Ausstellung „Marschenland“
Gespräch mit den Künstlern am 26. August 2013
Georg Panskus
„Am Sonntag konnten wir den 3000. Besucher in unserer Liste vermerken! Unsere Ausstellung findet ihren Platz in Eiderstedt.“ Thomas Bartram, Vorsitzender der Kunstinitiative St. Peter-Ording war sichtlich erfreut, dieses den zahlreichen Besuchern mitteilen zu können. Sie waren gekommen, um die sechs ausstellenden Künstler vor ihren Werken zu sehen und sie im Gespräch mit Karen Seggelke, Vorsitzende des Fördervereins für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V. , zu erleben.
JB-2013: Kunstinitiative SPO -Künstlergespräche
Dieter Staaken erklärte seine mit der Absprengtechnik gefertigten Bilder, seine Sichtweise, die das Weiß zuerst setzt und wie Gegensätze wie starre Linie und freie Punkte ihn faszinieren. Seine Motive fand er rings um Garding und seine Liebe zu Eiderstedt komme eigentlich in jedem Bild zum Ausdruck.
„Traumbilder“ nannte Raimund Behrend seine mit sanften Farben leicht unscharf wirkenden Bilder, die jedoch exakt komponiert sind. Sie atmen Stille, Weite, Sehnsucht und das schwache, doch eindringliche Licht taucht die Landschaften in eine unwirkliche, melancholische Atmosphäre. Er bearbeite seine Bilder mit der Hand und … manchmal sei es eine „einzige Quälerei“.
Thomas Freund liebt das Malen in der Natur, malt auch hin und wieder das gleiche Motiv, aber immer aus einem anderen Blickwinkel oder mit anderem Licht. Zuerst komponiere er die Schatten mit leichtem, dünnem Pinselstrich und dann setze er die hellen Farben mit dem Spachtel auf. Mit dem Spachtel versuche er auch das Abstrakte aus den Formen herauszuholen. Ob man ihm beim Malen zuschauen kann? Im Anfangsstadium des Bildes nur, wenn der Betrachter den Mund hält. Reden lohnt sich erst, wenn das Bild die ersten Hürden genommen hat.
Gisela Mott-Dreizler fertigte ihre Bilder auf einem „Papier mit Wolke“ an. Nach dem Schöpfen des Papiers wird eine weitere andersfarbige Papiermasse eingearbeitet, so dass der Eindruck einer Wolke bei weißfarbiger Masse auf dem etwas dunkleren Papier entstehen kann. Darauf druckte sie eine Radierung, kolorierte mit Aquarellfarben von Hand und setzte noch einen Linoldruck nach Ätzung des Linols darauf. Ausgangspunkt der Bilder waren Gedichte, die dem Bild zusätzliche Strukturen und nachdenkliche Zusammenhänge gaben.
Karin Dreyer malte ihre Aquarellbilder vorwiegend in der Natur. Sie liebt, ihrem Temperament gemäß, die stark aufgetragenen Farben, dramatische Bilder. „Ich muss die Natur einatmen bis ein Bild in mir entsteht.“ Ohne Vorzeichnen beginnt sie spontan. Es sei kein Abmalen. Sie richte sich nach ihrer inneren Komposition. Dabei muss sie in der Natur schnell malen und genau sein, denn bei Aquarellfarben kann man schlecht ver- oder nachbessern. Bekannt ist sie auch durch ihre farbfrohen Schafbilder. Die ersten schenkte sie ihrem Mann zum 60. Geburtstag und nun erfreuen sich seit vielen Jahren auch ihre Kunden daran.
Arne Prohn brauchte zu seinen Skulpturen nicht viel zu erklären, denn die Werkstücke sprechen für sich. Sein Motto: „Der Schwere des Eisens ein Schnippchen schlagen.“ Und so wird aus einem schweren Eisenblock ein sich streckender, gleich abhebender Kranich. Oder es dreht sich das schwere Eisen leicht im Wind oder drei Personen lehnen sich gegen den Wind und versuchen mit ihren staksigen Beinen voran zu kommen.
Die Besucher dankten den Künstlern und ihrer Gesprächspartnerin Karen Seggelke mit dankbarem Applaus.
Die Ausstellung wird am 1. September geschlossen. Danach werden bald wieder die Strandkörbe darin gestapelt und verwahrt werden bis … im nächsten Jahr die Räume hoffentlich wieder für die nächste Ausstellung bereit stehen.