Vergnüglicher Abend mit der Speeldeel St. Peter-Ording
von Hans Jörg Rickert
„Dat is een Event, dat laat ik mi ni entgahn“, so die einhellige Meinung der Gäste im Olsdorfer Krug beim Plattdeutschen Abend der Speeldeel St. Peter-Ording zum kulturellen Jahresauftakt.- Lange vor Beginn waren wie erwartet schon alle Plätze im Veranstaltungssaal besetzt. Man war gespannt auf das Programm, das Olaf Jensen, Baas der Speeldel, mit seinem Ensemble am Abend des Dreikönigtages auf die Bühne bringen würde.
Die Begrüßung erfolgte dann auch pünktlich mit dem Riemel „Vörstellerie“ von Dieter Staacken nach dem üblichen „Moin, moin, leeve Lüüd“, dem zwischen den insgesamt fünfzehn Sketchen noch ein weiterer Riemel folgen sollte, der die Brücken zwischen Dithmarschen und Eiderstedt augenzwinkernd betrachtete, aber auch die Seebrücke im Bad nicht außer Acht ließ. Während man ja sonst das „Land“ wechselte, „löppst doröber un musst trüch, mit beide Schoh vull Krömelsand!“
Während man hier eher schmunzelte, sorgten die Sketche neben vielen „Grienschern“ immer wieder für den einen oder den anderen Lacher. Die plattdeutsche Sprache versteht es einfach, Situationen des Alltags hintersinnig zu betrachten und auch Ernsthaftes heiter darzustellen. Ob es „De güll’n Hochtied“ mit Kirsten Anton, Herbert Feddersen, Hans Möller und Angela Ehlers war oder der Sketch „Een Antog war’t köfft“ mit Antje Jensen, Heiko und Jördis Prieg, immer wieder wird allzu Menschliches von allen Seiten angegangen und pointiert dargestellt. Da sitzen wirklich zwei „Tüffel“ auf der Bank oder „Op’t Amt“ erlebt man mit, wie Korruption funktioniert, weil auch der eigene Vorteil gesehen werden kann. Bei allen vierzehn Darstellern – zu ihnen gehörten noch Hans Thomas Thomsen, Anita Peters, Brigitte Einsmann, Gudrun Martin und mit Olaf Jensen seine Enkelkinder Hannah und Moritz – spürte das Publikum die Begeisterung für das „Plattdeutsche“ in der Aussprache, den Gesten und der Mimik.
Es war der sechzehnte Plattdeutsche Abend der Speeldeel seit 1996 und wieder einmal ein Abend für Freunde der plattdeutschen Sprache und ihres hintersinnigen Humors, an dem uns Alltägliches als Spiegel vorgehalten wurde. Insgesamt haben Olaf Jensen und Herbert Feddersen inzwischen 192 Sketche ausgesucht bzw. aus dem Hochdeutschen übersetzt und viele auch selbst geschrieben, die dann von den Mitspielern erst zu Hause eingeübt und nach zwei Proben so gekonnt und von Beatrix Prieg super geschminkt in einem über zweistündigen Programm zur Aufführung gekommen sind. Nun geht es an das große Stück, das dann turnusmäßig sieben Mal zur Aufführung kommen wird. Man darf gespannt sein, was die Speeldeel zu ihrem 80. Geburtstag präsentiert.-
An diesem Abend war es wie erwartet „een Abend to’n Höögen, so’n echt’ Vergnöögen“, ganz nach dem Motto „...überwiegend Sonnenschein“!