Engere Zusammenarbeit zwischen AG-Ortschronik und dem Verein KulturTreff
Kreispräsident Albert Pahl freute sich, wieder Gast im Museum der Landschaft Eiderstedt sein zu dürfen. Sein Grußwort galt dem Verein KulturTreff, der dort seine Jahresversammlung am Nikolausabend abhielt. Es sei im heutigen Europa auch gerade für junge Leute wichtig, ein Museum zu haben, in dem man sich mit der Geschichte der eigenen Landschaft beschäftigen kann. An diesem Abend vermisste er den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden des Vereins, Dr. Dieter Undeutsch, der sich doch erhebliche Verdienste um das Museum erworben habe und der noch letztes Jahr bereit war, auch weiterhin als stellvertretender Vorsitzender mitzuarbeiten. Er habe von Unstimmigkeiten gehört und bedauere den Rücktritt von Herrn Dr. Undeutsch von seiner Funktion.
Für Herrn Dr. Undeutsch habe Herr Claus Heitmann die Arbeit übernommen, teilte der Vorsitzende Peter Brancke mit. Er freue sich, dass die Vereine AG-Ortschronik und KulturTreff jetzt intensiver zusammenarbeiten wollen. Das größere und besser ausgestattete Archiv der AG werde nun von beiden Vereinen genutzt. Auf die Grußworte von Herrn Pahl eingehend, betonte Brancke, dass der Verein die Aufgabe der Kulturvermittlung habe und das kulturhistorische Regionalmuseum als Ort geschichtlichen Lernens und als Quelle der Identitätsbindung ein Forum für Begegnungen sein solle. Insgesamt habe man über 6000 Besucher im vergangenen Jahr gezählt. Das seien neben den regulären Museumsbesuchern, Gäste der Vorträge, der Lesungen aber auch die 697 Gäste der 62 Trauungen gewesen, die im Museum stattfanden. Die Reihen „Museum im Gespräch“ von Frau Sigrid Nolte-Schefold und „Literatur und Musik unter Reet“ von Frau Sigrid Haeder sowie das Museumsfest waren erfolgreich und zogen viele Besucher an, genau so wie die zahlreichen Vorträge. Von der „Zeitmessung“, dem „Sternenhimmel“, den „Wikingern“, den „Dorfführungen“, „Buchlesungen“ bis hin zu „Kinderbüchern“, „Tisch- und Esskultur“, „Poesiealben“ und „facebook“ reichte das Repertoire. Neben dem ganz wichtigen Einsatz der Mitglieder und Mitarbeiter im Museum müsse man auch über die Finanzierung reden. Kassenwart Ove Ohls sprach allen seine Anerkennung für ihr Engagement und die geleistete, vielfältige Arbeit aus. Von der Kassenlage her sei der Verein gesund und könne seinen Verpflichtungen nachkommen. Walter Petersen hatte gemeinsam mit Ursula Sassen die Kasse geprüft und empfahl, den Vorstand zu entlasten, was dann auch einstimmig geschah.
Peter Brancke berichtete, dass bei den Ausgrabungen in Wittendün Keramiken, Hausreste und Brunnen aus der Zeit nach dem Zusammenbruch des römischen Kaiserreiches gefunden wurden. Es habe hier also eine Besiedelung Jahrhunderte vor den Wikingern stattgefunden. Das werde demnächst auch im Museum dokumentiert werden. Er wies auf die Neugestaltung des Eingangsbereiches des Museums hin. Ein neuer Tresen und Schrank, modern gehalten, fanden aber nicht die Zustimmung aller Anwesenden. Frau Ute Bodewaldt , Beisitzerin im Vorstand, sprach sich vehement gegen das neue Mobiliar aus. Da es aber nun schon dort steht, beließ man es am Abend bei den unterschiedlichen Standpunkten.
Im nächsten Jahr will man sich um die Anerkennung durch Fachleute als „Museum mit modernem Standard“ bemühen, um zu wissen, wo man stehe. Die St. Peter-Ausstellung soll erneuert werden und eine digitale Inventarisierung erfolgen. Viel Arbeit, die sich der Verein vorgenommen hat.
Zum Schluss lud der Vorsitzende ein, sich den Milchkeller mit der fast fertigen Ausstellung über die „Holländische Milchwirtschaft in Eiderstedt im 16./17. Jahrhundert“ anzuschauen. Man muss sich schon stark bücken, um herunter- und auch wieder hinauf zu kommen, aber die Mühe lohnt sich. In einem kleinem Raum entstand eine moderne Ausstellung, die sich „sehen lassen“ kann!