Karkenschipp am Ordinger Strand – Symbol für Urlauberseelsorge
09. OIktober 2014, hjr
Vielfältig ist das Veranstaltungsangebot der Ökumenischen Urlauberseelsorge – „Kirche am Urlaubsort“ – in St. Peter-Ording. Das war auch in diesem Jahr 2014 mit Gute-Nacht-Geschichten, Ökumenischen Gottesdiensten und Andachten in den Kirchen oder mit Sonnenuntergangsgedanken an den Stränden der Fall. Aber einen solchen Anlaufpunkt wie das „Karkenschipp“ gibt es an keinem anderen Urlaubsort. Das ist am Ordinger Strand direkt beim Eventgelände einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 2008 gibt es dieses Veranstaltungs- und Spielschiff. Es wurde von tatkräftigen St. Peteraner „Rentner-Handwerkern im Ehrenmamt“ gebaut. Das Material konnte dank Verleihung des Missionspreises des Vereins „Andere Zeiten e.V.“ aus Hamburg finanziert werden. Jetzt hat es seine siebente Saison gehabt.
Ökumenische Gottesdienste gab es am Pfingstmontag und vierzehn Tage später zur Eröffnung des Halbmarathonlaufes „Gegen den Wind“ im Juni und beim Drachenfest im August. Ein Saisondauerangebot aber ist von Anfang an der Mittagsimpuls jeden Donnerstag von 14:00 bis 14:30 Uhr in der Zeit von Ostern bis Herbst. Dazu wird am Mast des Kirchenschiffes immer die lila Flagge als sichtbares Zeichen für die Strandbesucher gehisst. Diakonin Andrea Streubier von der ev. Kirchengemeinde, Leiterin der Urlauberseelsorge, und Carina Ambos aus Oldenburg mit Studienabschluss „Ökumene und Religion“ als freiwillige Saisonmitarbeiterin hatten das rechtzeitig getan. Alles war für die Gäste vorbereitet.
Eltern mit Kindern, Senioren und Jugendliche, mehr als zwanzig kamen. Sie waren dieses Mal aus Kamp-Lintfort, Haltern, Bochum, Hamburg, Velbert oder Voerde und freuten sich auf dieses Angebot bei dem passenden Wetter mit Wind, Sonne, Wolken und auflaufendem Wasser. Manche sind schon seit Jahren immer wieder dabei, wenn sie in St. Peter-Ording Urlaub machen. Der Wind erzeugte am Mast ein leises Dauerpfeifen, als wollte er den Kindern schon sagen: „Passt schön auf und hört gut zu!“
Mit „Guten Tag, ihr seid willkommen an Bord, wir fangen jetzt an“ ging es los. Anna durfte die Kirchenglocke läuten, und dann wurde bei Gitarrenbegleitung erst einmal gesungen: „Herbeispaziert, herbeispaziert, willkommen Groß und Klein.“ Und weiter hieß es dann: „Hier zu sein an diesem wunderschönen Ort, wo es sich so richtig richtig anfühlt.“ Carina Ambos machte mit Bezug auf den Strand deutlich, was man sich unter „richtig richtig“ vorstellen kann, und Andrea Streubier trug danach die Geschichte von einem kleinen Pinguin vor, der auf dem Lande zwar unbeholfen ist, aber im Wasser super schwimmen kann. So ging es um Stärken und Schwächen und Lebensweisen mit der Erkennnis: „Wenn ich als Pinguin geboren werde, werde ich in diesem Leben keine Giraffe.“ Fingerspiele und Lied rundeten den Mittagsimpuls ab, und zur Erinnerung an diesen Tag auf dem Kirchenschiff gab es für jedes Kind und sogar die Erwachsenen aus der Schatzkiste einen kleinen Pinguin mit auf den Weg.
Für den Abend wurde zur „Gute-Nacht-Geschichte“ um 18:00 Uhr ins Gemeindezentrum am Marktplatz eingeladen. Die gibt es noch die ganzen Herbstferien hindurch jeden Abend. Das Kirchenschiff aber wird in Kürze abgebaut und per Tieflader vom Strand ins Winterquartier auf den Bauhof der Tourismus-Zentrale transportiert. Nach Ostern 2015 heißt es dann wieder am Strand: „Herbeispaziert, willkommen an Bord!“