Einsatz für die Hege und Pflege der Natur
09. Mai 2014, hjr
Ganz im Zeichen des Einsatzes für die Hege und Pflege der Natur und damit für eine lebenswerte Umwelt für uns alle sieht sich die Kreisjägerschaft Eiderstedt e.V. Das wurde besonders deutlich in dem sehr umfassenden Bericht des nordfriesischen Kreisjägermeisters Thomas Carstensen aus Olderup und den zahlreichen Rückblicken der Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung (JHV) im Olsdorfer Krug St. Peter-Ording. Gehörnschau, Berichte, Haushalt, Ehrungen und Wahlen standen an.
Vom Vorstand des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein e.V. ehrte Landesbläserobfrau Mandi-Rose Wargenau-Hahn aus Steinbergkirche Konrad Meister aus Welt. Er erhielt von ihr die Nadel in Gold mit der Treueurkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft. Damit aber nicht genug. Für die langjährigen besonderen Verdienste um die Erneuerung, Erhaltung und Pflege des Jagdhornblasens zeichnete sie ihn auch mit der Ehrennadel in Silber aus. „Jagdhorn und Konrad aus Welt, das ist fast wie ein Begriff“, so ihre Worte. Seit 1970 ist Konrad Meister Mitglied der Kreisbläsergruppe Eiderstedt und seit 1976 ihr Obmann. Er hat in den Schulen für dieses Brauchtum geworben, die „Dreelöper“ als Bläsergruppe für die Jugend gegründet und so über fünfzig Jugendliche für das Jagdhornblasen motiviert und ausgebildet. Welchen Wert das für die Jägerei hat, war schon am Anfang bewusst geworden, als die große Kreisbläsergruppe mit dem Jägermarsch Nr. 3 und weiteren Stücken unter Leitung von Hans Bolln aus St. Peter-Ording für den furiosen Auftakt gesorgt hatte.
Richard Rickerts aus Vollerwiek , im vergangenen Jahr zum Vorsitzenden gewählt, führte durch die Jahreshauptversammlung. Sie verlief vorwiegend „op Platt“. Er würdigte die verstorbenen Mitglieder Günter Jensen und Hans Teegen aus St. Peter-Ording und Gonne-Richard Pauls aus Vollerwiek. Ein letztes „Halali“ der Bläser erklang zu ihren Ehren, so wie es unter Jägern guter Brauch ist.
Kreisjägermeister Thomas Carstensen informierte seine Jagdkollegen sehr detailliert. Er beurteilte manche Rechtsvorschriften äußerst kritisch. Er mahnte an, formale Vorgaben im Eigenintersse zu beachten und Abschusspläne einzuhalten. Gerade die Rehwildjagd sei aus verschiedenen Gründen wichtig. Von den 3711 Stück sind im Jahr 2013 insgesamt 1281 auf den Straßen Nordfrieslands umgekommen. „Lieber mehr erlegen“ und gerade auch weibliches Rehwild. Hier läge man weit unter dem Soll. Bei der Gehörnschau hatte er festgestellt, dass der Bock mit dem besten Gehörn „op de Straat ümkamen is“. Der sei sieben bis neun Jahre alt gewesen, eine Ausnahme unter dem Rehwild. Ein Geweih eines kapitalen Damhirsches gehörte auch dazu. Das Tier war angespült worden. Sein Bericht machte zugleich auch verständlich, wie wichtig und gut angelegt die 3880 € für Reflektoren im Haushaltsplan waren. Fuchs, Wildkatze und vieles mehr kam zur Sprache, aber besonders die Gänseproblematik sorgte für rege Diskussion. Hans Henning Hennings aus Witzwort brachte das auf den Punkt. „Een Göös fritt an Dag bet to dree Kilo Gröönmasse, scheed een un een halv dorvun dorvun weer ut un schitt bet to söbenteinmol in‘e Stünn.“ Aufgrund der Hinweise von Carstensen werden vor allem Graugänse wegen der erheblich zugenommenen Population weiter Thema auf den Hegeringsversammlungen sein.
Richard Rickerts berichtete von einem gelungenen Jahr im Vorstand. Er bedankte sich bei den beteiligten Hegeringen für die mit begeistertem Einsatz für das Projekt „Natur-Erlebnisraum Katinger Watt“ geleistete Arbeit. Er wies besonders auch auf das von Knut Hartwig, Hegeringsleiter von Garding-Katharinenheerd, mit Thomas Weissenberger aus Garding erstellte höchst informative Faltblatt hin . Wöchentlich kann von April bis Oktober mittwochs um 15:00 Uhr auf einer leichten ca. zweistündigen Wanderung mit dem Jäger durch Wald und Flur gegangen werden. Die Anmeldung dazu erfolgt über die Tourist- und Freizeitbetriebe in Tönning. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder sind frei!-
Den Obleute-Berichten für Hundewesen Willi Schmidt (Oldenswort), Schießwesen Christian Hohberg (Oldenswort) und Jagdhornblasen Anke Honnens (Koldenbüttel) sowie des Kassenwartes Peter Nagel (Grothusenkoog) und des Kassenprüfers Günter Kühn (Oldenswort) folgten Entlastung des Vorstandes und Wahlen. Dr. Hauke Peters (Tating) ersetzt Dieter Geerkens (Kirchspiel Garding) als Kassenprüfer. Gerhard Hennings (Kating) wurde stellv. Obmann für Hundewesen und Armin Jess (Tönning) Obmann für Öffentlichkeitsarbeit. Delegierte für den Landesjägertag 2015 sind Hans-Kristian Sierk (Tetenbüll) und Torben Konz (Garding). Die Hubertusmesse ist am 15. November 2014 in der St. Peter-Kirche. Reinhard Lucassen (St. Peter-Ording) trägt die Verantwortung für die Vorbereitungen. Termin der nächsten JHV ist der 21. April 2015 in Tönning.
JB-2014:Kreisjägerschaft - Ehrungen
In sämtlichen Berichten, besonders bei den Ehrungen, kam die Erleichterung darüber zum Ausdruck, dass die Eigenständigkeit der Kreisjägerschaft Eiderstedt im vergangenen Jahr mit sehr großer Mehrheit gesichert werden konnte. Launig ehrte der stellvertretende Vorsitzende Karsten Alberts (Westerhever) die im vergangenen Jahr aus der Vorstandsarbeit ausgeschiedenen Jagdfreunde Ferdinand Dircks aus Witzwort und Reinhard Lucassen, Hans Bolln und Jochen Rother aus St. Peter-Ording. Dircks war vier jahre Obmann für das Schießwesen, acht Jahre hat Lucassen neben seinem Amt als 2. Vorsitzender auch andere Posten ausgefüllt, Bolln war 23 Jahre Kassenwart und Rother 23 Jahre 1. Vorsitzender. Wenn es auch nicht immer einfach gewesen ist, mit Spaß haben sie ihre Ämter wahrgenommen. Das spürte man in ihrem jeweils an die Versammlung gerichteten Dank.