JB-2014: Jahresabschlusskonzert (KMD Chr. Jensen)
Vom Klang erfüllte Kirche – Kirchenmusik vom Feinsten
29. Dezember 2014, hjr
Es ist der charakteristische Auftakt im Allegro vivace, und man weiß, dass man sich auf die Sinfonie in C (KV 551) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) freuen kann. Das vollendete Ebenmaß der formalen Anlage und die durchgeistigte Gestaltung der Materie rechtfertigen die zusätzliche Namensgebung „Jupitersinfonie“ durch den Komponisten und Konzertunternehmer Johann Peter Salomon (1745-1815). Jupiter ist der erste der von den Römern verehrten Gottheiten. Mozart hatte sie am 10. August 1889 in Wien vollendet.
Mit der G-Moll Sinfonie (KV 550) und der Es-Dur Sinfonie (KV 543) zählt sie zum musikalischen Höhepunkt seines symphonischen Schaffens.
Mit dieser letzten großen Sinfonie Mozarts und der sich als zweitem großen kirchenmusikalischem Werk anschließenden „Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis“ (Missa in C), auch „Große Mariazeller Messe“ oder „Cäcilienmesse“ genannt, hatte sich Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen mit seinem Musikerensemble einer höchst anspruchsvollen Aufgabe unterzogen. Caecilia ist die Schutzpatronin der Musiker und der Musik. Die stimmlich herausragenden Solisten Julia Henning (Sopran), Manuela Mach (Alt), Stephan Zelck (Tenor) und Julian Redlin (Bass), die fünfzig Sängerinnen und Sänger der Kantorei St. Peter und die dreißig Musiker von „concerto classico“ boten gemeinsam ein meisterliches Konzerterlebnis, von dem sich das begeisterte Publikum nachweihnachtlich noch einmal beschenkt fühlte. Stellvertretend für alle Solistenstimmen nahm es den in allen seinen Ausführungen glockenreinen Sopran von Julia Henning wohl innerlich mit auf den Nachhauseweg. Spürbar beeindruckt gab es großen Applaus. Man hätte auch einfach nur noch einige Zeit still sitzen bleiben können, um den Klang in der eben noch von Musik erfüllten eher kleinen St. Peter-Kirche nachzuempfinden. Ausnahmslos alle Mitwirkenden beteiligten sich an diesem Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer. Er galt besonders Christoph Jensen.
Den Konzertbesucher in der St. Peter-Kirche erwarteten wieder einmal über das ganze Jahr hindurch überaus vielseitige und auch hochklassige werkgerechte Aufführungen. Stand am Anfang des Musikjahres im März das „Stabat Mater“ von Antonin Dvorak, passte die Cäcilienmesse jetzt einfach wunderbar und bot mit der Jupitersinfonie voran einen festlichen Jahresausklang.
Als Chor und Solisten in Blickrichtung zum Altarraum auf das Triumphkreuz unter der Begleitung des Orchesters nach dem Kyrie und dem Gloria das Credo sangen, war das Glaubensbekenntnis durch diesen Konzertvortrag lebendige Aussage geworden. Chor und Sopran bekennen sich darin zu „Gott von Gott, Licht vom Licht und wahrer Gott vom wahren Gott“. Dann übernimmt der Tenor bei der Sichtbarwerdung Gottes in Christi Geburt die Rolle des Engels, ehe Alt und Bass Kreuzigung und Tod bewusst machen. Im dritten Abschnitt sind es wieder die hohe Frauen- und Männerstimme mit dem Wissen um die Auferstehung und von der Verheißung des ewigen Lebens. Das war Kirchenmusik vom Feinsten. Über das Sanctus, das Benedictus und das Agnus Dei fand Haydns Komposition im „Dona nobis pacem“ ihren krönenden Abschluss. Da war es wohl kein Wunder mehr gewesen, dass alle – Konzertbesucher wie auch Dirigent und Musiker - von dieser Klangfülle in der St. Peter-Kirche innerlich tief berührt waren.
JB-2014: Jahresabschlusskonzert (KMD Chr. Jensen)