Gemeinsam auf dem Weg zum Familienzentrum der KiTa in St. Peter-Ording
09. Januar 2015
Sehr viele Akteure aus dem Einzugsgebiet der Ev. KiTa St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog waren der Einladung des Kindertagesstättenwerkes des Ev.-Luth. Kirchenkreises Nordfriesland (Ev. KiTa-Werk NF) anlassbezogen und höchst interessiert gefolgt. Dieses ist Träger der Kindertageseinrichtung in St. Peter-Ording mit 178 Kindern in derzeit zwei Krippengruppen, vier Kindergartengruppen, davon drei als Ganztagesgruppen, einer Naturgruppe und vier Hortgruppen. Es hat vor kurzem seitens des Kreises Nordfriesland den Auftrag erhalten, für sein Einzugsgebiet ein Familienzentrum aufzubauen. Die Einrichtung ist ausgewählt worden, da sie einem Großteil von Familien als zentraler Anlaufpunkt mit bereits einer schon guten Vernetzung sehr vertraut und bekannt ist.
Im großen Rund des Saales im ev. Gemeindezentrum am Marktplatz saßen dicht nebeneinander über vierzig Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Einrichtungen der Gemeinde St. Peter-Ording, des Amtes Eiderstedt und des Kreises Nordfriesland sowie von Vereinen und Verbänden, sozialer und pädagogischer Berufe. Das Spektrum war weit gefasst; u.a. waren Diakonie, Lebenshilfe, Schulen, Nordseeinternat und allgemeiner sozialer Dienst, aber auch DRK, Jugendfeuerwehr, Polizei, Schulsozialarbeit, Runder Tisch zur Sucht- und Drogenprävention und spezielle Berufe (z.B. Logopädie) vertreten. Schulverbandsvorsteher und Bürgermeister Rainer Balsmeier, Amtsvorsteher und Bürgermeister von Tümlauer Koog Christian Marwig und die Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Kultur, Bildung und Sport der Gemeindevertretung St. Peter-Ording Wiltrud Kraas sowie Rektor Boy Möller von der Utholm-Schule gehörten mit zur Runde.
Christian Kohnke, Geschäftsführer des KiTa-Werkes NF und damit zuständig für 30 Einrichtungen im Kreis Nordfriesland, und Brigitte Ranft-Ziniel, Leiterin der KiTa in St. Peter-Ording, motivierten die Anwesenden allein mit ihrer Begrüßung schon dazu, sich mit der hiesigen KiTa gemeinsam auf den Weg zu machen, ein Familienzentrum zu werden. Ziel der Versammlung war es, über dessen Aufgaben zu informieren und speziell Eckdaten für die Erstellung der Rahmenkonzeption des an die Ev. KiTa in St. Peter-Ording angebundenen Familienzentrums zusammen zu tragen. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Christoph von Stritzky vom Ev. Regionalzentrum Westküste. Unterstützend wirkten Bärbel von Stritzky, Vanessa Harting und Jennifer Langel mit. Diese gehört seit einiger Zeit als Erzieherin bereits zum 35köpfigen pädagogischen Team der KiTa und ist ab sofort auch als Koordinatorin für das Familienzentrum tätig. Bei ihr laufen also die Fäden des zu schaffenden Netzwerkes zusammen. Bestehende Angebote der verschiedenen und zu einem großen Teil hier vertretenen Träger und Einrichtungen sollen erhalten und mit möglichen neuen, die Angebotspalette erweiternden derart koordiniert werden, dass Kinder und Eltern in ihren speziellen Problemlagen leicht zugänglich unterstützt und gefördert und vor allem auch im Sinne von Teilhabe schnell effektiv geholfen werden kann.
Die Einrichtung von Familienzentren, z.B. auch Kinder- oder Mütterzentren genannt, ist in den vergangenen Jahren in allen Bundesländern auf den Weg gebracht worden. Man orientierte sich dabei u.a. an den Early Excellence Centres in England. Das erste deutsche Familienzentrum wurde 2001 in Berlin vom Pestalozzi Fröbel Haus eröffnet. Vorbild war das Familienzentrum Pen Green in Corby.- Auf der Grundlage eines am 10. März 2014 abgeschlossen erstellten Eckpunktepapiers des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein hatte der Landtag am 24. Juni 2014 die Schaffung von 100 Familienzentren beschlossen. Deren Förderung mit 1,3 Mio 2014 durch das Land startete zum 1. August. Ab nun sollen es jährlich 2,5 Mio sein. Im Kreis Nordfriesland werden insgesamt fünf, jeweils eines pro Sozialraum, mit auf den Standort bezogenem spezifischem Rahmenkonzept eingerichtet. Dieses ist bis zum 31. Januar 2015 fertig zu stellen.
So war es von Bedeutung, dass Brigitte Ranft-Ziniel als Leiterin der KiTa den Blick auf Besonderheiten lenkte: 22 Kinder aus anderen Eiderstedter Gemeinden, 36 mit Migrationshintergrund ( aus Albanien, Moldavien, Rumänien, Polen, Litauen, Russland, Italien, England und auch China wie demnächst Syrien), Kontakt mit 152 Familien, mit der Utholm-Schule besondere projektbezogene Zusammenarbeit und mit der Nordseeschule über den Hort, Förderung der Integration mit inklusivem Aspekt und nicht zuletzt die frische Zubereitung von 140 Mahlzeiten durch entsprechend ausgebildetes Personal. Sie lobte die hervorragende Unterstützung durch die drei Gemeinden.- In vier Arbeitsgruppen stellten danach die Teilnehmer dieser Auftaktveranstaltung unter den Rubriken „Was? – Wer? – Wo?- Wann? - Für wen? – Kosten“ ihre zum Teil vielfältigen Angebote vor, die das Plenum abschließend in Augenschein nahm.
Sehr viel war zusammengetragen worden, was für die Erstellung des Konzeptes ausgesprochen hilfreich ist. Ganz wichtig aber ist die eindeutige Bereitschaft aller, das Familienzentrum der KiTa in St. Peter-Ording gemeinsam auf den Weg zu bringen und zum Wohle von Kindern und ihren Eltern lebendig zu gestalten gemäß dem Leitspruch: „Wir machen uns gemeinsam auf den Weg, denn allein hast du keine Chance.“ So war diese Auftaktveranstaltung höchst erfolgversprechend! Im Frühjahr 2016 wird man sich im Plenum zum Erfahrungsaustausch und zwecks Optimierung erneut treffen. Bis dahin wird Jennifer Langel schon ein Auge für laufende Kontakte mit beteiligten Einrichtungen und auch untereinander haben.