Oberfeuerwehrmann André Loerke vor der offenen Tür im Flur mit dem Rauchverschluss.
Es dringt kein Rauch hervor!

Der Rauchverschluss wurde abgenommen, der Rauch dringt in den Flur und behindert die Rettung.

__________________________________________________________

Eine gute Erfindung - der Rauchverschluss

Georg Panskus, 20. September 2012, St. Peter-Ording

Bei guten Erfindungen fragt man sich oft: „Das ist doch ganz einfach! Warum ist man nicht schon früher darauf gekommen?“ So ergeht es einem auch bei dem neuen Rauchverschluss, den die Provinzal Versicherung der Feuerwehr St. Peter-Ording übergab. Eine Erfindung, die schon seit ein paar Jahren erprobt und für gut befunden wurde.

Damit der Rauch eines Brandherdes, zum Beispiel in einer Küche, sich nicht in die übrige Wohnung oder in den Flur eines Mehrfamilienhauses ausbreiten kann, verhängt man die Tür mit einem schweren Vorhang. Dieser Vorhang wird mit seinem oberen, festen Rahmen in die Tür eingespannt, der untere Teil hängt lose herunter. Der Vorhang ist aus einem Glasfasergewebe mit eingearbeiteter Bleischürze und bis zu 600 Grad hitzebeständig. Da der Vorhang nur im oberen Teil im festen Rahmen sitzt, kann man darunter durch den beweglichen Teil leicht gebückt gehen. Öffnet man jetzt die dahinterliegende Tür zum verqualmten Raum, dann wird der wärmere Rauch, der nach oben wegziehen will, durch den Vorhang aufgehalten. Die Gefahr, nach dem Öffnen der Tür durch Stichflammen verletzt zu werden, sinkt ebenfalls.

Wie auf dem Bild zu sehen, steht Oberfeuerwehrmann André Loerke vor der offenen Tür im Flur mit dem Rauchverschluss. Dahinter der Brandraum. Der Flur ist rauchfrei und kann von den Hausbewohnern und der Feuerwehr ohne Gefahr benutzt werden. Dies kann Menschenleben retten und Rauchschäden enorm reduzieren. Sobald der Rauchverschluss abgenommen wird, dringt der Rauch in den Flur und behindert die Rettung.

Die Provinzial Versicherungen spendeten insgesamt 100 Rauchverschlüsse an die Feuerwehren in Schleswig-Holstein. Wehrführer Norbert Bies bedankte sich bei Thorsten Pauls dafür, dass auch St. Peter-Ording unter diesen Wehren sei. „Das komme auch der Versicherung zu Gute“, sagte Pauls, „denn Rauch und Ruß verursache häufig hohe Schäden und die könne man so verringern.“