Tag der offenen Ateliers hat sich etabliert
04. Mai 2014, hjr

Im Mai 2010 startete der Förderverein für Kunst und Kultur in Kooperation mit der Tourismuszentrale Eiderstedt, beide mit Sitz in Garding, zum ersten Mal einen Tag der offenen Ateliers in Eiderstedt. Aus St. Peter-Ording waren bisher dabei Gisela Schmidt mit Malerei, Sibille Rehder mit Fotografien und Frauke Petersen mit Sandreliefs. Sie organisiert inzwischen dieses kulturelle Angebot.

Nunmehr im fünften Jahr hat sich dieser Tag richtig etabliert. Die Ateliers sind im Frühjahr und im Herbst Anziehungspunkt nicht nur für Kunstinteressierte geworden. Sechzehn Eiderstedter Kunstschaffende der Vereinigung „KunstKlima“ hatten auch dieses Jahr am 04. Mai ihre Ateliers geöffnet. Präsentiert wurden Malerei, Fotografie, Weberei, Keramik und Puppenspiel. Drei in St. Peter-Ording gelegene Galerien waren darunter.

Schon vor Öffnung um 11:00 Uhr standen drei Stuttgarter bei Frauke Petersen (* 1950) im Koogsweg vor der Tür ihres aus dem Jahre 1870 stammenden Elternhauses. Eine kleine Bauernstelle gehörte dazu. Sie hat dort vor etlichen Jahren ihr Atelier eingerichtet. Seit mehr als zehn Jahren ist die gelernte Garten-und Landschaftsarchitektin nach ihrer Kunstausbildung freischaffend in St. Peter-Ording tätig. Allein die Umgebung des Hauses mit dem großen Birnbaum ist einen Besuch wert. Im Atelier erwartet den Interessierten ein Raum mit Sandreliefs an den Wänden und auf dem Boden stehend. Sie hat diese in von ihr entwickelter Technik aus Fotogafien und Sand geschaffen. Beeindruckten bisher ihre „architektonischen“ Sandreliefs, sind es seit 2013 auch ihre „Körperlandschaften“.

Seit einem Jahr ist Thomas Böhme (*1967) Mitglied von KunstKlima. Zum ersten Mal präsentierte er seine Arbeiten. Auch hier ist Fotografie im Spiel. Er zeigt sie in seiner „Galeriegarage“ in einem neueren Wohnhaus in der Helgoländer Straße. St. Peter-Ording kennt er schon seit Kindheitstagen. Besucher aus Karlsruhe und Berlin verharrten schon vor dem Eintritt erstaunt vor den großformatigen besonderen Panoramafotografien. Es sind Bilder unter Acrylglas, darunter solche aus der „White Beach Edition“. Von Beruf her im „Consulting“ tätig, hat er sich seit 2008 wieder verstärkt der Fotografie gewidmet. Mit seiner „seherischen Fotografierkunst“ gelingt ihm eine erstaunliche Symbiose aus fotografischem Handwerk und digitaler Technik.

In der Deichgalerie von Sibille Rehder (*1948) am Norderdeich waren in der Vorabendstunde Eiderstedter aus Kleihörn und Tönning anwesend. Sie wohnt seit 1989 ständig in der anmutig gelegenen alten Deichkate. Auch sie fotografiert. Dabei nimmt uns die ebenfalls nicht gelernte Fotografin auf ihren Weg zu sehen mit. Es ist die Sicht hinter und über das Motiv hinaus. Wir entdecken Unbekanntes hinter Bekanntem und lernen „weiter“ sehen. Allein schon der Besuch des Anwesens mit Sommerwiese lohnt sich auch hier. Nicht von ungefähr ist sie mit Ferienwohnung und Galerie seit kurzem auch Nationalparkpartner.

Alle drei Künstler haben seit ihrer Kindheit eine Beziehung zu Eiderstedt. Aber auch mit Hamburg verbindet sie viel. Thomas Böhme lebt mit seiner Familie dort. Frauke Petersen ist heute noch oft da. Sibille Rehder verlegte ihren Wohnort von dort nach St. Peter-Ording. Gastfreundlichkeit und Offenheit zeichneten die Besuche in ihren Galerien aus.