Starke Beeinträchtigung für das Lifestyle-Angebot
In der Nacht vom 08. auf den 09. Juli hatte die Besatzung eines Krabbenkutters gegen 4:00 Uhr von See aus die Feuerwehr alarmiert. Am Ordinger Strand stand das sich auf einem Pfahlbau unweit der zur Zeit im Neuaufbau befindenden Strandbar befindende Wassersportcenter X-H2O in Flammen. Die 50 Feuerwehrleute aus St. Peter-Ording und Tating konnten es nur noch kontrolliert abbrennen lassen. Nur ein Container mit Material und Surfbretter wurden in Sicherheit gebracht. Zurückgeblieben sind der verkohlte Podest und ein paar angesengte Flaggen.
Löscharbeiten am Strand sind schwierig. Wegen der Gezeiten und des im Wasser aufgeschwemmten Feinsandes muss nämlich die Löschwasserversorgung über eine weite Strecke aufgebaut werden. Die Geräte und Maschinen würden sonst erheblichen Schaden erleiden und die Feuerwehr könnte ihrer hauptsächlichen Aufgabe, der Brandbekämpfung, nicht mehr nachkommen.
Bis gegen 8:00 Uhr dauerten die Arbeiten. Der Schaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro. Kripo und Versicherung sind auf der Suche nach der Brandursache.
Seit 2006 betreiben Sonja Behrendt und Hein Jeve das X-H2O. „Das Wassersportcenter war für uns die Erfüllung eines Traumes: Unser Hobby zum Beruf machen zu können. Unsere ganze Familie hängt daran,“ sagt er geschockt, denn so gut wie alles ist in Rauch aufgegangen. Und die in der Saison über 30 Mitarbeiter ergänzen einhellig: „Für uns ist das eine Riesenkatastrophe. Die Saison beginnt erst. Unser Lebensplan 2012 steht augenblicklich in Frage. Aber wir sind zuversichtlich: Es geht weiter!" Ein Hoffnungsschimmer in dieser Katasprophe sind Hilfen und Unterstützung von vielen Seiten. Jeve wird versuchen, noch in diesem Sommer weiter zu machen. Ein Wiederaufbau des Gebäudes ist möglich. Dazu muss allerdings ein neuer Bauantrag gestellt werden.
Das Lifestyle-Angebot in St. Peter-Ording ist für diese Saison stark beeinträchtigt. Nicht nur für Wassersportler war es ein Anlaufpunkt, es war ein touristischer Anziehungspunkt am Strand. Jetzt ist da nichts: Die Strandbar noch im Bau, eine Baustelle, und X-H2O abgebrannt, nur eine Brandruine.
Montag/Dienstag geht es um Spurensicherung und Schadensaufnahme durch Kripo Versicherung. Freitagnachmittag aber waren die Mitarbeiter der Tourismuszentrale erst einmal damit beschäftigt, die Brandstelle abzusichern. Rundherum wurde ein Sandwall aufgeschüttet. Da nichts abtransportiert werden darf - auch nicht das neben dem Podest liegende Dach - musste alles durch einen Zaun gesichert werden. Außerdem sollte das Wasser einen halben Meter höher auflaufen und es war mit richtig Wind zu rechnen. Man wollte nicht, dass sich all die verkohlten Teilchen über die Sandbank verteilen. Das wurde dann dank dieser Vorkehrungen auch verhindert.
Hans Jörg Rickert, 11. Juni 2012