Nachlese zum 40. Spezialitätenmarkt
Nachlese zu 40 Male Spezialitätenmarkt
09. September 2014, hjr
Seit 1975 gibt es ihn jeweils am letzten Sonntag im Monat Juli auf dem Marktplatz in Garding zwischen Kirche St. Christian und Tourismuszentrale, den Eiderstedter Spezialitätenmarkt der Landfrauen. Beliebt ist er bei Einheimischen, Gästen und Touristen und wird von vielen Seiten großartig unterstützt. Das konnte Dörte Rickerts aus Vollerwiek, dieses Jahr verantwortliche Marktleiterin für das Team mit Ute Jungnickel aus Garding und Marlies Behm aus Tönning, zusammenfassend positiv mit einem großen Dank an alle Sponsoren, Unterstützer, Anbieter und vor allem an alle Aktiven im Rahmen der Nachlese zum 40. Markt feststellen: „Dat weer een runde Markt!“
Der Spezimarkt der Landfrauen war eine Idee der damaligen Vorsitzenden der Landfrauen Margarethe Oppermann aus Garding. Der Markt hatte eine positive Darstellung der Landwirtschaft und damit auch Vermarktung ihrer Produkte zum Ziel. So gab es zunächst vor allem Obst, Früchte und Gemüse sowie aus ihnen hergestellte Produkte, darunter Säfte und Marmeladen. Der Reinerlös diente in den ersten drei Jahren der Vereinsarbeit mit Fortbildung und Veranstaltungen. Seit 1978 wird für soziale Zwecke gespendet. Damals erhielt die Krebshilfe 6700 DM. Seit 2001 geht der Reinerlös des sich inzwischen zum Angebot von Spezialitäten veränderten Marktes vor allem an Einrichtungen in der Region.
Die Durchführung des Marktes ist heute von Auflagen gekennzeichnet und begleitet von zusätzlichen Kosten. So haben die Stände bestimmte lebensmittelrechtliche Vorgaben zu erfüllen. Frau Röh-Petersen von der Lebensmittelaufsichtsbehörde hat sich in einem Rundgang an allen Ständen von der Einhaltung der Vorgaben überzeugt bzw. ergänzende künftig zu berücksichtigende Hinweise gegeben. Das hat Mehrkosten verursacht, genauso wie auch die gesamte Gestaltung des Programmablaufes bzw. Nutzung von Räumlichkeiten usw. So waren die Landfrauen doch ein wenig enttäuscht, dass gegenüber den vergangenen Jahren der Reinerlös erheblich geringer ausgefallen war als erwartet.
In ihrem Rückblick betonte Dörte Rickerts die langfristige Vorbereitung dieser Veranstaltung mit der ersten Vorbesprechung zwischen den beiden Eiderstedter Landfrauenvereinen Eiderstedt und Everschop und den weiteren zielführenden Vorbereitungstreffen und der ausgesprochen kooperativen Zusammenarbeit mit der Stadt Garding, u.a. durch die Mitarbeiter des Bauhofes und Simon Albertsen vom Stadtmarketing. Wertvolle Spenden von Geschäftsleuten, Unternehmen und Einzelpersonen verliehen der Tombola einen großen Reiz. Im Nu waren die Lose verkauft. Wegen der „Zweiten Chance“ für alle Lose auf die ersten drei Preise blieben die meisten Marktbesucher auch bis zum Ende. Zu erwähnen ist unter den vielen Sponsoren des Marktes die Osterhusumer Meierei in Witzwort, die mit ihren Produkten wie „Traum von Eiderstedt“ und „Buttermilch“ die Marktstände mit Matjes- und Krabbenbrötchen, Eiderstedter Träumen und Buttermilchshakes erst möglich gemacht haben. Denn alles, was zugekauft werden muss, verteuert die einzelnen Marktspezialitäten. Das Unterhaltungsprogramm auf der Bühne vor der Tourismuszentrale mit Eröffnung und Begrüßung durch die Vorsitzende Sigrid von Dohlen, den Auftritten der Jagdhornbläser , der Trachtentanzgruppe St. Peter-Ording und dem Landfrauenchor sowie der „Zweite-Chance-Ziehung“ für die ersten drei Preise bereicherte den Ablauf des Marktes. Das größte Lob aber zollte Dörte Rickerts all ihren Mit-Landfrauen, die auch diesen 40. Spezialitätenmarkt erst möglich gemacht hatten: „So einen Markt kann man nur erstellen, wenn man solche tollen Frauen hat wie ihr, eben Frauen mit ‚Standing‘!“
