PASCH-Stipendiaten zeigen großes Interesse für Deutschland
Seit dem 03. Juni kann man im Straßenbild von St. Peter-Ording Jugendlichen aus Indien, Island, Kanada, Kasachstan, Lettland, Moldawien, Thailand und Turkmenistan begegnen. Es sind Stipendiaten des Programms PASCH, „Schulen: Partner der Zukunft“. Das Goethe-Institut Hamburg veranstaltet für sie einen Sprachkurs. Es ist eine Initiative des Auswärtigen Amtes, das ein weltumspannendes Netz von über 1500 Schulen im Ausland fördert, an denen Deutsch unterrichtet wird. Der Kurs findet wie schon in den Jahren vorher in der Nordseeschule und im Campus Nordsee statt.
Aufgeschlossen, freundlich und neugierig sind die 52 Jugendlichen im Alter von 13 bis 17, die von einem 10köpfigen international besetzten Team erfahrener Lehrkräfte und Pädagogen betreut werden. Nur vier von diesen sind Deutsche, die anderen sechs kommen aus Griechenland, Georgien, Laos, Java, Indien und Russland.
Einhellig bekunden alle Jugendlichen, dass es ihnen in St. Peter-Ording sehr gefällt. „Es ist hier sehr schön.“ Ein bisschen kühl, meint allerdings Arjun, der aus Bangalore (8,4 Mio Einw.), Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka in Südindien kommt. Dort wären es jetzt so über 40 Grad. Audur aus Reykjavik dagegen findet es hier eher etwas wärmer. Das Essen in der Mensa schmeckt sehr lecker. In Indien sei es aber viel stärker gewürzt. Die Deutschen finden sie freundlich und nett; sie machten auf sie einen „glücklichen Eindruck“. Spontan sagt Arjun: „Ich liebe Deutschland!“ Dann fallen dazu Stichworte wie Schokolade und Autobahn, die Häuser, Natur und Umgebung, die Musik und die Sprache, und natürlich auch die Namen Gomez und Schweinsteiger. „Wir lieben Deutsch und wir möchten besser Deutsch sprechen können.“
Deswegen sind sie hier. Eingestuft nach Leistungsniveau sind sie in vier Gruppen eingeteilt, in denen sie mit Spiel und Spaß jugendgerecht unterrichtet werden, so ihr Deutsch verbessern und dabei auch Deutschland kennen lernen. An Themen wie Umwelt und Gesundheit wird der Wortschatz erweitert, werden Fragen gestellt und beantwortet und Grammatik gelehrt und gelernt. Daneben gibt es ein umfangreiches Freizeitprogramm mit Kino, Basteln, Disco und Sport. Sie waren im Multimar Wattforum, zum Leuchtturm Westerhever, im Westküstenpark und haben eine Wattwanderung gemacht. Flensburg und Hamburg wurden besucht.
Ein Fußballturnier gegen das Internat musste sein. Nach einem Grillfest sah man gemeinsam das Spiel gegen die Niederlande. Nicht nur beim Shopping schaute man sich um, auch die Feuerwehr war Ziel eines Informationsnachmittags. Wehrführer Norbert Bies scheute sich nicht, seine jugendlichen Gäste auf Englisch zu begrüßen und zum Teil auch zu informieren. Interessiert und aufmerksam hörten sie zu und stellten Fragen. Spannend wurde es, als mit seinem Team, den „firefighters and instructors for the youth“ der Fuhrpark besichtigt, ein Schlauch ausgerollt und der Leiterwagen in Funktion gezeigt wurde. Manch einen oder auch eine hätte die Feuerwehr sicher für sich gewinnen können.
Zum Abschluss werden die fünfzehn mit den nach diesem Kurs nun besten Deutsch-Qualifizierten über einen Vormittag am Unterricht in der Nordseeschule teilnehmen. So wird für insgesamt drei Wochen in St. Peter-Ording auch mit Nordseeschule und Internat ein angemessener Rahmen geschaffen für gemeinsames Lernen und einen fruchtbaren, internationalen Austausch.
Hans Jörg Rickert, 16. Juni 2012