Orgelkonzert in St. Magnus beschließt den Musiksommer
21. September 2014, hjr

Mit europäischer Orgelmusik des 17. und 18. Jahrhunderts setzte Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen am letzten Sonntag vor Herbstanfang an der Paschen-Orgel in der St. Magnus-Kirche in Tating den Schlusspunkt für den Musiksommer der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating. Er war am 8. Juni, dem Pfingstsonntag, ebenfalls in St. Magnus in einem festlichen Chor- und Orchesterkonzert mit vier Pfingstkantaten von Johann Sebastian Bach eingeläutet worden.

Sonntag für Sonntag war seitdem der Tisch für den Musikliebhaber und jeden Interessierten reich gedeckt. Es war für alle etwas dabei: Orgelmusik mit und ohne zusätzliche Instrumentenbegleitung oder Kammerkonzerte in den Zusammensetzungen verschiedenster Instrumente von Laute und Gambe bis zu Violine und Klavier - Solo, Duo, Trio und Quartett – sowie Vokalensemble, Sinfonie- oder Chor- und Orchesterkonzert, Blechbläserquintett oder vier Posaunen. Möglich gemacht hat das auch dieses Jahr der Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein – St. Peter-Ording e.V. Unter dem Label „Musik in der Kirche“ war der Bogen auch 2014 wieder einmal weit gespannt vom Mittelalter bis in die Moderne. Weltliche und kirchliche Musik sorgten für einen lebendigen Musiksommer am Urlaubsort St. Peter-Ording.

Finanziell unterstützt wird die Arbeit des Vereins seit Jahren von der Gemeinde und der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, der Reha-Klinik „Goldene Schlüssel“, der BG-REHA-Klinik, der Strandklinik und der Reha-Klinik „Nordfriesland“. Getragen aber wird der Verein von seinen Mitgliedern und dem Vorstand mit den beiden Vorsitzenden Pastor em. Hans Peter Honecker und KMD Christoph Jensen. Gäste, Touristen, Urlauber und Einheimische sind nicht nur immer wieder erstaunt über das musikalische Angebot sondern auch über das hohe Niveau der Aufführungen und geben bei Konzerten mit freiem Eintritt auch gerne einen freiwilligen Beitrag in die Kollekte. Damit wird die Arbeit des Vereins zusätzlich unterstützt. Manche Konzertbesucher oder Musikliebhaber lockt dieses kulturelle Angebot im Sommer mehr als nur einmal am Sonntag abends in die St. Peter-Kirche.



Das war auch an diesem letzten Konzertabend in Tating so. Viele Gäste von überallher, ablesbar an den Autokennzeichen, hatten sich in St. Magnus eingefunden, um mit Christoph Jensen und Orgelmusik der Zeit von Renaissance zu Barock auf eine musikalische Rundreise von Italien über Spanien und die Niederlande nach Frankreich und Deutschland zu gelangen.

Von Girolamo Frescobaldi (1583-1643) erklangen zu Beginn „Canzona Quarta“ und „Toccata Seconda“. Er war Organist des Petersdomes und stand an der Wende von der Renaissacnce zum Barock. Sein einzigartiger Toccatenstil zeichnet sich aus durch den Wechsel von schnellen und ruhigen Passagen, Variabilität des Tempos und einer Vielzahl von Motiven und musikalischen Einfällen. Über seinen Schüler Johann Jacob Froberger (1616-1667) – von ihm war die „Toccata in d“ zu hören – beeinflusste er ganze Komponistengenerationen bis hin zu Dietrich Buxtehude (1637-1707) – „Praeludium in a“ und Variationen über „Nun lob, mein Seel, den Herren“ – und Johann Sebastian Bach. Davor ertönten Kompositionen von Francisco Correa de Arauxo (1584-1654) und Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621 und danach von Francois Couperin (1688-1733) Stücke aus der „Messe a l’usage des paroisses“. Das „Concerto in G“ von Christoph Wolfgang Druckenmüller (1687-1741) stand am Ende dieses musikalischen Exkurses.

Am Reformationstag wird das Musikjahr mit Lesung und Musik fortgesetzt. Über Orgelmusik mit Werken von J.S. Bach und E. Elgar, Bläsermusik zum Advent und einem musikalischen Gottesdienst – dieser aber in St. Magnus – mündet es schließlich festlich ausklingend mit Solisten, Concerto Classico und Kantorei im Weihnachtskonzert. In der St. Peter-Kirche werden dann die „Jupiter-Sinfonie“ von Mozart und die „Cäcilienmesse“ von Haydn zu hören sein.