Ökumenische Passionsandachten 2014 in St. Peter-Ording
16. April 2014, hjr
In St. Peter-Ording ist Ökumene kein Fremdwort. Hier wird sie gelebt. Das machen seit 2001 die Passionsandachten in der katholischen Kirche St. Ulrich am Ende der Badallee bzw. in der ev. lutherischen Kirche St. Peter am Marktplatz deutlich. Pastoralreferent Michael Wrage und Pastorin Regine Boysen gestalten diese gemeinsam mit Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen. Dass dieses Angebot der Kirchengemeinden von den Gläubigen sehr positiv gesehen wird, brachten zwei junge Frauen gegenüber Pastorin Boysen zum Ausdruck, die das direkte Gespräch mit ihr im Anschluss suchten.
In diesem Jahr stand in der St. Peter-Kirche das Lied EKG 382 bzw. Gotteslob 422 „Ich steh vor dir mit leeren Händen Herr“ mit den Aussagen „Mein Los ist der Tod“ aus der ersten, „Von Zweifeln übermannt“ aus der zweiten und „Du bist mein Atem“ aus der dritten Strophe in Verbindung mit der Betrachtung des Triumphkreuzes im Mittelpunkt der Andachten von Montag bis Mittwoch jeweils abends um 19:30 Uhr für etwa dreißig Minuten.
Es ist eines der wenigen Klagelieder im Evangelischen Gesangbuch und in Deutschland das bekannteste Lied des niederländischen Theologen und Dichters Huub Osterhuis. Geschrieben hat er es 1966 und gibt darin der Trauer der Menschen um den eigenen Tod, den Zweifeln an Gottes Güte und letztlich seiner Treue uns gegenüber Raum. Übersetzt hat es Lothar Zenetti (1973) und vertont Bernard Maria Huijbers.
Zur Andacht am Dienstagabend waren gut dreißig Gläubige beider Konfessionen versammelt und ließen sich von Regine Boysen in der Andachtsliturgie und Michael Wrage in der Deutung des Zweifels, ausgesprochen durch die in der zweiten Strophe formulierten Fragen, gedanklich leiten. Mit der Aussage, Gott mit neuen Augen zu sehen, wird der Zweifel aufgehoben und das Glaubensziel erreicht. Das wird dann deutlich in der Endzeile der dritten und letzten Strophe: „Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.“