Wunderschöne Kirchenkantaten von Bach mit der Offenen Kantorei
Hans Jörg Rickert, 13. August 2012

„Es tut der Seele gut, hier im Chor mitzusingen“, so eine Mitsängerin nach dem Konzert am Sonntagabend in der St. Peter-Kirche.- Eingeladen hatte die ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating zum Mitsingen bei der Offenen Kantorei am zweiten Augustwochenende. Einstudiert wurden Bachs Kirchenkantaten „Allein zu Dir, Herr Jesu Christ“ und „Wer nur den lieben Gott lässt walten“, BWV 33 und 93 für Chor, Soli und Instrumente. In einem Chor- und Orchesterkonzert erklangen sie ergänzt durch die Kirchenkantate BWV 170 „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ für Alt-Solo und Instrumente.

Still war es in der Kirche. Die Solisten Susanne Seibert (Sopran), Manuela Mach (Alt), Steffen Wolf (Tenor) und Paul Möllmann (Bass) saßen auf ihren Plätzen, die Sängerinnen und Sänger hatten sich mit den Mitgliedern des „concerto classico“ im Chorraum eingefunden. Zum mit Spannung erwarteten Konzertbeginn ertönte den Klangraum füllend das Präludium c-moll BWV 546 für Orgel mit Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen.

Danach erlebten die Konzertbesucher ein Kirchenkantatenfest der besonderen Art. Jede der Kantaten, die Johann Sebastian Bach in den Jahren 1724 bis 1726 für Sonntage nach Trinitatis komponiert hatte, stand für sich im Zusammenspiel mit Chor, Solisten und Instrumentalisten und bildeten doch ein Ganzes, noch einmal unterbrochen durch die Fuge c-moll. Sie erklang nach dem Kernstück des Konzertes, der Kantate für Alt-Solo, hervorragend interpretiert durch Manuela Mach, deren Stimme sich wie von Bach gewollt entfalten konnte. Man glaubte danach dem Chor sein den Choral abschließendes „Meinen Jesum lass ich nicht“.

Das Publikum dankte mit herzlichem und begeistertem Applaus für diesen Konzertabend mit der Offenen Kantorei. Der als Zugabe gesungene Schlusschoral der dritten Kantate „Sing, bet und geh auf Gottes Wegen“ war Geleit für den Heimweg. Eine Besucherin äußerte spontan: „Während des Konzertes schloss ich die Augen und dachte, das ist so herrlich und wunderschön!“