Der Haubarg ist das Wahrzeichen der Landschaft Eiderstedts und Ausdruck der wirtschaftlichen Blüte des 16. und 17. Jahrhunderts.
Im 16. Jhd. hat er mit der Einwanderung von Holländern in Eiderstedt Einzug gehalten.
Vorher war das friesische Langhaus die normale Hausform, deren kleinste Ausführung die Kate ist. Der Haubarg ist ein Ein -Haus - Hof, dessen Kern aus dem Vierkant besteht.
4, 6, 8, selten auch 10 Ständer bilden das tragende Gerüst.
Er ist ein relativ billiges Gebäude gewesen, da es auch mit den Materialien der Landschaft (Reet, Lehmsteine) hergestellt werden konnte. Nur das Holz, vor allem die Ständer und die Dachbalken, mußte von Schweden, Norwegen oder Polen eingeführt werden, anfangs Eiche, später Kiefer.
Den Namen Haubarg kann man deuten als das Bergen des Gehauenen=Ernte (Heu oder Getreide), die Grundbedeutung ist Scheune, denn der Ausgangspunkt ist wahrscheinlich das holländische Barghus. Erst zusammen mit dem Friesenhaus ist daraus das große Wohngehöft der Eiderstedter geworden.
1795 gab es (nach Volckmar) noch über 400 Haubarge in Eiderstedt, von denen heute nur noch 40 in der ursprünglichen Form vorhanden sind. Viele stehen unter Denkmalschutz.
Der bekannteste Haubarg ist der "Rote Haubarg", der nicht rot, sondern weiß ist. Die Herkunft und Entstehung des Namens ist noch nicht völlig geklärt. Er beherbergt heute ein Museum und ein Restaurant.
(Veröffentlichung mit freundl. Genehmigung des Autors Herrn Claus Heitmann: Eiderstedter Hefte 1