Interesse an „Tourismus-Zentrale im Dialog“ setzt sich fort
28. Januar 2015, hjr
Das Thema des dritten Informationsabends der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording der Reihe „TZ im Dialog“ lautete „Medienschungel Tourismus“ mit der Fragestellung „Wie findet der Gast nach St. Peter-Ording?“ Das Interesse an der von der stellvertretenden Tourismus-Direktorin Constanze Höfinghoff ins Leben gerufenen Veranstaltung ist ungebrochen. Wieder waren über 70 Interessierte der Einladung zu 90 Minuten Dialog mit der TZ ins Dünen-Hus gefolgt. Besonders erfreulich dabei war, dass der Teilnehmerkreis durchaus wechselt. Besucher der Veranstaltung kamen nicht nur aus St. Peter-Ording, sondern auch von der Halbinsel sowie von Agenturen und Reiseunternehmen. Die TZ präsentierte sich wieder einmal als Team, denn wie bisher waren viele Mitarbeiter/innen der Veranstaltungs- und Marketingabteilung anwesend.
Wie üblich gab es zum Thema „Zahlen-Daten-Fakten“ wieder eine Reihe Informationen, die einfach zum Verständnis notwendig sind. Wie sollte man sich auch sonst im „Mediendschungel“ zurecht finden. Das übernahm Julian Reif von der Fachhochschule Westküste. Er ist dort Dozent für Tourismus und stellte Ergebnisse der Marktforschung vor. Nils Stauch, seit 2006 im Marketingbereich der TZ tätig und für den Internet-Auftritt verantwortlich, berichtete danach auch darüber, welche Medien die Tourismus-Zentrale derzeit einsetzt, insbesondere im Onlinebereich.
Constanze Höfinghoff lieferte dazu in der Einführung die Steilvorlage. „St. Peter-Ording ist ein etabliertes Nordsee-Reiseziel mit starken Alleinstellungsmerkmalen und einem hohen Markenwert sowie einer überragenden ökonomischen und gesellschaftlichen Bedeutung für die Gemeinde.“ Diese Aussage stand am Anfang und konnte von den Vortragenden eindeutig belegt werden. Sie zeigten aber auch auf, dass noch Potenziale vorhanden sind, die weiter entwickelt werden müssen. Unbestritten ist, dass das Internet für die Informationsbeschaffung von steigender Bedeutung ist – Zunahme von 2008 bis 2013 um 13 Prozent - und als zunehmender Faktor für eine Buchungsentscheidung gesehen werden muss. Die Zahl der Buchungen über das Netz stieg in vier Jahren um 20 Prozent. Über die TZ gab es in diesem Jahr bereits 230 Online-Buchungen. Dem gegenüber gab es nur 13 Anfragen. Hieraus schließt die Tourismus-Zentrale, dass die Kunden buchen wollen und nicht anfragen.
Den von Constanze Höfinghoff erläuterten Begriff „Customer Journey“ aus dem Marketing als „Reise des Kunden“ in den fünf Phasen Inspiration-Information-Buchung-Aufenthalt-Reflexion griff Julian Reif auf. Starke Marken können zu einem werbewirksamen Faktor werden. Gebunden daran sind aber nicht nur der Wiedererkennungswert, sondern auch Emotionen. Bei einer Befragung über die Gesellschaft für Konsumforschung zur Bekanntheit als Reiseziel landete der Tourismusort auf Platz 59 von 150 Reisezielen. Das sei ein sehr guter Wert. Hinsichtlich des Sympathiewertes nahm er Platz 41 ein. Der Bekannntheitswert des Ortes ist von 2009 bis 2012 von 70 auf 73 Prozent gestiegen, der Sympathiewert von 42 auf 53 Prozent. Inspirationsquellen – „Wie sind Sie zum ersten Mal auf St. Peter-Ording aufmerksam geworden?“ – sind zu 55 Prozent Verwandte/Bekannte/Freunde gefolgt von Internet mit 20 Prozent. An dritter Stelle stehen Reisen in der Kindheit. 76 Prozent der Gäste informierten sich vor der Reiseentscheidung. Die Realisierungsquote für mehrtägige Urlaube lag bei 60 Prozent. Buchungsportale sind am Wachsen. Wichtig an St. Peter-Ording ist dem Gast Aufenthalt in der Natur (79%), gefolgt von Spazierengehen und Essengehen. Aus den Bewertungen durch den Besucher des Ortes wird deutlich, dass es zunehmend wichtig ist, den Gast zu „begleiten“. Vorhandene Möglichkeiten dazu müssen optimiert und weitere entwickelt werden. Dazu können alle Verantwortlichen, Beschäftigten und Wohnenden positiv beitragen.
