Landschaftspflegerische Arbeiten fortgesetzt
17. Februar 2015, hjr
Bis jetzt waren sie noch binnendeichs zu sehen, die Haufen von Kiefernzweigen, Holzschnitt, zum Teil auch von kleineren und größeren Bäumen. Der gelbe Bagger aber ist inzwischen wieder abgerückt. Wie die Mitarbeiter des Deich-und Hauptsielverbandes Eiderstedt war er zur Unterstützung der landschaftspflegerischen Arbeiten im Dünengelände hinter dem Deich von Böhl bis zum Südstrand im Einsatz. Es ist wieder im Sinne der Landschaftspflege entkusselt worden. Zusätzlich wurden aus den Waldstücken die restlichen von den Stürmen Christian und Xaver im Jahre 2013 entwurzelten Bäume, vor allem Kiefern, zum Deich hin befördert.
Im Winter 2012/13 hatte man mit dem Entkusseln begonnen und im letzten sowie in diesem Winter fortgesetzt. Die Maßnahmen dienen dem Erhalt der Dünenlandschaft mit ihrer kennzeichnenden Vegetation. Der nicht landschaftstypische wilde Gehölznachwuchs von Pionierbaumarten wie Birke, Traubenkirsche und Küstenkiefer entzieht dem kargen Boden zusätzlich Wasser und verschattet ihn zusehends. Heide und Moor verschwinden. Dem wird seitens des DHSV, der diese landschaftspflegerische Aufgabe in seiner Satzung verankert hat, mit der Beseitigung dieser Gehölze begegnet.
Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume finanziert das im Rahmen der „Förderung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen in Naturschutz- und Natura2000-Gebieten und Flächen des Moorschutzprogramms“ in zwei Teilsummen. 7.500 € betrug dieses Mal der Ansatz für das Entkusseln – Herausziehen der Büsche und Transport auf Haufen mit Hilfe des Baggers – und 10.000 € der für das Absägen der Wurzeln und dann nach dem Schreddern von Holz, Ästen und Wurzeln die Entsorgung des Materials. Das Schreddergut ist zu einem großen Teil wegen des Anteils feiner Äste sehr wasserhaltig und hat einen schlechten Brennwert. Seine Entsorgung ist kostenlos, im Gegensatz zu der von Wurzelschredder mit höherem Brennwert. Die größeren Mengen an gutem Holzschredder, die beim Entfernen der Sturmschäden entstanden sind, werden mit 5,00 € /m⊃3; extra abgerechnet. Für das Schreddern allerdings muss im Gegenzug bezahlt werden. Darüber informierte Oberdeichgraf Jan Rabeler auf Nachfrage.
In der letzten Sitzung des Umweltausschusses der Gemeinde St. Peter-Ording am 05. Februar waren „Entkusselungsmaßnahme Innendünen“ und „Biotop Karpfenteich“ extra Tagesordnungspunkte. Über diesen Ausschuss werden Maßnahmen auf den Weg gebracht und Verabredungen getroffen. Dazu gehören u.a. aber auch Maßnahmen zum Schutze von Brut- und Rastgebieten wie die Gewährung zur Durchführung bestimmter Wassersportarten wie Kiten und Strandsegeln oder auch die Erlaubnis zum Reiten in dafür vorgesehenen, zum Teil gesondert ausgewiesenen Gebieten.
Fertig ist man im Dünengelände nie. Im nächsten Winter wird man in einem anderen Dünenbereich wieder ans Entkusseln gehen. So können sich dann alle Deichwanderer auch zukünftig an dem Blick über die Dünen in Richtung Ort und über die Salzwiesen in Richtung Nordsee erfreuen. Auch jetzt in den Wintermonaten ist es reizvoll, den Blick schweifen zu lassen, Feuchtgebiete mit Wasserflächen zu erkennen und sich dabei vielleicht schon auf die Heideblüte im Juli und August zu freuen.
Siehe Jahrbuch www.jb-spo.de 2014 Mai „Landschaftspflege“