Sonaten für Violine und Klavier am letzten Kammermusikabend der Saison
14. September 2014, hjr

Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen konnte für den Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein – St- Peter-Ording e.V. zum 14. Sonntagskonzertabend hintereinander in der St. Peter-Kirche seit dem 15. Juni eine große Anzahl von Besuchern begrüßen. Die Kirche war sozusagen voll besetzt. Der Eintritt war frei. Am Ausgang wurde wie üblich um eine Spende gebeten, die in voller Höhe den Musikern zu Gute kam.

Lag es an dem Programm mit Sonaten für Violine und Klavier in a-moll op. 23 (1801) von Ludwig van Beethoven, in B-Dur KV 454 (1784) von Wolfgang Amadeus Mozart und wieder in a-moll op. 105 (1851) von Robert Schumann und auch daran, dass es vorerst der letzte Kammermusikabend sein würde? Allein die erwartete Aufführung von „drei besonders schönen Stücken aus der Welt der Kammermusik, ganz klassisch und romantisch“, so Christoph Jensen, hatte sicher ihren Teil dazu beigetragen.

Falko Jentsch (*1968 Dresden), Violinist und Dozent im Raum Hamburg und Mitglied des Hamburger und Kieler Barockorchesters, und Andrea Carolin Krüger (*1980 Berlin), Klavier-Studium in Hannover und an der Musikhochschule Lübeck sowie anschließenden Meisterkursen, überzeugten nicht nur ihr Publikum, sondern erfüllten auch die Erwartungen an ein schönes Konzert zum Abschluss der Sommersaison. Der Schwerpunkt seines Repertoires liegt in der Wiener Klassik und der deutschen Romantik. Sie arbeitet freiberuflich als Klavierpädagogin und widmet sich vorrangig der Kammermusik und Liedbegleitung.


Seit 2012 spielen sie als festes Duo zusammen. Dieses Vertrauen aufeinander war deutlich spürbar, bei den Einsätzen, den kurzen Soli für Geige und Klavier, dem Zusammenspiel und auch der Hinwendung zueinander, wobei diese mehr von ihr ausging, auch aufgrund der Standorte beider: Das Klavier im Hintergrund, die Geige vorne. Doch war dies ganz bewusst um der Klangwirkung der Violine wegen so gewählt. Das allerdings hätte man dem Publikum gerne vorweg erklären sollen.-

Für den begeisterten Applaus bedankten sich die beiden Musiker mit dem Intermezzo aus der „FAE-Sonate“. Albert Dietrich komponierte den ersten Satz, Robert Schumann den zweiten (Adagio) und vierten (Finale), Johannes Brahms das Scherzo. Die Idee zu dieser Sonate war ein musikalisches Spiel mit einem Motto aus drei Tonbuchstaben, das der Sonate ihren heute noch gebräuchlichen Namen gab. Die Dreitonfolge leiteten sie dabei aus ihres Freundes, Joseph Joachim (1831-1907, Violinist, Dirigent und Komponist, Lebensmotto „Frei, aber einsam“ ab und legten es allen vier Sätzen zugrunde. Das komplette Werk erschien erst 1935 gedruckt. Auch heute noch ist es wie viele Gemeinschaftskompositionen der Musikgeschichte eine Rarität in den Konzertsälen.