Festliches Chor- und Orchesterkonzert zu Pfingsten
08. Juni 2014, hjr
In der St. Magnus-Kirche Tating erlebten die zahlreichen an Kirchenmusik interessierten Besucher am Pfingstsonntagabend ein festliches Konzert. Zur Aufführung kamen folgende Kantaten von Johann Sebastian Bach: „Erschallet, ihr Lieder“ (BWV 172), „Erwünschtes Freudenlicht“ (BWV 184), „Wer mich liebet“ (BWV 59) und „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe“ (BWV 34). Wie es zu Zeiten Bachs an hohen Festtagen üblich war, zeichnen sich die Pfingstkantaten durch eine festliche Besetzung mit Solisten, Streichern, Bläsern, Orgel, Trompeten und Pauken aus.
Solisten waren Claudia Bertz (Sopran), Manuela Mach (Alt), Steffen Wolf (Tenor) und Johannes Wilhelmi (Bass). Es spielte das Ensemble „concerto classico“ in der Besetzung Christian Boock, Gunda Meyer-Franke, Renate Burk-Färber, Ursula Töös-Stipanits (Violine), Astrid Meinardus (Viola), Andreas Hamborg (Violoncello), Finn Strothmann (Kontrabass), Beate Leonhardt, Carsten Schmolling (Flöte), Olga Singer, Martina Rode (Oboe), Lorenz Jensen (Fagott), Lukas Paulenz, Morten Jensen, Christoph Semmler (Trompete), Bao Tin Van Cong (Pauken) und Elisabeth Weisenberger (Truhenorgel). Es sang die Kantorei St. Peter. Die Leitung hatte Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen.
So recht zu Pfingsten, zur Freude der Christenheit, muss Bach diese Kantaten komponiert haben! Das jedenfalls empfand das Publikum. Das machte schon die erste Kantate „Erschallet ihr Lieder“ deutlich. Dass diesen Abend noch „großes Konzert“ zu erwarten war, vermittelten besonders Claudia Bertz und Manuela Mach mit ihren Arien (Duetto). Das wurde noch einmal richtig bewusst im gemeinsamen Duett des zweiten Satzes der dritten Kantate. Es war einfach beglückend, diesen beiden Sängerinnen zuhören zu dürfen.
Dass insgesamt alles passte, erlebten die Konzertgäste in der vierten Kantate, beginnend im Chorsatz mit „O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe, entzünde die Herzen und weihe sie ein.“ Wie Christoph Jensen seinen Chor, das Orchester und die Solisten vorweg schon mit kleinen Gesten einstimmte, ließ Spannung aufkommen und machte spürbar, wie ihm dieses Bach’sche Werk am Herzen lag.
Das Bild der „himmlischen Flammen“ in der Pfingstgeschichte wird bei Bach wohl Auslöser gewesen sein. Die lebendige Figuration des Eingangschores, inspiriert durch die Vorstellung des züngelnden Feuers, ist durchsetzt mit lang gehaltenen Tönen. Durch die Instrumentation mit Flöten und gedämpften Violinen erhält die einzige Arie „Wohl euch, ihr auserwählten Schafe“ ein pastorales Gepräge. Mit prächtigem Klang und lautem Jubel beschloss die Kantorei im lebhaften Wechsel mit dem Orchester das Werk.
Beeindruckt davon kam erst nach einer Phase der Stille der begeisterte Beifall auf. Noch einmal hörte das Publikum dann das Recitativo mit Johannes Wilhelmi und den Schlusschor der Kantate BWV 34 als höchst willkommene Zugabe.- Pfingsten hatte dieses Jahr in der St. Magnus-Kirche Tating auf Eiderstedt wahrlich einen musikalischen Höhepunkt.