JB-2014: Sozialausschuss

Sozialausschuss gab sich Arbeitsaufträge

04. Februar 2014, Hans Jörg Rickert (hjr)

Zur dritten Sitzung des Sozialausschusses am 23. Januar 2014 in der seit der Kommunalwahl im Mai laufenden Legislaturperiode der Gemeindevertretung begrüßte Monika Grutza (SPD) als Vorsitzende ihren Stellvertreter Werner Wolsbeck (CDU), außerdem Bernd Lackhoff (CDU), Boy Jöns (CDU), Horst Laube (FDP) und Walter Petersen (SPD) sowie die Gäste Margrit Witt, Wolfgang Bury, Carsten-Dieter Clausen und Hans Jörg Rickert. Dieser war in seiner Funktion als Koordinator des RTSDP direkt eingeladen. Protokoll führte Marion Bernhardi, für den Fachbereich I – „Bürgerliche Dienste und Ordnung“ des Amtes Eiderstedt zuständige Sachbearbeiterin für den Sozialausschuss. Bürgermeister Rainer Balsmeier und Ausschussmitglied Helmut Walter (AWG) waren an der Teilnahme verhindert.

Die Tagesordnung beinhaltete ausschließlich in öffentlicher Sitzung die Themenbereiche Prävention und Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren sowie eine Aussprache über das Selbstverständnis des Sozialausschusses. Anlass dazu war die Entscheidung gewesen, keine Zusammenlegung des Sozialausschusses mit dem Ausschuss für Jugend, Kultur, Bildung und Sport vorzunehmen.

In der Aussprache darüber brachte es Boy Jöns auf den Punkt: Wenn St. Peter-Ording auch kein Ort sozialer Zerwürfnisse sei, müsse man nicht krampfhaft nach Aufgaben für diesen Ausschuss suchen. Viele soziale Themen sind in derVergangenheit von anderen Ausschüssen mit erledigt worden. Das spräche für deren Arbeit. Der Sozialausschuss sei so eben auch ein „Kümmerausschuss“ mit wertvoller Arbeit für den Ort.

Das war schon deutlich geworden bei dem Rückblick auf die Weihnachtsfeier am 03. Dezember für die Senioren. Marion Grutza bedankte sich bei allen für die dafür geleistete Arbeit. Die Darbietungen sind sehr positiv aufgenommen worden; insbesondere der Auftritt der KiTa-Kinder hatte die 200 Teilnehmenden begeistert. Auch wenn die Tombola viel Raum eingenommen habe, gebe es auch hier zwei Seiten einer Medaille. Bei aller Unruhe war eben Spannung dabei, ob man zu den Gewinnern gehörte. Hinsichtlich der Preise ging ein Dank an alle Sponsoren des Ortes. Für die Sammler wurden Verbesserungen für ihre Arbeit vereinbart.

Werner Wolsbeck und Walter Petersen werden den Lotto-Nachmittag am 12. Februar im Saal des ev. Gemeindezentrums vorbereiten. „Heedewecken“ mit Kaffee und Kuchen wird es beim Lottospielen mit jeweils drei Preisen für jede Runde geben. Die Kosten pro Person betragen 5 Euro. Es wird nicht noch extra dazu eingeladen, da bereits wie üblich seitens des Amtes alle Seniorinnen und Senioren über die für sie vorgesehenen Veranstaltungen in diesem Jahr per Brief schriftlich informiert worden sind. Für den Ausflug am 14. Mai ergeht allerdings eine Extra-Einladung. Hinsichtlich der Planung ist man noch auf der Suche nach einem für 200 Personen geeignetes und auch machbares Ziel.

