1998 Der Neubau unserer Orgel

Am 20. April 1998 beginnt die erste Bauphase mit dem Abriß der jetzigen Orgel und dem Transport ihrer wiederverwendungsfähigen Teile in die Orgelbauwerkstatt.
Unsere Orgel ist bereits seit Jahren klanglich und technisch in einem schlechten Zustand. Schon 1988 riet der Orgelsachverständige der Nordelbischen Kirche der Kirchengemeinde in einem Gutachten, die Orgel von Grund auf zu erneuern.

Eine neue Dimension bekam das Projekt mit der Entscheidung, die Glocken vom Dachboden der Kirche wieder in einen Glockenturm neben der Kirche zu hängen und die Empore ganz neu zu gestalten.

Dadurch wird viel Platz geschaffen und wir erhalten nun die Möglichkeit, ein ganz neu konzipiertes Instrument in die Kirche zu bringen, das den vielfältigen Belangen der Kirchenmusik in St. Peter entspricht.

Als Kur- und Badeort will St. Peter-Ording auf dem kulturellen Sektor für Einheimische und Gäste attraktiv sein und bleiben. Dazu gehört auch eine Orgel, die im Ort und in der Region eine Besonderheit darstellt. Das Konzertleben, aber auch das Musizieren in Gottesdiensten und Amtshandlungen wird durch das neue Instrument neue und entscheidende Impulse erhalten.

Die neue Orgel wird von der Orgelbaufirma Christian Lobback aus Neuendeich bei Hamburg gebaut. Herr Lobback ist ein renommierter Orgelbaumeister und hat mit seinem fünfzehnköpfigen Team schon viele bedeutende Orgeln gebaut, so in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Nord-rhein-Westfalen und München.

Seine Orgeln sind bekannt für ihre klangliche Qualität, ihre hervorragende handwerkliche Verarbeitung und kreative Prospektgestaltung. Auch für St. Peter hat Orgelbaumeister Lobback einen Entwurf vorgelegt, der den Kirchenvorstand voll und ganz überzeugte.

Die neue Orgel wird nicht mehr so weit in den Kirchenraum hineinragen, gleichzeitig wird aufgrund der Bauweise und des verwendeten Materials - nämlich Eichenholz statt bisher Spanplatte - die Klangabstrahlung wesentlich besser sein.

Auch optisch wird sich das neue Instrument homogen in den Gesamtraum einfügen und dennoch das prägende Element des hinteren Teils der Kirche sein. Das Besondere an der Orgel ist, daß sie sich in der Konzeption an der jetzigen Orgel orientiert, aber durch Hinzufügung neuer Elemente eine ganz neue Gestalt gewinnt. Es werden große Teile des vorhandenen Pfeifenmaterials wiederverwendet Es kommen aber auch neue Register hinzu.

Damit wird die klangliche Vielfalt der Orgel noch größer und so ein farbenreiches und differenziertes Orgelspiel möglich. In der Werkstatt wird zunächst das neue Gehäuse, die technische Anlage (Register- und Spieltraktur), der Spieltisch und die Windanlage gebaut. Die alten Pfeifen werden aufgearbeitet, klanglich verbessert und bilden so den Grundstock für die Orgel. Die neuen Pfeifen werden gebaut und so hergerichtet, dass sie sich mit den vorhandenen zu einem Ganzen zusammenfügen.

Unterdessen werden in der Kirche die notwendigen Arbeiten für die Aufstellung der Orgel durchgeführt: die Glocken werden herausgenommen, der alte Glockenstuhl entfernt. Da die Orgel insgesamt nach hinten über den Eingang gerückt wird, müssen auch Veränderungen an der Decke und an der Westwand vorgenommen werden.

Nach Abschluß dieser Arbeiten wird die alte Empore abgerissen und die neue, viel kleinere Empore errichtet. Dadurch erhält unsere Kirche ein ganz anderes Gesicht: der Raum wird nicht mehr von einer überdimensionierten Empore erdrückt und damit freier und großzügiger

Anfang des Jahres 1999 wird mit dem Einbau der neuen Orgel begonnen werden. Nachdem alles aus der Werkstatt in Neuendeich nach St. Peter transportiert und montiert worden ist, beginnt die entscheidende Phase des Orgelbaus in klanglicher Hinsicht: das Intonieren der Pfeifen. Jede einzelne der ca. 2200 Pfeifen, die die Orgel dann haben wird, muss auf den Kirchenraum klanglich genauestens eingestellt werden.

So erhält unser Instrument sein unverwechselbares, ganz auf die akustischen und räumlichen Verhältnisse unserer Kirche abgestimmtes Klangbild. Diese Arbeiten nehmen in etwa noch einmal ein Vierteljahr in Anspruch, so dass wir mit der Einweihung der neuen Orgel im Frühjahr 1999 rechnen können.

Der Orgelbauverein hat maßgeblich zum Gelingen des Projektes beigetragen und mit dafür gesorgt, dass unsere neue Orgel vollkommen aus Mitteln der eigenen Gemeinde finanziert werden kann. Mit 300.000 DM hat der Orgelbauverein sich verpflichtet 50% der Kosten zu tragen. Dieses Ziel ist zwar noch nicht ganz erreicht aber schon in Sichtweite. Dafür sei dem Orgelbauverein, den sehr engagierten Helferinnen und Helfern, aber vor allem auch den vielen Spendern ganz herzlich gedankt. Hier hat sich das Motto bewahrheitet, unter dem der Orgelbauverein 1993 angetreten ist: wenn viele mithelfen, kann auch viel bewirkt werden. An der durch den Verein aufzubringenden Summe fehlen derzeit noch 55 000,- DM

Aber wir sind guter Hoffnung, mit vereinten Kräften auch diese letzte, im Vergleich zum Gesamtprojekt kleine Hürde, zu meistern. Über jede Hilfe dabei freuen wir uns und legen sie allen ans Herz. Jetzt wird unser Vorhaben konkret und wir wissen, dass wir etwas ganz Besonderes für unsere Region schaffen, an dem sich noch viele, viele Generationen nach uns erfreuen werden

(GPan) Sept. 1998: Da die gesamte Baumaßnahme durch die Schwannsanierung nun doch teurer geworden ist, muß der Orgelbauverein wohl noch ein weiteres Jahr sammeln. 350 000 DM sind jetzt aufzubringen, damit alles klappt. Auch die Kirchengemeinde und der Kirchenkreis Eiderstedt müssen noch einmal tiefer in ihre Taschen greifen. Wenn alle mithelfen, dann wird es klappen. Inzwischen
(Februar 1999) hat der Orgelbauverein die 310 000 DM -Grenze erreicht. Helfen Sie mit, das Ziel näher zu bringen. Danke!

13. März 1999: Die neue Orgel wird jetzt eingebaut!

21. März 1999 - Der Boden für die Orgel ist gelegt.

3. Mai 1999 - Die letzten Orgelpfeifen werden eingebaut.

27. Juni 1999 Die Orgel wurde mit einem Festgottesdienst eingeweiht