Damit meinte sie besonders aber Frauken Pahl aus Westerhever, Elisabeth Ketels aus Katharinenheerd, Irmgard Nissen aus Tönning und Annemarie Thormählen aus Garding. Diese Vier waren seit 1975 nahezu jedes Mal dabei. Schon ihre Jahresplanung hatte den Markttermin immer im Blick gehabt. Großen Applaus erhielten sie dafür aus der Versammlung. Dörte Rickerts hatte ihren Einsatz zusätzlich so gewürdigt: „Mit tollen Produkten und einem Lächeln für die Marktbesucher wart ihr immer dabei. Das ist eine tolle Leistung über 40 Jahre.“ Von ihr und Sigrid von Dohlen erhielt jede Blumenstrauß und zusätzlich Eintrittskarte für den Auftritt des „DamenLikörChor“ am 15. November im NCC Husum.
Trotzdem war der Spendenbetrag noch groß genug für die zwei vorgesehenen Empfänger. Die Hälfte davon übergab Kassenwartin Karin Cornils aus Osterhever Cornelia von Stackelberg für den Sozialraum Süd der Lebenshilfe Husum mit Standort Tönning. Sie ist dort die Leitung für die pädagogische Frühförderung und die Beratungsstelle und bedankte sich sehr für diese finanzielle Zuwendung. Die Spende soll verwendet werden für die Anschaffung einer Rollenrutsche, der Erfüllung eines lang gehegten Traumes im Rahmen der psychomotorischen Frühförderung von behinderten Kindern, und für die Durchführung der Fahrt mit älteren behinderten Jugendlichen zur „Nacht des Deutschen Schlagers“ im Mai 2015 in Bad Segeberg im Sinne der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als Inklusionsmaßnahme. Die zweite Hälfte war für die „Deutsche Luftrettung“ mit Standort Niebüll vorgesehen. Enttäuscht war man, dass trotz direkter und wiederholter Einladung hier niemand zur Entgegennahme der Spende kommen konnte. Dabei war die „DLR-Niebüll“ durch Silvia Heydn mit einem Info-Stand auf dem Markt vertreten gewesen wie auch die Lebenshilfe Husum durch Cornelia von Stackelberg. Das wird seitens der Landfrauen durchaus berechtigt erwartet wie auch die persönliche Entgegennahme durch einen Vertreter oder eine Vertreterin der bedachten Einrichtung. Bisher war das auch immer so.
Über die Verwendung des Reinerlöses des 41. Spezialitätenmarktes war die Entscheidung dieses Mal ganz knapp. Gewiss ist, dass ein Teil davon verwendet werden soll für eine Broschüre zu „40 Jahre Spezialitätenmarkt von 1975 bis 2015“.- Dörte Rickerts warb schon an diesem Abend für Beteiligung am 26. Juli 2015. Die Landfrauen werden dem Aufruf ihrer Marktleiterin sicher nachkommen.
Sigrid von Dohlen sprach für alle Landfrauen einen großen Dank an Dörte Rickerts aus. Dank ihres Einsatzes und ihrer Motivation für den „Eiderstedter Spezialitätenmarkt der Landfrauenvereine Eiderstedt und Everschop“ kann diese Erfolgsgeschichte eben auch fortgesetzt werden. Alles andere wäre sonst ein herber Verlust für die Menschen hier und die Landschaft Eiderstedt.