Das Wahrzeichen Eiderstedts wurde 1906 erbaut.
Auf einer 4 m hohen Warft wurden 127 lange Eichenpfähle eingeschlemmt und ein Betonsockel gegossen. Auf einem gemauerten Sockel wurde der Turm aus 608 miteinander verschraubten 130 Tonnen schweren gußeisernen Platten montiert. 41,5 m ragt es über den mittleren Tidehochwasserspiegel. Innerhalb des Turmes befinden sich neun Stockwerke. Im Jahre 1908 wurde das Leuchtfeuer in Betrieb genommen.
Von vornherein waren für den Westerhever Leuchtturm zwei Leuchtturmwärter vorgesehen. Die Kohlebogenfeuer machten es notwendig, da alle neun Stunden "rund um die Uhr" Magazinwechsel war.
Die Stromversorgung war von Anfang an mit Dieselmotoren und Aggregaten gesichert, wobei die Batteriezellenwartung sehr aufwendig war.
1951 wurde der Leuchtturm per Erdkabel ans Netz der Schleswag angeschlossen, ein Notstromaggregat blieb natürlich.
Ab 1975 brauchte man nur noch einen Wärter. Die neuen Xenon-Lampen machten eine Teilautomatisierung möglich.
Die Leuchttürme in Büsum, St. Peter-Ording, Westerhever, Husum (Seezeichen), Dagebüll, Pellworm und Föhr werden in bestimmten Intervallen von einem Drei-Mann-Team (Elektroniker, Elektriker) aufgesucht. Der vorgeschriebene Lampenwechsel wird durchgeführt, die Anlage wird durchgecheckt, Optik und Laternenverglasung werden ebenso wie der gesamte Turm saubergemacht.
Kontrolliert wird heute alles über Computer. Eine Störung wird auf dem Bildschirm sichtbar. Sie kann zum Teil auch per Computer wieder behoben werden, da im Leuchtturmfeuerwesen alles gedoppelt wird.
Der Turm war für die Leuchtturmwärter auch letzte Zuflucht bei Sturmfluten. Er steht auf 127 Kieferpfählen mit einem Durchmesser von jeweils 30 cm und einer Länge von je 7,75m. Darüber ist der Betonsockel von 1,50m Dicke und für den Turmaufbau hat man Gußstahlplatten benutzt.
Bei der Sturmflut 1962 wurde die Warft stark beschädigt. Die Gefahr der Unterspülung der Häuser war und ist gegeben. Bei der Sturmflut 1976 stand das Wasser bis zur Turmtür! Das muß man sich mal vor Ort ansehen! In den letzten zwanzig Jahren hatten wir aber nicht mehr so oft Landunter und auch nicht so starke Herbststürme, gefährlicher waren in diesen Jahren die Februarstürme!
Die Wärter lebten wie auf einer Hallig! Bei Landunter konnte man nicht weg. Und sonst mußte alles über den "Stockensteig" mit dem Fahrrad oder Moped zum Deich gefahren werden. Damals gab es den Betonweg noch nicht!