Ortstermin im Ketelskoog: 3000 Kubikmeter Hackschnitzel warten auf Abtransport
25. April 2014, hjr

Im Ketelskoog lagern an die 3000 Kubikmeter Hackschnitzel. Es sind die Überbleibsel von überwiegend Kiefern nur aus den Flächen des Kur- und Gemeindewaldes von St. Peter-Ording. Besonders der erste dreistündige Orkan Christian hatte am 28. Oktober in ihnen wie auch sonst überall im Ort gewütet.

Insgesamt mögen es an die 1000 Bäume in den Wäldern der Gemeinde (50 ha) und des Deich-und Hauptsielverbandes Eiderstedt (100 ha) sein, die in St. Peter-Ording ein Opfer der beiden Herbststürme geworden sind. Es ist eine Meisterleistung aller Betroffenen, aller örtlichen und außerörtlichen Einrichtungen und Betriebe mit ihrem Personal gewesen, den jetzigen weitgehend aufgeräumten Zustand zum Saisonbeginn herzustellen. Mit Baggerunterstützung durch den Deich- und Hauptsielverband (DHSV) hat man bis zum 15. März, so lange, wie gesägt werden durfte, in den Wäldern gearbeitet.

Der Schwerpunkt lag vor allem wegen der Brandgefahr auf den Nadelholzflächen. Täglich waren fünf Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes beschäftigt. Drei Fremdfirmen mit schwerem Gerät waren zusätzlich im März für einige Zeit im Einsatz. Firma Hartung aus Thüringen führte die Vorbereitungsarbeiten für den Großschredder der Firma Möller aus Hessen durch. Innerhalb von 20 Minuten produzierte dieser 35 m⊃3; Hackschnitzel. Das forstwirtschaftliche Lohnunternehmen Heinrich Harder GbR aus Wasbek bei Neumünster hat die gemeindlichen Waldflächen danach in drei Tagen komplett durchgemulcht. Im Herbst soll nachgepflanzt werden.

Seitens der Forstbetriebswirtschaft wurden die Arbeiten außerdem eine Woche lang mit drei Mitarbeitern unterstützt. Landschaftsbauunternehmer Mario Voß aus Brösum wurde ebenfalls mit herangezogen. „Die Kooperation zwischen allen - ob Försterei, DHSV, Fremdfirmen, Bauhöfen, Amt - war hervorragend“, schwärmte Christian Heldt Ende April auf der Informations-Rundfahrt und fügte hinzu: „Wir haben uns sehr gut ergänzt.“ Er ist der Leiter des gemeindlichen Bauhofes und trug ein Großteil der Verantwortung in Zusammenarbeit mit Stefan Cornils vom Amt Eiderstedt und dem Forstfachberater der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Walter Rahtkens von der Bezirksförsterei Nordfriesland in Leck.


Scheinbar ruht jetzt die Arbeit. In den Kurwäldern wie auch an anderen Stellen liegen aber noch viele entwurzelte Bäume, die weggeräumt werden müssen. Im Ketelskoogwald, vorwiegend Laubwald, kann gerade jetzt die Naturverjüngung beobachtet werden. Das am Rand mancher Waldwege liegende Holz wird nach und nach verkauft. Der Gemeindebauhof hat bereits 500 m⊃3; Brennholz vermarktet.

Verständlicherweise ist aber durch die so große Menge von Stammholz der Holzmarkt zusammengebrochen. Deswegen hat man sich für das Schreddern zu Hackschnitzeln entschieden. Außerdem wären Aufwand und Logistik für andere Vermarktungsstrategien zu aufwändig gewesen. Von der Firma aus Hessen gehen pro Kubikmeter Hackschnitzel 5 € als Einnahme an den Gemeindehaushalt. Die Schredderkosten entfallen deswegen. Aufgrund des hohen Holzanteils ist die Vermarktung für die Fa. Möller aber wiederum gut, wenn sich denn der Markt stabilisiert. So wird der Abtransport noch ein wenig dauern. Bis zum Sommer soll das aber erfolgen. Die Hackschnitzel werden in einem Holzkraftwerk innerhalb von zehn Tagen verheizt sein. Bis zu 60.000 m⊃3; benötigt ein Kraftwerk für seinen Jahresbetrieb.

Zurzeit entwickeln die Schnitzel im Inneren des Haufens Eigenwärme. 55 Grad Celsius hat die Feuerwehr vor kurzem gemessen. Aber die Selbstentzündungsgefahr ist gering. Das hat man im Blick. Da müssten schon ca. 90 bis 100 Grad erreicht werden.
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AUSZUG aus der

Niederschrift Nr. 1/2014
über die Sitzung des Umweltausschusses der Gemeinde Sankt Peter-Ording vom: 06.02.2014

aus: 8. Baumschutzsatzung: Zustand nach Sturm Christian und Xaver

Der Leiter des Bauhofes, Herr Christian Heldt, gibt einen Zustandsbericht über die Schäden nach den
beiden Stürmen „Christian“ und „Xaver“ ab. Nach Einschätzung von Herrn Heldt liegt der Schaden bei ca. 20 % der Waldflächen. Die Hauptgebiete befinden sich beim Böhler Leuchtturm, beim Kurwald, hinter dem Sportplatz, beim Feuerwehrwald hinter dem Kinderspielhaus, beim „Goldenen Schlüssel“ und im Ketelskoog. Die Beseitigung der Sturmschäden ist durch Personal und Gerätschaften der Gemeinde und der Tourismuszentrale nicht zu leisten. Daraufhin hat eine Schadensaufnahme durch eine externe Firma vor Ort stattgefunden, die bereit wäre, in der 8. Kalenderwoche für einen Zeitraum von 4 Wochen den größten Teil der Sturmschäden zu beseitigen. Hier liegt eine Kostenschätzung von ca. 30.000 €, die für diese Arbeiten anfallen, vor.

Erläuterung dazu:
Dieses bezieht sich auf die gemeindeeigenen Waldflächen. Die des DHSV sind darunter nicht einbezogen.

Siehe auch unsere Artikel im Jahrbuch

Aktuell 2013 / Dez. 2013 „Xaver geht“ und

Xaver kommt

Oktober 2013 „Orkanschäden“