JB 2013: Utholm-Schule - Tag der offenen Tür

Die Türen in der Utholm-Schule standen offen
19. September 2013, Hans Jörg Rickert (hjr)

Die Utholm-Schule St. Peter-Ording hatte zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen, und tatsächlich standen alle Türen offen von der dritten bis zur fünften Stunde. Eigentlich war es an diesem Mittwoch, 18. September, ein ganz normaler Unterrichtstag. Aber die Kinder freuten sich besonders auf ihn und auf viele Besucher, darunter natürlich hoffentlich ihre Eltern. Manche von ihnen hatten in der Familie richtig Werbung dafür gemacht: „Ihr müsst kommen!“- Schließlich sind sie stolz auf ihre Schule und möchten auch zeigen, was dort gemacht wird und was sie lernen und können.

An einem Plan konnte man sich informieren, welches Fach bzw. welches besondere Projekt gerade an der Reihe war. Mitglieder der Schulelternschaft empfingen die Besucher, bewirteten sie mit Kaffee und Kuchen, informierten und gaben gerne Auskunft.

Dieser Tag der offenen Tür ist eine feste Einrichtung und findet immer vor den Anmeldungen für die Schulanfänger des kommenden Schuljahres statt. So können sich die Eltern der künftigen Erstklässler vor Ort an einem Schultag informieren, zugleich aber auch alle anderen ihre Kinder in der Schule beim Lernen sehen und den Unterricht der Lehrkräfte in Augenschein nehmen. Wer nur sehen möchte, wie Schule heute wirklich ist, ist ebenfalls herzlich willkommen, so Schulleiter Boy Möller im Gespräch.

Montags ist in der Utholm-Schule für alle Kinder Abenteuersport in der großen Utholm-Halle. Auch die Kinder des benachbarten Kindergartens machen da mit. Dazu haben die Hausmeister und Helfer, z.B. der ehemalige Schulleiter Werner Jensen, mit Lehrkräften die Halle spiel-und sportgerecht mit Kästen, Bänken, Matten, Klettermöglichkeiten, Netzen, Rutschen u.a. hergerichtet. In einem Teil kann Floorball gespielt werden. Die Kinder können dann in ihrer Sportstunde entscheiden, wo und was sie sportlich machen möchten. Das funktioniert super und die anwesenden Lehrkräfte haben ein Auge auf die Kinder.

In der dritten Stunde waren dort eine erste und ein Teil der vierten Klasse sportlich aktiv. Der andere Teil der Viertklässler war mit ihrer Lehrkraft Frauke Hansen in der Küche am Teigvorbereiten für leckere Wurzelmuffins und mit Hobbykoch Hans-Peter Dreesen am Kochen einer Kürbissuppe. Die Klasse 3b hatte zur gleichen Zeit bei Inge Heitmann Heimat-, Welt- und Sachunterricht. Sie war eifrig dabei, ein Lap-Book über Getreide anzufertigen. Demnächst steht ein Besuch auf einem Bauernhof an und auch Brot soll selbst gebacken werden.

In der vierten Stunde konnte man in der Klasse 1b mit Merle Noack Deutschunterricht mit Fu und Fara erleben. Fröhlich singend „Guten Morgen wünschen wir“ und „Mein bester Freund ist Fu“ schallte es im Klassenraum. Danach war richtiges Sprechen angesagt. In der 2b ging es mit der Schulsozialarbeiterin Sandra Philippsen im Präventionsprojekt „Faustlos“ um Gefühle und um Entscheidungen. Spielerisch erwarben die Kinder hier Kenntnisse und lernten Fairness im Umgang miteinander.

Erst zum zweiten Mal hatte die 1a Kunst mit Pinsel und Tuschkasten bei Astrid Kuschka-Lex , aber alles hatten die Kinder vorbereitet. Ein Bild war für Fu und Fara zu malen, damit diese nach dem Unterricht nicht von allen verlassen einsam im Klassenraum zurückblieben. Nach Geschichte und Klärung, wie man was malen könnte, ging es los mit „Ich mach..., ich hab..., ich will...“. In der 2a bei Julia Pastoors war der Zahlenraum bis 100 Thema. In Partnerarbeit musste die Zahl zwischen Vorgänger und Nachfolger richtig benannt werden. Die 2b hatte in dieser fünften Stunde bei Ragna Bertholdt Unterricht im Computerraum. Der war eingebettet in den Deutschunterricht, damit die Kinder auf diese Art den sinnvollen Umgang mit dem PC für Schule und später im Arbeitsleben erlernen.

Überall in der Schule war man aktiv, selbst in der Pause war Aktivität auf dem spielgerechten Schulhof möglich. Am Ende des Schultages besuchte die Garten-AG mit Gönna Ludwig die Streuobstwiese und erntete Früchte, beobachtete Frösche und Libellen am und über dem Teich. Sogar einen Riesengrashüpfer konnten sie genauestens beobachten, ehe es leckeres Brot mit selbstgemachter Brombeermarmelade von selbst geernteten Früchten gab.

Der Eindruck, den der interessierte Besucher an diesem Tag von der Ausstattung der Utholm-Schule und der pädagogischen Arbeit gewinnen konnte, war äußerst umfassend. Lebendiger Unterricht, altersgerecht und motivierend in einer Grundschule mit Förderzentrum, in der Kinder im Focus der pädagogischen Arbeit stehen, Einzelförderung erfolgt und Tun und Lernen eine Symbiose eingehen, ist hier Tagesgeschäft. Diese Schule lebt, lässt Kindern Freiräume und leitet sie zum Lernen an. Mit einer Schulküche, einem Computer- und einem Werkraum, der benachbarten Großsporthalle mit Sportplatz und grundschulgerechten Klassenräumen, einer Eingangshalle, die um den Musikraum erweitert zur Aula werden kann, präsentiert sich eine sehr gut ausgestattete Schule.

Eine mit Hilfe des aktiven Fördervereins auf Anregung von Lehrkräften geschaffene Streuobstwiese mit Sträuchern und Beeten sowie einem Naturerlebnisraum lässt „lebendige Schule“ Wirklichkeit werden. Dass es nicht allein Abenteuersport und Motopädie, Verbraucherlehre (Kochen), Arbeit mit dem Computer und Präventionsprojekte wie „Faustlos“ sind, sondern hauptsächlich neben diesen Aktivitäten und Musik sowie Kunst eben Unterricht in Deutsch, Mathematik und „Heimat-, Welt- und Sachunterricht“ gibt, natürlich auch Englisch und Religion, an diesem Tag in der 3a bzw. 1b mit Cornelia Bothe, war deutlich erkennbar.

Gelebte Kooperation mit der Elternschaft und der benachbarten KiTa, Betreuung vor und nach dem Unterricht, auch mit Hort am Nachmittag, „Hobby-Lehrkräfte“ sowie Schulsozialarbeit machen die pädagogische Arbeit an der Utholm-Schule St. Peter-Ording zu einem großen Ganzen: Ein Herz für Kinder!