Am Fuße des Leuchtturms: Klasse 5c mit Nele Trauer (li), die ihr freiwilliges ökologisches Jahr bei der Schutzstation Wattenmeer absolviert und Biologielehrer Dr. Jürgen Neumann (mit Mütze)

So nahe und doch ganz weit weg! Die Pfahlbauten von St. Peter-Ording in Sichtweite und doch weit im Vorland, weit weg vom Deich, weit weg von zu Hause. Dieses Gefühl hatten die Fünftklässler der Nordseeschule, als sie eine Nacht im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus am Westerhever Leuchtturm verbrachten. Dick eingemummelt draußen den Sonnenuntergang über dem Wattenmeer beobachten, von den Salzwiesen aus nachts die Lichtzeichen des Leuchtturmes verfolgen, in den klaren Sternenhimmel schauen. Das war eindrucksvoll, genauso wie die geführte Wanderung an den Strand und ins Watt. Im Wattlabor wurde dann das mitgebrachte Kleine ganz groß. Unter den Mikroskopen im Wattlabor gab es viel zu entdecken, zumal sie mit Dr. Jürgen Neumann einen ausgewiesenen Biologieexperten bei sich hatten. Mit guten Ferngläsern ausgerüstet, zeigte ihnen Frederik Rothe, der hier sein freiwilliges ökologisches Jahr ableistet, die Vielfalt der Vogelwelt im Nationalpark. Auch wie man die Vögel zählen kann, brachte er ihnen bei. Beim Zugvogelspiel lernten sie die Gefahren kennen, die auf die Vögel während ihrer Reise zukommen können. Die Route wurde mit Punkten bewertet und Sieger wurde natürlich, der, der am Ende seines Vogelzuges die meisten Jungvögel aufziehen konnte. Aufmerksam folgten dabei die Jungen und Mädchen den erklärenden Ausführungen von Nele Trauer, die ebenfalls ihr freiwilliges ökologisches Jahr in Westerhever ableistet. Mit viel pädagogischem Geschick und fundiertem Wissen erklärte sie die Punktevergabe für ruhige „Freßzonen“, wie das Wattenmeer , aber auch der Tod durch Gefressen werden, Industrie oder Verseuchung wurde nicht ausgespart. Besonderheiten, wie das Weiterfliegen des Knutt bei Nacht, brachte sie ihnen nahe: weil er durch die gute Nahrung „dick“ geworden sei und in kühler, nächtlicher Luft beim Fliegen sich nicht so schnell erhitze wie am Tag.

Die Schüler waren mit Begeisterung dabei, wanderten Freitagmittag zurück zum Parkplatz Westerhever und wurden dort von ihren Eltern wieder in Empfang genommen. Lernen außerhalb der Schule, hier in der Schutzstation Wattenmeer mit der einmaligen Lage am bekanntesten Leuchtturm Deutschlands, ist etwas Besonderes und bleibt sicherlich lange in der Erinnerung haften.