Zukunftsprojekt: Leckeres Frühstück für Kinder – einmal anders
13. Juni 2014, hjr

Das war so recht etwas für die Kinder in der Utholm-Schule St. Peter-Ording. Nach der zweiten Unterrichtsstunde waren sie zu einem Frühstücksbuffet in die Aula eingeladen. Der mit Hilfe der Eltern betriebene Kiosk hatte geschlossen. Das wussten die 150 Grundschülerinnen und –schüler der ersten bis vierten Klassen. Dass es ein besonderer Schultag mit einem anderen Frühstück werden sollte, hatten die Lehrkräfte ihnen auch gesagt. Ihre Frühstücksboxen hatten sie deswegen gar nicht erst mitgebracht. Eigentlich schade! Sie hätten sicher gern etwas davon mit nach Hause genommen. Aber sie kriegen ja noch Rezepte; dann können sie das später Zuhause selber ausprobieren.

JB-2014: Utholm-Schule -Frühstück - einmal anders!

Lecker sah das auf den zu einem Carree zusammengestellten Tischen zwischen den beiden Türen zur kleinen Aula aus. Auf bunte Kunststoffteller folgte eine Platte mit Polenta aus Maisgrieß, danach leckere bunt gemischte Gemüsespieße aus Paprika, Tomaten, Gurken, Radieschen und Wurzeln. Es gab Müslistangen, Kräuter- und Quarkbrötchen, Sprossen, Hüttenkäse, Quark, dazu Marmelade und Erdbeeren, aber auch Käse und Salami. Im Angebot waren außerdem kleine Nachtischbecher mit einem Gemisch aus Hirse, Schlagsahne, Vanillezucker, Quark und Joghurt mit einer Erdbeere obendrauf oder aus geriebenen Äpfeln mit Crunchies in Joghurt mit Quark.
Nebenan gab es dazu einen giftgrünen „Energy-Drink“, gemixt aus pürierten Äpfeln, Bananen, Orangen, Salatgurken, Rucola, Radieschen und Blattspinat mit „Gesundheitsgeschmack“ und Kraft zum „Bäume ausreißen“. Auf dem Tisch daneben stand die Getreidemühle. Hirse, Mais, Weizen waren auf Tellern zum Anschauen und Befühlen hingestellt. Wie weich doch das Weizen- und das Maismehl waren und wie klein die Hirsekörner!

Jeweils in ihren Klassenverbänden von der vierten bis zur ersten Klasse bestaunten die Kinder mit ihren Klassenlehrerinnen erst einmal dieses Frühstücksereignis und hörten ihren Lehrkräften Gönna Ludwig und Frauke Hansen zu. Die beiden hatten nämlich gestern die Brötchen aus den verschiedenen Getreidesorten hergestellt. „Ein Team aus Eltern und euren Lehrerinnen hat dann heute Morgen für Euch die Gemüsespieße und alles andere vorbereitet und hier aufgebaut.“ Noch einige Erläuterungen mehr gab es dazu von Gönna Ludwig, ehe Frauke Hansen dann die erforderlichen Hinweise gab. „Jeder darf sich erst einmal fünf verschiedene Teile nehmen und einen Energy-Drink zum Probieren.“ Auch zum Umgang mit dem Abfall wurde aufgeklärt, denn die Plastik-Becherchen sollten alle extra in einem Eimer zwecks Wiederverwendung gesammelt werden. Nicht nur verständig hatten fast alle zugehört, auch danach ging alles überaus geordnet vor sich.

Keno Lorenzen aus Wittendün sagte im Interview:“ Das war aber sehr gut – und lecker! Das Müsli war klasse!“ Louis Scheffels aus Tating aß nur mit seinen Augen: „ Ich darf davon leider nicht essen, weil ich einen kleinen Virus habe. Ich will ja keine Bauchschmerzen mehr haben. Aber das sieht alles sehr lecker aus!“ und war mit seinem Zwieback zufrieden. Florin Puscasu aus St. Peter-Ording meinte: „Am liebsten mochte ich das mit der Hirse und der Schlagsahne mit Joghurt und Erdbeere.“ Gemütlich saßen sie auf den Bänken, redeten miteinander und waren glücklich mit sich und dieser „Frühstückswelt“.- Als dann alle Klassen durch waren, war Frühstück für alle angesagt. Probleme? Null!

„Das Ganze hat seinen Sinn“, erläuterten Gönna Ludwig und Frauke Hansen als Ideengeber und Organisatoren. „Wir wollen die Kinder mit verschiedenen, nicht alltäglichen Getreidesorten wie Hirse und Mais bekannt machen und ihnen eine vitamin- und mineralstoffreiche Frühstückskost bieten. Das geschieht im Rahmen von Ernährungslehre mit Hinführung zu einem gesunden Essen. Verknüpft ist dieses Zukunftsprojekt mit unserer pädagogischen Unterrichtsarbeit im Schulgarten mit Streuobstwiese, Kräuterschnecke, Gemüse wie Radieschen und Gurken, Bienen-Schaukasten, Insektenhotel, Lehmofen und Teich sowie der Verwertung der Gartenerzeugnisse. So machen wir z.B. selber Johannisbeermarmelade.“

Rektor Boy Möller bedankte sich bei allen für dieses gemeinsame Vorhaben. „Was es hier gibt“ sagte er, „das ist ja phantastisch! In unserem Kiosk bieten wir schon leckeres Essen. Aber wenn so ein tolles Frühstück für alle in unserer Schule gemacht wird, ist das noch etwas ganz Besonderes.“

Das war es wirklich. Und es war in die Zukunft gerichtete lebendige Schule für Kinder!