Constanze Höfinghoff stellte die von der Tourismus-Zentrale gedruckten Infoflyer und Prospekte vor. So liegt die Auflage des Urlaubsmagazins bei 50.000 Exemplaren, die des Gezeitenkalenders bei 150.000. St. Peter-Ording ist ebenfalls auf zahlreichen Messen vertreten. Im vergangenen Jahr sind 22 bundesweite und 133 regionale Pressemitteilungen verschickt worden. Aber es gehören in die Medienwelt auch viele weitere Einflussfaktoren, wie z.B. TV-Berichte und die Pressearbeit von den Partnern im Unterkunftsgewerbe.
Nils Stauch stellt den Onlinebereich der Tourismus-Zentrale vor. So werden jedes Jahr in 12 Ausgaben mit drei bis fünf Themen Newsletter per E-Mail an 12.000 Abonnenten verschickt. Die Zahl der Abonnenten ist steigend. Auf der Internetseite der Tourismus-Zentrale sind die Webcams nach wie vor der Renner. Diese sind aber auch mit viel Aufwand verbunden, um immer bestmögliche Livebilder liefern zu können. Die Kameras sind für Tagesgäste manchmal auch der Entscheidungsgrund, kurzfristig nach St. Peter-Ording aufzubrechen. Die Internetseite der TZ wird direkt von 18,19 % aufgerufen, 60,25 kommen über Suchmaschinen und 20,9 über Verlinkungen. 9,846 Millionen Seitenaufrufe gab es im Jahre 2014. Die Tourismus-Zentrale engagiert sich seit mittlerweile drei Jahren sehr stark in den sozialen Medien, wie z.B. Facebook. Es wird täglich versucht, mit aktuellen Bild- und Textbeiträgen den potentiellen Urlaubern St. Peter-Ording als attraktives Reiseziel darzustellen. Aktuell werden mit den Beiträgen auf Facebook bis zu 40.000 Menschen erreicht, Tendenz steigend. Abschließend wies er auf die nächste Erneuerung der Seite hin: „Ab Ende 2015 sieht wieder alles anders aus.“
Fragen gab es u.a. zu Reservierungsportalen, die Koordinierung der TZ für Eiderstedt, nicht mehr vorhandene Seitenauftritte. Als Reservierungssysteme werden derzeit für St. Peter-Ording und für den Bereich Eiderstedt zwei Buchungssysteme verwendet. Im Moment befinde man sich in einer kreativen Umbruchphase. Die Gastgeber und Vermieter sind eingeladen, sich über die Chancen der Teilnahme mit ihrer Unterkunft in den Systemen bei der Tourismus-Zentrale zu informieren. Das Team der Tourist-Info steht für die Beratung gerne zur Verfügung.
Constanze Höfinghoff schloss dieses Mal erst nach über 100 Minuten und ermunterte zum direkten Dialog mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die hoch motiviert auf Information und Austausch eingestellt sind. Zur nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 25. Februar zum Thema „Marktplatz TZ SPO – wer macht eigentlich was, wann und warum? Wir stellen uns vor“, Beginn wieder 17:30 Uhr, lud sie bereits ein. Der Saal im Dünen-Hus wird sich dann inselmäßig präsentieren. Weniger Input in Vortragsform, dafür mehr Dialog. Man darf schon jetzt gespannt sein.