Zu Gast in der St. Bartholomäus Kirche Wesselburen
Biblische Geschichte wurde lebendig: Melodiös vielfältig erklang das Oratorium für zwei Chöre, Soli und Orchester „Israel in Ägypten“ in der Wesselburener St. Bartholomäus Kirche. Ausgezogen waren die Kantorei St. Peter und der Theodor Storms Chor Husum von Nordfriesland nach Dithmarschen, um dieses Werk von Georg Friedrich Händel – Uraufführung 1739 in London – mit dem Ensemble „concerto classico“ unter der engagierten Stabführung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen zu Gehör zu bringen. Und das war gelungen. Liebliche und kraftvoll vorgetragene Melodien folgten einander im Wechsel. Das Publikum erfreute sich an dem abwechslungsreichen Gesang des Chores und erlebte dabei mit, wie Moses sein Volk Israel aus Ägypten führt, Gott deswegen das Schilfmeer austrocknen lässt, um danach die Fluten wieder über die Schar der Verfolger hereinbrechen zu lassen.
Besonders der Chor stand im Mittelpunkt dieses Abends, weist das Werk doch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Chorsätzen aus. Das hat Händel ganz bewusst so gesetzt, passend zur Titelrolle des Volkes Israel auf dem Wege aus der Knechtschaft in das Gelobte Land. Glanzpunktartig vervollständigten Rezitative und Arien sowie Duette den Hörgenuss. Benno Schöning und Paul Möllmann dankten und lobten mit ihren vollen Stimmen Gott im Duett der Bässe. Ausdrucksstark präsentierten sich neben ihnen Ulrike Andersen (Alt), Stephan Zelck (Tenor) und Sabine Szameit (Sopran).
Freudig angetan und begeistert verfolgten die Konzertgäste das musikalische Geschehen in den beiden Teilen „Exodus“ und „Moses Lobgesang“. Man hatte sich erinnert gefühlt an Psalmengesänge zum Lobe Gottes und dankte mit lang anhaltendem, herzlichem Applaus.
Husum kann sich auf sein „Hauskonzert“ am Sonntag in der Marienkirche freuen.
Hans Jörg Rickert, 04. März 2012