Eine Fundgrube – Bilderchronik von St. Peter-Ording vorgestellt
Nun liegt sie vor, die „Chronik in Bildern“ von St. Peter-Ording.- Claus Heitmann, Vorsitzender des Vereins AG Orts-Chronik e.V., konnte sie den überaus zahlreich anwesenden Mitgliedern und Interessierten im Museum der Landschaft Eiderstedt sichtlich erfreut und auch erleichtert vorstellen. War es doch ein umfangreiches Vorhaben, dem er sich da gestellt hatte. Aber er konnte sich dabei immer der Unterstützung durch die vielen ehrenamtlich Tätigen des Vereins gewiss sein. „Kein Ort in Eiderstedt hat so viele Ehrenamtler wie St. Peter-Ording“, behauptete er. Mehr als 20 seien für den Verein vor allem im Archiv sowie bei der „historischen Insel“ um das Backhaus herum aktiv. Ihnen besonders galt sein herzlicher Dank.
600 Bilder verdeutlichen die Geschichte des Ortes und seinen Wandel vom „Armenhaus“ zum touristischen Wirtschaftszentrum und Motor für Eiderstedt. Seit den archäologischen Grabungen in diesem Jahr auf der Bövergeest weiß man von einer Besiedlung schon um 300. Auch darauf wird im ersten, dem geologischen Teil „Auf Sand gebaut“ eingegangen, an den sich dann „Besonderheiten eines Küstenortes“ anschließen. Der Mittelteil widmet sich dem Dorf und dem Bad mit Häusergeschichten. Der Einfluss des Tourismus und eine bildhafte Darstellung der Veränderung des Ortes schließen den sehenswerten Band ab. Ein Findbuch, zusammengestellt von Ute Oldenburg, erleichtert weitergehende Informationen in den 26 Heften der Ortschronik, die in dieser Bilderchronik von Claus Heitmann bei tatkräftiger Hilfe der „Damen im Archiv“ – Ingrid Bialek, Brigitte Stöhrmann, Marieanne Hinze und Johanna Gerhorst – informativ bildreich zusammengefasst worden sind.
Seit 1982 arbeitet der Verein an der kulturellen Aufarbeitung des Ortes. Werner Domann von der Tourismuszentrale ermunterte mit einem großen Dank für die „historische Insel“ als touristische Attraktion und einem „Weiter so!“ Dem konnte sich Bürgervorsteher Boy Jöns für die politische Gemeinde nur anschließen und sagte bezüglich der vertraglichen Regelungen in dieser Angelegenheit:“Wir freuen uns als Gemeinde, wenn wir diesen Vertrag abgeschlossen haben und das dann übernehmen.“ Gemeint ist das historische Ensemble an der Deichberme schräg gegenüber der Tourismuszentrale in der Straße „Zum Südstrand“ mit Backhaus, Eiskeller und jetzt auch fertigem Schipperhus, zu dem man nach Passieren einer Deichpforte auf einem kurzen Stockenstieg gelangt, um darin den Tragesarg aus dem Museum erspähen zu können. Im Schipperhus wurden früher die Seeleichen bis zur Identifizierung aufgebahrt. Auf dem Ordinger Friedhof wurden sie beerdigt. Seit 1938 steht dort ein Kreuz zur Erinnerung.
Zu Beginn hatte Heitmann humorvoll erinnernd an Begebenheiten und Augenblicke die Leistungen der Handwerker für die AG gewürdigt. Unter den vielen erwähnte er insbesondere Karl-Heinz Hansen, der „immer da“ sei. Ohne die Arbeit all der Ehrenamtlichen wären die Leistungen des Vereins für den Ort nicht möglich und die „historische Insel“ gäbe es nicht. Die Erlöse aus dem Brot- und Kuchenverkauf des Backhauses seit 5 Jahren – 10 Ehrenamtliche arbeiten dabei mit – bildeten einen wesentlichen finanziellen Rückhalt neben den weiteren Zuwendungen verschiedenster Art. Dazu gehörten z.B. auch nur Steine. Die Drucklegung der Bilderchronik wäre ohne diese Voraussetzungen nicht möglich gewesen.
20.000 € betragen die Druckkosten. Das sind 25 € pro Buch bei einer Auflage von 800 Stück.
Der Verkauf erfolgt über Buchhandlungen am Ort, Museum, AG Ortschronik und TZ. Die ersten Bände konnten gleich verkauft werden. Claus Heitmann gab allen mit auf den Weg: „Die Chronik ist aus Papier. Darauf kann man schreiben. Berichtigen Sie Fehler. Füllen Sie das ein, sagen Sie das uns!“
HJR, 14. August 2011