Stockbrot
Jugenderholungsdorf im Weihnachtsglanz
Hans Jörg Rickert (hjr), 16. Dez. 2012
Mitten auf dem Gelände des Jugenderholungsdorfes in der Pestalozzistraße erstrahlte ein wunderschöner großer Weihnachtsbaum im Lichterglanz. Rundherum standen mit Tannengrün und Lichterketten adventlich herausgeputzt die vielen zumeist dunkelroten Holzhütten. Auf der Rasenfläche mit den verbliebenen Schneeresten der vergangenen Wintertage waren um ein Holzfeuer in einer Eisenwanne Bänke aufgestellt. Auf ihnen saßen Kinder und Jugendliche begeistert und fleißig beschäftigt, über der Glut ihr Stockbrot zu backen. Gleichzeitig konnten sie dabei die abstrahlende Wärme an diesem feuchtkalten dritten Adventswochenende genießen.
Wintermarkt im ev. Jugenddorf
Bereits im Frühjahr hatte sich um Anika Augustin, der Leiterin des Ev. Jugenderholungsdorfes in St. Peter-Ording, Oliver Grunau und vom Jugendzentrum Daniel Schädler ein Team gebildet und Ideen für einen Weihnachtsmarkt entwickelt. Man hatte erfahren, dass im Dorf in diesem Jahr keiner vorgesehen war. Das fand man bedauerlich, und so machte man sich an die Arbeit. Das Gelände des Jugenddorfes mit seinen Räumlichkeiten bot sich als Veranstaltungsort an.
Das Projekt „Winterdorf“ wurde geboren. Einen Weihnachtsmarkt mit Atmosphäre wollte man gestalten. Die Wirtschaftsförderungsgemeinschaft spendete das erforderliche Startkapital. Gemeinde und Tourismuszentrale sagten bereitwillig ihre Unterstützung zu. Die Werbung um Standbetreiber wurde erfolgreich. An vielen Ständen draußen im Winterdorf und drinnen in der Aula würde es adventlichen Lichterglanz und mit vielen Programmpunkten Weihnachtsstimmung geben. Dazu sollten auch beitragen die KiTa mit dem Sofapuppentheater „Hänsel und Gretel“, der Chor aus Kindern von der Utholmschule mit Begleitung durch die Juniorband der Nordseeschule, der Musikzug der Feuerwehr und der Posaunenchor der Kirchengemeinde.
Feuerwehrmusikzug
So präsentierte sich dann Sonnabend und Sonntag das Winterdorf und sein Weihnachtsmarkt den vielen kleinen und großen Gästen. Die schlenderten an den Hütten mit ihren Ständen, den aufgestellten Tannenbäumen und einigen Strohballen vorbei, schauten, verweilten plaudernd und wärmten sich von innen. Es gab nicht nur Bratwürste und Glühwein. Auch Milchreis und Erbsensuppe waren im Angebot, selbstverständlich Crepes, Futjes und Waffeln. Sogar an Bratäpfeln konnte man sich laben. Wärmende Getränke wie Kinderpunsch und Glögg trugen zum Wohlbefinden bei. Die Standbetreiber auf dem Gelände draußen sorgten so für ein buntes Bild, unter ihnen der Abi-Jahrgang der Nordseeschule, das Jugendzentrum und die Fußball-Mädchen des TSV sowie andere Vereine und von der Idee des Winterdorfes angelockte private neben auch kommerziellen Anbietern. Plätzchen, Süßigkeiten, verschiedene Weihnachtsartikel und sogar „Gesundheit zum Verschenken“ konnte man erwerben. Wer noch einen Weihnachtsbaum suchte, hatte hier dazu die Auswahl in geeigneten Größen. Zwei Ponys aus dem Westküstenpark standen bereit zu einem Ritt über das Gelände.
Die zwei Ponys vom Westküstenpark
Ebenso lud die Aula zum Besuch ein und zeigte sich festlich geschmückt mit einem Weihnachtsbaum in der Nähe der Kaffeetische und mit Lichtergirlanden an der Empore. Zwei Diagonalreihen von Schneeflocken und Sternen zauberten Adventsstimmung im Zusammenspiel mit den verschiedenen Ständen. Da wurde Wolle gesponnen. Gläser wurden verziert. Mit Brandmalerei wurden persönliche Geschenke geschaffen. Es gab Schaffelle zu kaufen, Wolliges, Gestricktes und Gehäkeltes, was Besonderes zum Anziehen, Schmuck unterschiedlichster Art, Marmeladen und Säfte, Weihnachtskarten, selbst Gebasteltes und vieles mehr, darunter die friesische Weihnachtskugel 2012 mit dem Schafmotiv. Es war ein echter weihnachtlicher Markt bei Beteiligung der St. Christian Diakonie Garding mit ihren verschiedenen Einrichtungen und dem Ortsverein St. Peter-Ording des DRK.
Kaffee und Kuchen gab es vom Hotel „Haus Windschur“, das Behinderte in den Bereichen Hauswirtschaft und Gastronomie in Zusammenarbeit mit dem TSBW Husum ausbildet. Das Buffet mit z.B. Mandarine-Schmandtorte, Blechkuchen, Butterstollen und Brownies war dazu von diesen im Eingangsbereich hergerichtet worden. Gegenüber war die „Stiefelstation“, an der Kinder ihren Stiefel zum Befüllen abgeben konnten. Am Sonntag erhielten sie ihn dann vom Weihnachtsmann gefüllt zurück und freuten sich sehr. Und wer wollte, konnte in der Turnhalle bei der Nordsee-Golfschule aktiv sein.
Es war ein Kommen und Gehen. Gäste und Anbieter waren angetan von dem Ambiente. Ein Hauch von Weihnachten war angekommen. „Ein Duft! – Ist ja toll hier!- Gemütlich drinnen! – Gut geworden!“ waren Kommentare. Wintergäste aus Magdeburg und Köln lobten die „tolle Aktion“. Das alles zu organisieren, sei eine „große Nummer“.- Diese Anerkennung hatte sich das Veranstalterteam mit allen an diesem winterdörflichen Weihnachtsmarkt Beteiligten nun auch wirklich verdient. Erleichtert, dass alles so geklappt hatte, dankbar und fröhlich gestimmt ging ein herzliches „Danke“ an alle, die Besucher, Helfer, Unterstützer und die Anbieter, ehe im „Winterdorf“ nach dem Spiel des Posaunenchors die Weihnachtslichter erloschen.
Lebenshilfe Eiderstedt e.V.
DRK
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