Auf der Suche nach einer Kulturplattform für St. Peter-Ording
19. März 2014, hjr

„Hier ist eigentlich ganz viel, aber es tritt nicht so in Erscheinung, wie es dürfte. Und es ist viel mehr, als was nach außen hin in Erscheinung tritt.“ Es war ein qualitativ hochwertiges Konzert in der Kirche St. Peter, das bei Thomas Bartram diesen Gedankenblitz auslöste, als er sich vor drei Jahren als Vollbürger in St. Peter-Ording niederließ. Dem Ort selbst ist er seit Jahrzehnten verbunden.

Diesen Eindruck aber haben viele Gäste und Einheimische. Da gibt es im Museum der Landschaft Eiderstedt die Veranstaltungsreihe „Musik und Literatur unter Reet“ des Vereins „KulturTreff“ und Vorträge. In der St. Peter-Kirche sind es bis zu 30 unterschiedliche Arten von Konzerten des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik. Im Backhaus der AG Ortschronik auf der historischen Insel im Dorf wird regelmäßig in der Saison donnerstags Brot gebacken. Die Gemeindebücherei bietet Krimitage an. Die Strandkorbhalle Hungerhamm verwandelt sich im Juli und August in eine „Kunsthalle“. Die Tourismus-Zentrale (TZ) veranstaltet jährlich zu Himmelfahrt den „Kulturhimmel“ und bietet über das Jahr kulturelle Vielfalt in Sachen Bildung und Unterhaltung. Es gibt die „Speeldeel“, die „Trachtentanzgruppe“ und den Shantychor „Die Strandräuber“. Das Nationalparkhaus informiert über Leben zwischen Sand, Wind und Flut. Künstler laden zum Besuch ihrer Ateliers ein. Dies und noch viel mehr gibt es unter dem großen Begriff „Kultur“ - und alles in St. Peter-Ording. Diese Vielfalt im Kulturgeschehen trägt zur Lebendigkeit und zur Attraktivität des Ortes bei. „Unglaublich vielfältig ist das, was hier läuft. Wir sind Leute, die ein ansehnliches Kulturschaffen haben“, so Dr. Jutta Pabst.

Aber ist das auch hinreichend in der Öffentlichkeit bekannt? Sind die im Bereich Kultur Tätigen miteinander vernetzt? Könnte das kulturelle Angebot so dargestellt werden, dass an Kultur Interessierte und Kultur Bewahrende sowie Schaffende mehr voneinander wissen? Ließe sich die kulturelle Vielfalt Einheimischen und Gästen deutlicher präsentieren, damit sie daran teilhaben können und die Angebote verstärkter nutzten? Diese und weitere Fragen bewegten Claus Heitmann, Ilse Stiewitt, Klaus Peters, Sibille Rehder und Thomas Bartram zur Gründung einer Ideenwerkstatt für St. Peter-Ording (IWSPO). So hatten sie auf der Grundlage aller vorhandenen Adressen zu einem ersten Treffen aller Kulturengagierten Mitte März ins „Strandgut“ eingeladen.

 

Claus Heitmann erläuterte den Grundgedanken der Schaffung einer Plattform für Kultur. Thomas Bartram moderierte das Gespräch zwischen den Beteiligten zur Sammlung von Ideen und Möglichkeiten, mit denen das verwirklicht werden könnte. Etliches kam zusammen. Diskutiert wurden Präsentation im Internet, Verlinkung, Zeitung für kulturelle Belange, Ausbau der Kooperation mit der TZ und eine Liste. Dazu wurde der von Georg Panskus vorbereitete Entwurf eines „Kulturwegweisers“ in Form eines Sets bzw. Flyers präsentiert. Er gibt in den Rubriken Künstler/Galerien und Musik, Museen, Geschichte, Brauchtum eine Zusammenschau über das kulturelle Angebot mit Namen, Netzauftritt und Anschriften. Eine eingefügte Karte wird Hinweise auf die Lage im Ort geben. Für die zügige Erstellung eines Flyers erfolgte ein einstimmiges Votum. Er würde durch Bilder ergänzt werden. Je 100 Euro stellen dafür KulturTreff, Backhaus und TZ zur Verfügung.

Bei Interesse an einer Präsentation im Flyer wende man sich umgehend an clausheitmann@gmail.com . Für den Oktober ist ein Auswertungstreffen geplant.