St. Peter-Ordings Gemeindeparlament war sich einig
15. Dezember 2014, hjr
Einmütigkeit und Einstimmigkeit kennzeichnete die Dezembersitzung der Gemeindevertretung von St. Peter-Ording. Bürgervorsteher Boy Jöns hatte an diesem Abend ein leichtes Amt und konnte die Sitzung im öffentlichen Teil bereits nach einer Stunde beenden. Auch der nichtöffentliche Teil nahm dann nur wenig Zeit in Anspruch.
Das ist schon bemerkenswert, denn beim Tagesordnungspunkt „Beratung und Beschlussfassung über die Begründung der Lokalen Tourismus-Organisation (LTO) St. Peter-Ording/Eiderstedt“ und auch weiteren Punkten waren Entscheidungen zu treffen, die zukunftweisend sind, wenn denn alles so läuft, wie man es hofft. Hatte es im vergangenen Jahr noch Hindernisse gegeben, konnten diese dank des Mitwirkens von Herrn Simoneit von der Fachhochschule Heide ausgeräumt werden. Die Eiderstedter Kommunen haben - außer der Gemeinde Grothusenkoog - der Begründung der LTO zugestimmt. Jetzt fehlte noch der Zustimmungsbeschluss der Gemeindevertretung von St. Peter-Ording.
Dieser erfolgte einstimmig. Die LTO St. Peter-Ording/Eiderstedt wird damit zum Jahresbeginn Nachfolgeorganisation der Tourismus-Zentrale Eiderstedt, deren Auflösung man bereits in der Sitzung am 24. September zugestimmt hatte. Befremden hatte jedoch die Einrichtung einer Tourismus-Information in Garding ausgelöst. Das aber ist ausschließlich ein Angebot der Stadt Garding. Gemeindevertreter Peter Hansen (SPD) hatte dazu dann angemerkt, dass dieses gerade zeitgleich zur LTO bedauerlich sei. Es sei auf Eiderstedt eine eigenartige Situation. Man möchte mit nutzen, aber St. Peter-Ording solle die Infrastruktur leisten. Und wörtlich: „In St. Peter-Ording wissen wir um die Ängste der Nachbargemeinden. Es ist gut, dass es nun mit der LTO diesen ersten Schritt einer Zusammenarbeit gibt.“
Über die LTO St. Peter-Ording/Eiderstedt können Fördermittel für die Region beantragt werden. Ihre Basisleistungen sind die Partizipation an überregional ausgerichteten Marketingaktivitäten wie Publikationen, Internet und Messen sowie die Veranstaltungskoordination hinsichtlich Terminen und Beteiligung am Veranstaltungskalender und weiterhin die Interessenvertretung und Netzwerke wie in Gremien auf vielen Ebenen, Plattformen der touristischen Kommunikation und das Aufzeigen von Fördermöglichkeiten. Die zur Begründung der LTO getroffene Vereinbarung ist als erste Stufe einer weitergehenden Zusammenarbeit angelegt. Das werde sich nun zeigen. „Wenn wir das leben wollen, brauchen wir auch ein gemeinsames Gastgeberverzeichnis etc.“, so Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier. Nach Ablauf des ersten Vertragsjahres werden die Leistungen der LTO im Rechenschaftsbericht konkret sichtbar sein. Die Kündigungsfrist für die Mitgliedschaft in der LTO beträgt für St. Peter-Ording als führenden Dienstleister ein halbes Jahr, für jede andere Eiderstedter Kommune ein Jahr.
JB-2014: Berichterstatter Tim Schäfer, Vors. d. TA
Die Behandlung der nächsten Tagesordnungspunkte verlief zügig. Berichterstatter war weiterhin jeweils Tim Schäfer (AWG), Vorsitzender des Tourismus-Ausschusses. Kein Wunder, denn der Jahresabschluss 2013 der Tourismus-Zentrale wies mit fast 500.000 Euro ein deutliches unerwartetes Plus aus. Auch der Halbjahresbericht für dieses Jahr gestaltete sich positiv. Es war aufgrund der Wetterbedingungen ein außergewöhnlich gutes Jahr. Man solle das aber nicht als Maßstab für die Folgejahre nehmen, so Rainer Balsmeier. Wegen des vorausssichtlich zukünftig höheren Umsatzsteuersatzes werden vorbehaltlich Prüfung aufgrund eines Einwandes von Willi Bahrenfuß (AWG) die Eintrittspreise für die Sauna ab dem 01. Juli 2015 angepasst. Für die Dünen-Therme wird es ab 2015 einen Frühschwimmer- und einen Spartarif geben. Das ist ein Versuch. Man will sehen, was da so von den Nutzern angenommen wird. Dem Abschluss eines Öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen Amt Eiderstedt und Gemeinde St. Peter-Ording über Einrichtung einer halben Stelle bei Kostenübernahme durch die Gemeinde für die Sachbearbeitung Jahreskurabgabe St. Peter-Ording wurde zugestimmt. Das mache Sinn, da die Erhebung der Zweitwohnungs- und Fremdenverkehrssteuer bereits seitens des Amtes erfolgt.
Drei Veränderungssperren wurden nach Kurzvortrag durch Bodo Laubenstein (CDU) jeweils einzeln erlassen. Es handelt sich um B-Plan 19, Gebiet entlang des Fasanenweges und des Deichgrafenweges nördl. der Badallee und westl. der Kirchenleye, B-Plan 25, Gebiet südlich Dorfstraße, östlich Am Wäldchen, nördlich des Heideweges sowie westl. Amtmann-Dircks-Straße und Westerwohld, sowie B-Plan 71, entlang der Bövergeest, östlich Neuweg, nördlich Eiderstedter Straße, westlich des Friedhofes und nördlich landwirtschaftliche Nutzflächen (wir berichteten).
Rainer Balsmeier dankte Gemeindevertretung und Ausschüssen persönlich und im Namen der TZ für ein angenehmes Arbeitsjahr und ein unkompliziertes Miteinander in 2014. Den erwiderte Bürgervorsteher Boy Jöns sehr gern an ihn, die Verwaltung und das Amt. Willi Bahrenfuß tat ein gleiches nun an ihn für die gute Geschäftsführung. Wie üblich war es dann selbstverständlich, dass man sich einig war für die Vergabe des Sitzungsgeldes dieser Sitzung zugunsten des Fördervereins der Utholmschule für die Schulsozialarbeit zwecks Anschaffung besonderer Spielgeräte. Den Antrag dafür hatte Monika Grutza (SPD), Vorsitzende des Sozialausschusses, gestellt.