Interaktiver Canabis-Präventions-Parcours

Interaktiver Cannabis-Präventions-Parcours „Es ist doch nur ?“
Hans Jörg Rickert (hjr), 15. Febr. 2013

Im Nordseebad St. Peter-Ording existiert seitens der Gemeinde mit dem Runden Tisch zur Sucht- und Drogenprävention (RTSDP) ein Gremium, das im Sinne einer stetigen Gesundheits- und Sozialpolitik diese Thematik immer wieder in den Blick rückt. Bei der laufenden Prävention gegen übermäßigen Alkoholkonsum und Komasaufen bei Jugendlichen darf auch die Aufklärung über die Gefahren des Konsums illegaler Rauschmittel wie Cannabis nicht vernachlässigt werden.

Cannabis ist nach Untersuchungsergebnissen der BZgA die am meisten von Jugendlichen konsumierte illegale Droge. Der Anteil Jugendlicher im Alter von 12 bis 17 , die mindestens einmal im Leben Cannabis probiert haben, lag im Jahr 2011 bei 6,7 %. Im Rahmen der Cannabis-Prävention in St. Peter-Ording in den Jahren 2011 und 2012 durchgeführte Befragungen wiesen für die 8. Klassenstufe allein ein weitaus höheres Ergebnis auf. Suchtprävention muss also so früh wie möglich ansetzen.

Durch eine Initiative der Landesstelle für Suchtfragen (LSSH) wurde der Cannabis-Präventions-Parcours „Es ist doch nur...?“ entwickelt. Der landesweite Start mit Förderung durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein erfolgte 2012. Der Parcours kann in Schleswig-Holstein von 14 Standorten aus zum Einsatz kommen. Die AOK NordWest fördert die Einsätze in den verschiedenen Regionen finanziell und stellt so auch die fachliche Betreuung sicher. Für Nordfriesland ist das Diakonische Werk (DW) Südtondern zuständiger Ansprechpartner. Es handelt sich um ein Projekt des Veranstaltungs-Service-Suchtvorbeugung.

Mareike Borchardt und Diana Kluger, beide Suchtpräventionsfachkräfte des DW in Niebüll und für den Parcours extra geschult, waren nun über die Kooperation der Nordseeschule mit dem RTSDP nach St. Peter-Ording gekommen, um dieses Präventionsprojekt für die 81 Schülerinnen und Schüler jeweils mit den 8. Klassen durchzuführen. Für diese Altersstufe ist das Projekt konzipiert. Der Parcours ist interaktiv angelegt und umfasst sechs Stationen, die von jeder Klasse in zwei Gruppen gemeinsam bzw. parallel von den Fachkräften begleitet durchlaufen werden. Dabei geht es nicht nur um Informationsvermittlung über Cannabis und die kritische Auseinandersetzung mit dem Konsum. Es geht auch um die eigene Haltung bei problematischen Situation innerhalb der „peer group“ und darüber hinaus um eigene Lebenspläne, ein in dieser Altersstufe höchst bedeutsames Thema.

Höchst interessiert, aber auch mit Witz waren die Jugendlichen beteiligt und ließen sich locker geleitet durch den Parcours führen. Erstaunlich, mit welcher Aufmerksamkeit und auch wie diszipliniert sie über die zwei Unterrichtsstunden immer wieder dabei waren. Mareike Borchardt zeigte sich begeistert: “Die waren echt super. Die Jungs waren ganz toll!“ Und seitens der Schüler brachte es Felix so auf den Punkt: „Informativ und sehr aufklärend über die möglichen Folgen und Schäden durch Cannabiskonsum.“ Larissa meinte: „Ich fand die Denkanstöße gut und wie aufgeklärt worden ist. Vor allem, dass man selber Entscheidungen treffen muss.“ Sherina und Denise äußerten: „So hat man Informationen erhalten zum Umgang mit Cannabis. Jetzt können wir das besser beurteilen.“

Im Unterricht waren die Klassen im Vorwege auf den Parcours vorbereitet worden. Ein Lehrerbegleitheft gibt dazu vielfältige Anregungen für verschiedene Unterrichtsfächer. Das erleichterte Mareike Borchardt und Diana Kluger die Arbeit an den Stationen ganz wesentlich. Dafür zollten sie den Schülerinnen und Schülern wie auch der pädagogischen Vorarbeit an der Nordseeschule große Anerkennung.