Zu Beginn hatte Hans Jörg Rickert über eine Informationsveranstaltung des Rates für Kriminalitätsverhütung (RfK) Schleswig-Holstein am 03. Dezember in Kiel über „Prävention für Seniorinnen und Senioren“ berichtet. Sein Bericht wurde mit großem Interesse aufgenommen. Inhaltlich sah der Sozialausschuss darin für sich einen wichtigen Arbeitsauftrag, der ihn zukünftig beschäftigen werde. Rickert hatte dazu ausgeführt:

Seitens des RfK war vor einiger Zeit die Arbeitsgruppe 31 eingerichtet worden, um sich mit dem Thema „Prävention für Senioren“ auseinanderzusetzen. Gernot von der Weppen, Vorsitzender des Seniorenbeirates Husum, war die Leitung dieser Arbeitsgruppe übertragen worden. Sie beschäftigte sich mit der Frage, welche Herausforderungen das Älterwerden für die persönliche Sicherheit von Senioren mit sich bringt, und hat dazu Tipps und Empfehlungen für folgende Themenbereiche erarbeitet: Sicherheit innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände mit Merkblatt, Senioren als Opfer von Straftaten, Gewalt in der Pflege, Internetsicherheit, Verbraucherschutz, selbstbestimmte Vorsorge im Alter und Sicherheit im Straßenverkehr. Zu den Themen gibt es hilfreiche und handliche Flyer bzw. Broschüren. Diese sind im Internet unter www.sfs.schleswig-holstein.de bzw. www.kriminalpraevention-sh.de zu finden und können auch über den RfK für die Seniorenarbeit bestellt werden.

Zugleich stellte Rickert das in diesem Zusammenhang ebenfalls von der AG 31 erarbeitete Konzept „Sicherheitsberater für Senioren (SfS)“ vor. Es fußt auf der Studie „Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen“. Sie zeigt, dass die objektive und subjektive Sicherheitslage der Mehrheit der älteren Generation gut ist. Aber zugleich sei deutlich geworden, dass es Bereiche besonderer Gefährdung gebe. Der Schwerpunkt präventiver Bemühungen müsse deswegen sein, „ältere Menschen sachlich über Gefährdungen zu informieren und in ihrem Verhalten in einer Weise zu unterstützen, die sowohl Sicherheitsbelange als auch Aspekte der Lebensqualität berücksichtigt.“ Dazu leisten die Faltblätter und Broschüren ihren Beitrag. Aktives Ziel der gesellschaftlichen und polizeilichen Bemühungen muss aber zusätzlich sein, Seniorinnen und Senioren vor Kriminalität zu schützen,ihre Lebensqualität durch eine Verbesserung des Sicherheitsgefühls zu steigern,Risiken im öffentlichen Verkehrsraum zu minimieren und ihre Hilfe zur Selbsthilfe und zur Hilfe gegenüber anderen gegenüber zu aktivieren.Besonders die demografische Herausforderung der Zunahme von Pflegebedürftigen und Menschen mit Demenz mache das notwendig.

Deswegen unterstützt der RfK das Konzept „Sicherheitsberater für Senioren (SfS)“. Diese sollen Seniorinnen und Senioren zur Kriminal- und Verkehrsunfallprävention bzw. die Garanten von Pflegebedürftigen zur Minimierung von Risiken beraten. Pro Kreis bzw. kreisfreier Stadt sollen mindestens jeweils drei SfS ausgebildet und danach eingesetzt werden.
Gesucht werden deshalb für die Ausbildung zu SfS aktive Mitbürgerinnen und Mitbürger. Um als Multiplikatoren tätig sein zu können, sollten sie älter sein, da sie dann aufgrund ihrer Lebenserfahrung auch Probleme ihrer Altersgruppe besser kennten und die „gleiche Sprache“ sprächen.

Als Anforderungen kommen hinzu eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, soziales Engagement, Mobilität und Vertrautheit mit Internet und modernen Präsentationsmedien. SfS können sich als Vertrauenspersonen auf eine Zusammenarbeit mit der Polizei berufen. Sie sind rein ehrenamtlich tätig und der Neutralität verpflichtet.

Interessenten können sich an die Zentralstelle Polizeiliche Prävention, LPA 141 beim Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, Mühlenweg 166 in 24116 Kiel wenden (0431-160 65 555). Gernot von der Weppen vom Seniorenbeirat Husum ist ebenfalls ansprechbar. Er ist zu erreichen unter Tel. 04841-62649 oder weppen-husum@versanet.de.

Siehe auch:
Husumer Nachrichten, SHZ, 04. Februar 2014, Nr. 29, HUN Seite 11, Sicherheit im Alltag
Artikel „Vorsicht vor falschen Enkeln“