WFG St. Peter-Ording – Interessenvertretung sucht nach besserem Image
Hans Jörg Rickert, 24. Febr. 2012
„Tun wir eigentlich das Richtige für den Verein?“ Diese selbstkritische Frage richtete Werner Bruhn als Vorsitzender der Wirtschaftsförderungs-Gemeinschaft St. Peter-Ording bei der Jahreshauptversammlung im Parkhotel an die nicht gerade zahlreich Anwesenden der über 60 Mitglieder. Schließlich will der Vorstand der WFG gemäß Satzung die Interessen der Gewerbetreibenden auch effektiv vertreten können. Das ginge aber nur, wenn sich die Mitglieder auch selbst mehr in die Arbeit einbrächten.
Dass es dazu genügend Möglichkeiten gibt, auch wenn seit einiger Zeit „kontroverse Themen abgehandelt“ sind, machten Jahresbericht von Werner Bruhn und Kassenbericht von Siegfried Grunau deutlich. So hat man außer der finanziellen Unterstützung von Vereinen u.a. einen wesentlichen Beitrag für das Werbeschild unweit der Ausfahrt Tornesch Richtung Heide an der A 23 aufgebracht, das positiv für St. Peter-Ording wirbt. Unter Einbeziehung von Gemeinde und Tourismuszentrale ist man in Gesprächen dabei, Synergieeffekte mit der Tourismuszentrale Hamburg auszuloten, um unter „der Zugkraft der Marken St. Peter-Ording und Hamburg“ gemeinsam für den Tourismusort und die Metropolregion mit z.B. Theater, Shopping und Sport zu werben. In diesem Zusammenhang wird der Umbau der Dünen-Therme mit seinen künftigen attraktiven Angeboten bei moderater Preisgestaltung auch ausgesprochen positiv bewertet.
Gemeinsam mit DeHoGa und der IG Dorf fanden im vergangenen Jahr regelmäßige Quartalsgespräche mit Bürgermeister Balsmeier statt. Bruhn wies erläuternd auf den positiven Beitrag der Gewerbetreibenden für St. Peter-Ording hin. Höhere Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde wären nicht zuletzt auch durch die Absenkung der Mehrwertsteuer für manche Betriebsgruppen bedingt. Zahlreiche Betriebe haben auch mehr Personal eingestellt. „Nicht nur die negativ behaftete Situation ist also zu sehen,“ so der Vorsitzende.
Im Rahmen der Aussprache über den Kassenbericht wurde auch der Internetauftritt diskutiert. Aber für Aktualität und Pflege bedarf es der Mitwirkung der Mitglieder, so der Vorstand. Die Entlastung erfolgte dann reibungslos. Die Wahlen brachten folgende Ergebnisse: Stellvertretender Vorsitzender für ein Jahr ist weiterhin Harald Hoffmann, neuer Schriftführer wurde Christian Heinze. Hans Peter Dehn schied aus dem Vorstand aus. Dessen „tatkräftige, mit Leidenschaft ausgeübte Tätigkeit“ im Vorstand über weit mehr als 10 Jahre würdigte Werner Bruhn anerkennend.
Höchst informativ für die Mitglieder wurde die Versammlung dann mit einem interessanten Vortrag von Michael Wolf aus Oldersbek zum Thema „Lohnkostenoptimierung“. Als Gebietsdirektor von „pro votum“, einer Consulting-Gesellschaft für mittelständische Betriebe, machte er darauf aufmerksam, dass mit Hilfe seiner Kanzlei bei erfolgsbasierender Tätigkeit Möglichkeiten der Optimierung zu finden seien. Es gäbe 103 Tatbestände für sozialversicherungsfreie steuerfreie Zulagen, die gewinnbringend für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Anrechnung gebracht werden können. „Das hört sich gut an, riecht nach Geld“ war der spontane Kommentar eines Mitgliedes.
Mit einem Dank an Michael Wolf schloss Werner Bruhn die Versammlung in der Hoffnung auf eine stärkere Beteiligung seitens der Mitglieder bei der nächsten Sitzung.