JB-2013: Eckhard Jacobs aus dem Innenministerium

Schneller als der Wind – Strandsegel Europameisterschaft eröffnet
22.September 2013, Hans Jörg Rickert (hjr)

„Im Namen der Landesregierung Schleswig-Holstein begrüße ich alle Nationalteams zur Europameisterschaft der Strandsegler und heiße Sie herzlich willkommen in St. Peter-Ording“, so Eckhard Jacobs, Sportreferent im Innenministerium, in seinem Grußwort in Vertretung für Innenminister Andreas Breitner bei der Eröffnung der 49. Europameisterschaft der Strandsegler im Dünenhus in St. Peter-Ording. Vom 21. bis 27. September kämpfen 181 Pilotinnen und Piloten aus zehn Nationen in sechs Klassen im Traumrevier an der deutschen Nordseeküste auf der Sandbank südlich der Pfahlbauten von Arche Noah um Edelmetall.

Der Yacht-Club St. Peter-Ording (YCSPO) ist zum zehnten Mal Ausrichter einer Meisterschaft der Federation Internationale de Sand et Land Yachting (FISLY). Am 26. August 1963 begann in St. Peter-Ording die erste Europameisterschaft. Damals waren es 17 Teilnehmer aus fünf Nationen. Auch die erste von zehn Weltmeisterschaften wurde 1975 auf der Sandbank vor St. Peter-Ording ausgetragen.

Diesem ehrenamtlichen Engagement für den Strandsegelsport, gepaart mit Tatkraft, Teamgeist und Mut über fünf Jahrzehnte, sprach Eckhard Jacobs höchste Anerkennung aus. : „Darauf können Sie und ihr Team zu Recht stolz sein!“ sagte er gerichtet an Hans-Werner Eickstädt, den Vorsitzenden von YCSPO. Mit den hervorragenden Bedingungen an der Nordseeküste wünschte er dieser hier heimischen Sportart eine große Aufmerksamkeit. Hohe Geschwindigkeiten, seglerisches Können der Piloten und schnittige Yachten machten das Strandsegeln zu einer „faszinierenden, spannenden Sportart“. Er verwies dann auf die Leistungen vor Ort.

St. Peter-Ording habe „seinen Status als leistungsstarkes Ferienziel an der Nordsee zukunftsfähig gemacht. Innerhalb von 10 Jahren wurden fast 35 Millionen Euro in Umbau und Erweiterungen investiert“, darunter die Seebrücke mit Buhne, die Promenade, das Dünenhus und der Nordsee-Fitness-Park sowie die derzeitige Modernisierung und Erweiterung der Dünen-Therme mit Gesundheits- und Wellness-Zentrum.

„Liebe Gäste aus ganz Europa! Lassen Sie sich verzaubern von der Attraktivität der Strandsegel-Meisterschaften, von den Angeboten St. Peter-Ordings und der Schönheit unseres Landes.“ Abschließend wünschte er dieser 49. Europameisterschaft „faire und spannende Wettkämpfe, genügend Wind und viel Sonne.- Mast- und Schotbruch!“

JB-2013: Begrüßung durch Hans-Werner Eickstädt

International und bunt gemischt war das Publikum auf dem Deich und den vollen Bänken vor der geöffneten Bühne des Dünenhus. So hatte Hans-Werner Eickstädt zuvor die Segelfreunde außer in Deutsch auch in Französisch und Englisch anlässlich der Eröffnungs-Veranstaltung begrüßt, darunter FISLY-Präsident Eric Engelbrecht aus Belgien, Vizepräsident Alan Watson aus Irland und Sekretär Jan Leye, ebenfalls aus Belgien. Sein Gruß schloss alle ein. Anwesend waren viele Vertreter der Gemeinde wie Bürgervorsteher Boy Jöns, der Vereine und Einrichtungen am Ort, des Kreises Nordfriesland, wie der Stellvertreter des Landrats Jörg Friedrich von Sobbe, und des Landes, neben Eckhard Jacobs seitens der Landesregierung auch Andreas Hahn vom Landesseglerverband Schleswig-Holstein. Boy Jöns machte in seinem Grußwort darauf aufmerksam, dass es vor allem auch die Strandsegler sind, die St. Peter-Ording und seine Strände mit Wind, Wellen und Weite neben den Pfahlbauten und dem Blick zum Leuchtturm Westerheversand ausmachten.

