Donnerstag, 5. Dezember 2013
Georg Panskus, 12:30 Uhr
Sturm "Xaver" kommt!
Die Schulen sind geschlossen. Vor dem Feuerwehrgebäude parken schon etliche Pkw. Ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer stehen schon jetzt für die ersten Einsätze bereit. Der Wind hat inzwischen an Stärke zugelegt, hat aber noch nicht die Sturmstärke erreicht, es regnet. Die Webcams der Touristenzentrale sind nicht zu erreichen. Vielleicht liegt es auch daran, dass so viele Leute (vorhin waren es über 750) die Internetseite der TZ anklicken, um zu sehen, was sich hier am westlichsten Punkt der Halbinsel Eiderstedt tut.
13:40 Die Windstärke hat weiter zugenommen. Die Bäume werden schon heftiger geschüttelt!
Hier die Werte der Wetterstation SPO:
14:00 Uhr 5,2°C Wind: 91km/h Windböen: 128 km/h Regen
15:00 Uhr 5,7°C Wind: 93 km/h Windböen: 130 km/h Regen (- und Graupel - kurzes Gewitter Anm. GPan)
Wetterstation Westerhever, da die Wetterstation in SPO keine Daten zeigt.
17:00 Uhr 6,9°C Wind: 65 km/h Windböen: 113 km/h Regen
Wetterstation Westerhever, da die Wetterstation in SPO keine Daten zeigt.
19:00 Uhr 5,2°C Wind: 76 km/h Windböen: 122 km/h (Wind hat wieder zugelegt! Starke Böen!)
In der Nacht hielt der Sturm an.
FREITAG, 6. Dzember 2013 - Nikolaustag
Wetterstation Westerhever, da die Wetterstation in SPO keine Daten zeigt.
9:00 Uhr 4,5°C Wind: 57 km/h Windböen: 107 km/h
Orkantief „Xaver“ folgt auf „Christian“
05. Dezember 2013, Hans Jörg Rickert
Orkantief „Christian“ kam am 28. Oktober mit einer gemessenen Geschwindigkeit von über 170 km/h, richtete in kürzester Zeit gewaltige Schäden an und war nach drei Stunden wieder weg. Die Schäden sind zum großen Teil man gerade notdürftig „behoben“. Da rauscht nun „Xaver“ mit Macht auf die Küste zu. Dieses Mal aber ist mit drei Sturmfluten zu rechnen, der ersten am heutigen Nachmittag um ca. 14:30 Uhr, der nächsten in der Nacht und dann noch einmal am Freitagnachmittag. Der Wind wird dabei von Südwest auf Nordwest drehen. „Xaver“ ist weiträumiger und länger anhaltend als „Christian“, der ihm schon Etliches an „Arbeit“ abgenommen hat und Feuerwehr und Bauämter eine Woche lang in Atem hielt.
Am gestrigen Mittwochabend war noch Ruhe vor dem Sturm. Die Sonne ging am Südstrand hinter Wolken unter, Weihnachtsbäume und Adventssterne beleuchteten den Ort.
Am Morgen herrschte dann schon richtiger Wind. Die Seebrücke war von ihrer Mitte ab in Richtung Strand schon frühmorgens durch Mitarbeiter der Tourismus-Zentrale abgesperrt worden; im Laufe des Vormittags wurde sie dann beim Brückenhäuschen um 11:00 Uhr geschlossen. Ein paar Neugierige wurden von Nils Stauch von der Brücke zurück gewiesen, Frank Friedrichs und Jan Lorenzen sperrten sie danach ganz ab. Die Strandbauten wurden alle stromlos geschaltet. Die Treppen zu ihnen waren bereits weitestgehend abgebaut.
Fast leer war es auf der Buhne und auf der Straße „Im Kurbad“. Bei der „Insel“ lagen die Strandkörbe bereits mit der Vorderseite nach unten dicht gedrängt. In der Apotheke nebenan wird für „Umkaloabo“ geworben – es ist ja auch Erkältungszeit. Letzte bewegliche Teile wurden überall beiseite geräumt.
Beim Übergang Köhlbrand lief inzwischen das Wasser auf. Noch konnte Nils Stauch seine Patrouillenfahrt am Steg entlang ein Stück Richtung Strand fahren. Nur zwei Strandbesucher musste er vom Steg zurück schicken. Ansonsten war es auch hier menschenleer.
Im Feuerwehrgerätehaus war der Krisenstab mit Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier versammelt. Alle erdenklichen Vorbereitungen waren getroffen. Man hoffte auf nur geringe Schäden. Im Ernstfall aber wollte man schnell Maßnahmen ergreifen können. Feuerwehr, Bauhöfe, alle waren auf mögliche Einsätze eingestellt.
Gegen 14:30 Uhr hatte ich mich noch einmal rausgewagt. Es sollte nur eine kurze „Sturmfahrt“ und ein „schwerer Deichgang“ beim Strandübergang Böhl werden.
In der Böhler Landstraße Richtung Ecke Zum Karpfenteich war die Feuerwehr dabei, eine umgestürzte Kiefer von der Straße zu räumen. Eine Weiterfahrt in Richtung Dorf war also nicht möglich. So fuhr ich in entgegengesetzter Richtung zum Übergang Böhl. Es regnete hart und stürmte. Ein Blick über den Deich, kein Foto, einfach umkehren und das Auto in die Garage fahren. Warum sollte ich mich zusätzlich in Gefahr bringen? – In Böhl war das Vorland gänzlich überflutet; das Wasser schwappte am Deichfuß.