Eintrag ins "Goldene Buch"
Amerikanische Generalkonsulin zu Gast in St. Peter-Ording
Hans Jörg Rickert (hjr), 12. Oktober 2012
Auf Einladung der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft Husum war Inmi Kim Patterson am gestrigen Donnerstag in Husum eingetroffen. Sie ließ es sich nicht nehmen, danach St. Peter-Ording einen ausgiebigen Besuch abzustatten. Sie hatte Positives gehört und wollte sich selbst ein Bild machen. Dass das gelang, lag ganz wesentlich auch an ihr.
Offen, freundlich, höchst interessiert, aufmerksam und kenntnisreich lauschte sie den Ausführungen im lockeren Gespräch mit Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier und Bürgervorsteher Boy Jöns. Schon vorher hatte sie sich selbst auf einem zweistündigen Spaziergang nicht nur über die Badbrücke auf Ortserkundung begeben. Über Fragen des Tourismus und des Naturschutzes zeigte sie sich informiert und aufgeschlossen, war begeistert von dem 12 km langen und bis zu 2 km breiten Strand, horchte bei über 2,3 Mio Übernachtungen auf, erfuhr von der Geschichte der Pfahlbauten, wusste von den besonderen sportlichen Veranstaltungen und zeigte sich von allem sehr angetan.
Ihrem Eintrag ins „Goldene Buch“ ging erst ein Blättern voraus, ehe sie selbst gerne zum Füllhalter griff. Trotz vorgegebenem engen Zeitplan hatte man in ihrem Beisein immer das Gefühl von „Zeit haben“. Sie nahm sich diese und beantwortete so Wertschätzung mit Wertschätzung.
Inmi K. Patterson ist Diplomatin im US-Außenministerium. Sie wurde in Südkorea geboren, ist verheiratet mit dem US-Diplomaten Bob Patterson, zur Zeit Botschafter in Turkmenistan. Die Mutter von drei Töchtern spricht neben Englisch fließend Japanisch, Koreanisch, Chinesisch, Russisch, Französisch und Deutsch. Bevor sie in den diplomatischen Dienst eintrat, war sie Dozentin an der George Washington Universität in Washington D.C.. Außerdem war sie Beraterin für das Moskauer Büro der Umweltschutzorganisation Earth Watch sowie für UNICEF in Peking.
Seit September 2010 ist Inmi Patterson US-Generalkonsulin mit Sitz in Hamburg. Ihr Konsulardistrikt umfasst die fünf norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen Bundesländern leben etwa 20.000 amerikanische Staatsbürger, davon etwa 2.800 in Hamburg.
Im Jahre 1790 wurde das Konsulat in Hamburg vom ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, als elfte diplomatische Vertretung der USA weltweit errichtet, gleichzeitig erste in Deutschland. In diesem Sommer konnte die 60-jährige Präsenz des US-Generalkonsulats Hamburg an seinem derzeitigen Standort an der Alster gefeiert werden.
In ihrem Grußwort zu 60 Jahre „Weißes Haus“ an der Alster schrieb Inmi Patterson:
„Die moderne Technik hat die Art und Weise, wie Diplomatie ausgeübt wird, verändert und wir haben unseren Schwerpunkt auf neue Bereiche verlagert: grüne Technologie, erneuerbare Energien, neue Medien, Biotechnologie, Dialog mit Muslimen und die Vernetzung im Hochschulbereich. Dennoch bleibt der Auftrag der gleiche wie im Jahre 1790. Wir setzen uns weiterhin für die Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen in den fünf norddeutschen Bundesländern ein. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die das Konsulat von unseren deutschen Partnern erfahren hat und freuen uns auf viele weitere Jahre gemeinsamer Aktivitäten im ´Kleinen Weißen Haus an der Alster`“.
Wen wundert es da noch, dass sie sich selbstverständlich auch über den Standort Husum für die Windmesse auskannte. Dort hatte sie sich im Nordsee-Museum informiert und abends zum Thema „Die USA vor der Wahl“ gesprochen. Zum Abschluss ihres Aufenthaltes in St. Peter-Ording besuchte sie das Bernstein-Museum sowie das Museum der Landschaft Eiderstedt. Vorher hatte man im Pfahlbaurestaurant am Böhler Strand gespeist.