JB-2013: Gedenken an Bertrand Lambert

Am Anfang aber gedachten alle des erfolgreichsten Strandseglers der letzten 50 Jahre. Bertrand Lambert ist vor zwei Monaten verstorben. Ihn würdigend hatte Hans-Werner Eickstädt mit bewegter Stimme so an ihn erinnert: „Er hat seine erste Europameisterschaft 1979 hier, in St. Peter-Ording gewonnen. 16mal wurde er Europameister und 6mal Weltmeister in der Königsklasse, der Klasse 3 - F 307 - Bertrand Lambert. Heute nehmen seine Töchter Cleménce und Charlotte an dieser Meisterschaft teil und werden von ihrer Mutter Elisabeth begleitet.“ Stille vereinte alle in diesem Gedenken.-

Danach richtete er den Blick wieder nach vorn, kurz zurückblickend auf 50 Jahre Meisterschaften seit der Gründung von YCSPO 1962, dankte Gemeinde und Tourismus-Zentrale, den Mitgliedern, den Helfern, den Sponsoren dieser 49. Euro und besonders den angereisten Pilotinnen und Piloten für ihr Kommen. „Ich hoffe mit euch auf Wind, Sonnenschein, einen schönen Strand und spannende Rennen,“ so seine Wünsche. Mit der Rennleitung dieses Mal voll ausgelastet, wird der höchst erfolgreiche Strandsegler erstmalig selbst nicht an den Rennen teilnehmen.



Jan Leye übernahm es dann, ehrende Worte an Eric Engelbrecht zu richten. 1988 habe dieser das Ruder der FISLY auf Norderney übernommen und sei in diesen 25 Jahren der Kapitän gewesen, der das Ziel kenne. Ihm habe es der Verband zu danken, dass es Welt- und Europameisterschaften im Strandsegeln gibt. 2008 wurden die Rennen in Argentinien ausgetragen und im nächsten Jahr werden sie in Smith Creek (Nevada/USA) stattfinden.
Für seine Verdienste überreichte er ihm dann gemeinsam mit Hans-Werner Eickstädt u.a. einen Druck mit allen Plakaten der Welt- und Europameisterschaften 1963 bis 2013.

JB-2013: Christoph Hanke überreicht Medaillen

Die Medaillen für die ersten drei Plätze bei der Teilnahme am Eurocup im Strandsegeln, einem Wettbewerb in den Regelklassen während einer Saison an mehreren Orten in Europa, überreichten anschließend Christoph Hanke, zweiter Vorsitzender von YCSPO, und Alan Watson. Dieser eröffnete dann für die FISLY offiziell die 49. Europameisterschaften vom 21. bis 27. September 2013 in St. Peter-Ording.

Abschlusshöhepunkt waren die Nationalhymnen für die beteiligten Piloten von Belgien, Dänemark, Groß-Britannien, Frankreich, Griechenland, Irland, Niederlande, Schweiz, USA (Teilnahme wegen offiziellen weltweitenWettbewerbes) und Deutschland sowie der Europahymne zum Schluss. Dazu wurden jeweils an den Segelwagen die Flaggen gehisst. Nun kann es los gehen mit den Rennen auf der Sandbank vor Sankt Peter-Ording. Gestartet wird auf drei Kursen.

Bei optimalen Windverhältnissen erreichen die Landyachten auf dem Sandstrand Geschwindigkeiten von bis 130 km/h. Sie sind damit den physikalischen Gesetzen folgend schneller als der Wind. Strandsegeln ist neben Eissegeln die schnellste vom Wind angetriebene Sportart. Das Revier gilt als das anspruchvollste in Europa. Keine andere Strecke verändert binnen weniger Stunden so sehr ihr Profil. Neue Sandbänke können hinzu kommen und Priele sich durch die Strecke fressen; Löcher können aus dem Nichts entstehen und ablaufendes Wasser kann tiefe Kanten in den Sand reißen. Was für die Zuschauer ein faszinierendes Spektakel ist, für die Piloten in ihren Boliden aus Kohlefaser und Kevlar ist es eine große Herausforderung. – „Mast-und Schotbruch!“

JB-2013: Die Piloten bei der Eröffnung