Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen eröffnete Hans Jörg Rickert, Koordinator des Runden Tisches zur Sucht- und Drogenprävention, den ersten großen Präventionsmarkt am 24. September in St. Peter-Ording. Im evangelischen Jugenddorf war viel Platz auf dem Gelände, aber auch im Theatersaal, so dass sich die vielen Aussteller mit ihren interessanten Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gut verteilen konnten. Bürgermeister Rainer Balsmeier bedankte sich denn auch für das Engagement der Helfer. „Alles komplett ehrenamtlich! Danke!“ Er wies darauf hin, dass zu Beginn der Arbeit des RTSDP unter dem Motto „Lust auf Leben!?“ noch ein Fragezeichen auf den Plakaten zu sehen war. Heute sei man sich aufgrund der Diskussionen und Erfahrungen sicher, dass es „Lust auf Leben!“ heißen müsse und das Ausrufezeichen auf den Weg und das Ziel hinweise. Dieter Pelties vom Diakonischen Werk Husum, erinnerte daran, dass vor nun zehn Jahren die Außenstelle der Beratungs- und Behandlungstelle für Suchtkranke in St. Peter-Ording eingerichtet wurde und bis heute betrieben wird.
Er lobte die Arbeit des Runden Tisches: Nirgendwo in Nordfriesland gebe es etwas Ähnliches wie in St. Peter-Ording, eine solche zeitgemäße, moderne über Jahre so beständige Präventionsarbeit.- Für eine Überraschung sorgte dann Bürgermeister Balsmeier, als er mitteilte, dass die Gemeindevertretung auf ihrer Sitzung vom 12. September beschlossen hat, Hans Jörg Rickert für sein ehrenamtliches Wirken die Bürgermedaille zu verleihen, was mit Beifall aufgenommen wurde.

Den Auftakt hatte die kleine, junge Band der Nordseeschule unter Anleitung von und mit Christopher Vio gemacht. Große Aufmerksamkeit durch die Besucher war ihnen sicher. Die vier jungen Musiker freuten sich über den Beifall und den versprochenen Gutschein für einen Besuch der Dünentherme. Wie erfolgreich frühe musikalische Anleitung sein kann, bewies dann ein wenig später wieder einmal Ariane Jahn mit ihren auf dem E-Piano begleiteten Liedern und Balladen. Die erst vor wenigen Monaten gegründete Formation „Pegasus“ beendete dann später mit ihren Beiträgen die Veranstaltung und zeigte, welche Fähigkeiten in jungen Menschen stecken, die so Anerkennung und damit Förderung erfahren.

Es waren aber vor allem junge Leute, die den Tag über aktiv waren und „Lust auf Leben“ vermittelten. Das für Regen aufgestellte Zelt der Jugendfeuerwehr wurde Nebelkammer für Experimente mit der Nebelkamera, das Jugendrotkreuz schminkte erschreckend echt Verletzungen, an der Kreativwand des Jugendzentrums war der „Becher halb voll“ und nicht „halb leer“, und die Hüpfburg des Kreisjugendringes war Aufforderung genug für die Kleineren. Die Größeren und Großen mussten bei Herbert Friedrichs am Fahrsimulator des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (B.A.D.S.) feststellen, dass bei 0,8 Promille nicht mehr von Fahrtüchtigkeit gesprochen werden kann. Bei einer Reaktionszeit von fast 1 Minute waren bei überhöhter Geschwindigkeit mehrere Fahrfehler unvermeidlich und vom Wildunfall bis zum Totalcrash alles möglich. Das bei einer Fahrtzeit von nur knapp 3 Minuten und einer Fahrstrecke von 3 km!

Schülerinnen und Schüler der Nordseeschule backten Waffeln, und Schüler des Berufsfeldes HotelGaststätten boten Blechkuchen zum Verkauf an.- Träger dieser seit Anfang September in Garding auf Initiative der Agentur für Arbeit existierenden berufsvorbereitenden Maßnahme ist das TSBW in Kooperation mit dem Amt Eiderstedt.- Vom Jugenderholungsdorf gab es gesunde Snacks und man konnte die „Wasserkuh“ melken. Wegen des Wetters hatte man kurzerhand die Gymnastikhalle geräumt und sich mit den Ständen im Eingangsbereich präsentiert.
An JiMs Bar genoss man von jugendlichen Barkeepern gemixte fruchtige alkoholfreie Cocktails. Beim Roten Kreuz gab es Würstchen und Getränke und bei den Landfrauen auf dem Weg in den Theatersaal Kaffee zu leckeren Torten und Kuchen. Dort konnte man sich wie auch bei der KiTa bei der Landesstelle für Suchtfragen aus Kiel, dem Diakonischen Werk Husum, bei AlAnon, bei KOMPASS aus Friedrichstadt und der Landespolizei über ihre Präventionsarbeit fachgerecht informieren.

Wetterbedingt war das Bedürfnis trotz hervorragender Informationsmöglichkeiten, auch über die Arbeit des RTSDP, aber eher gering, wie diese Veranstaltung überhaupt eine höhere Besucherzahl verdient gehabt hätte. Die etwa 200 Besucher aber, die da waren, erlebten einen bunten und harmonischen Markt der fast 100 Aktiven, der ihnen zeigte, dass Prävention vor allem im Miteinander gelingen kann und „Lust auf Leben!“ nicht nur ein Motto ist. Diejenigen aber, die diesen Herbstsommertag für sich anders gestaltet haben, hatten sicher auch ihre „Lust am Leben“! Im Ev. Jugenderholungsdorf aber war es nicht nur „rauch- und alkoholfrei“; auch die Sanitäter der DLRG hatten einen ganz entspannten Tag.