JB 2013: Kammermusiktage -Weimarer Streichquintett
Höchst gelungener Auftakt der 3. Westküsten-Kammermusiktage
06. September 2013, Hans Jörg Rickert (hjr)
Mit der Uraufführung der 11 Charakterbilder nach Hebbel’s Nibelungen op 47 von Eduard Lassen (1830 – 1904) in der Fassung für Streichqintett von Phlipp Matthias Kaufmann (*1970) und dem Quintett F-Dur WAB 112 von Anton Bruckner (1824 – 1896) für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello eröffnete das Weimarer Streichquintett mit Gernot Süßmuth und Thurid Pribbanow, Jonathan Kliegel und Wolf Attula sowie Dagmar Spengler die 3. Westküsten-Kammermusiktage im Dünenhus.
Es war die besondere Mischung aus Friedrich Hebbels (1813 – 1863) dramaturgischen Texten, vorgetragen von Dirk Römmer, der Musik und der von Erhard Schiel (*1943) extra für diese Veranstaltung gestalteten Ölbilder in ihren kräftigen Farben und den besonderen Lichtwirkungen, die dann nach der Pause mit Bruckner’s einzigartigem Quintett, excellent dargeboten von den Streichern der Weimarer Hofkapelle, zu diesem höchst gelungenen Auftakt geführt haben.
Schiels Bilder wurden dabei jeweils eingeblendet. Georg Panskus hatte sie extra abgelichtet und dann fotogafisch/digital vortrefflich aufbereitet. Zwei Bilder hingen im Original stellvertretend an der Wand gegenüber den Saaleingängen und fielen sofort ins Auge.
In seiner Begrüßung wies Werner Domann als Veranstaltungsleiter der Tourismus-Zentrale auf die 200. Geburtstage in diesem Jahr von Richard Wagner und Friedrich Hebbel hin, die zu diesem bewusst ausgewählten Programm der Kammermusiktage geführt haben. Mit Bruckner und Hebbel standen an diesem Konzertabend Freund und Feind Wagners im Focus.- Seinen Dank richtete er an die Mitgestalter dieses Abends, die Streicher mit ihrem Leiter Gernot Süßmuth, an Dirk Römmer, Erhard Schiel und Georg Panskus sowie auch Wolfgang Hinzpeter, Mitglied der Staatskapelle Berlin/Staatsoper Unter den Linden. Durch sein Engagement ist es seit 2011 zu diesen musikalisch hochwertigen Westküsten-Kammermusiktagen in St.Peter-Ording am zweiten Septemberwochenende gekommen.
Das höchst interessierte Publikum dankte Veranstalter, Mitwirkenden und insbesondere den Streichern nach ihren Darbietungen mit anhaltendem Applaus.