Mitglieder des TSV St. Peter-Ording in Sorge um ihren Sportplatz

18. März 2014, hjr

Die Meinungen waren unterschiedlich und die Mienen wurden ernst auf der Jahreshauptversammlung des TSV St. Peter-Ording. Vorsitzender Matthias Kiepke hatte zum Gedankenaustausch zur zukünftigen Nutzung des TSV-Sportlerheims und des Sportplatzes aufgerufen. So stand es in der Tagesordnung. Das allein aber hatte schon im Vorfeld für Unruhe gesorgt.

Das Areal liegt an der Straße „Am Sportplatz“ großräumig zwischen Böhler Landstraße und Pestalozzistraße. Um das Fußballfeld ist an den Seitenlinien genügend Platz und an den Grundlinien hinter den Toren erst recht. Hinten in der Ecke haben die Dünenkinder der ev. KiTa ihren Bauwagen. Vorne beim Eingang steht das Sportlerheim mit allen erforderlichen Räumlichkeiten , darunter auch ein Clubraum. TSV, Boßelverein und DRK nutzen diesen regelmäßig.

Dass ein Gelände solcher Lage und Größe bei der Frage nach der zukünftigen Nutzung zum „Objekt der Begierde“ werden kann, ist nicht verwunderlich. Befürchtungen, den Platz und das Sportlerheim bald nicht mehr nutzen zu können, kursierten. „Es geht hauptsächlich um den Platz“, so Kiepke. Der TSV hat die Verantwortung für seine Unterhaltung. Der Anblick macht Grund zur Sorge. Der Rasen muss in Ordnung gehalten, aber auch das Gelände muss gepflegt werden. 2013 hat noch eine Mädchen-Fußball-Mannschaft den Sportplatz zum Training und für Punktspiele genutzt. Das Fußballcamp von Herbert Krohn wird weiter Nutzer sein. Mit dem Campus Nordsee gibt es eine Nutzungsvereinbarung. Eine Gruppe junger Männer um Carlos Carstensen wird dort wöchentlich ein- bis zweimal Fußball spielen, aber nicht als Mannschaft. Froh ist man von Vereinsseite, wenn und dass da was passiert. Im Fußball hatte es beim TSV mal bis zu acht Mannschaften gegeben. Dass es nun gar keine mehr gibt, wurde allgemein bedauert. Die Fußballer müssen nach Tönning oder Husum.

In der Diskussion um die Nutzung wurde vom stellv. Bürgermeister Peter Hansen ein vorsichtiger Umgang mit dem Thema angemahnt. 2020 erst liefe der Vertrag mit der Gemeinde als Eigentümer des Platzes aus. Finanzielle Gründe gäbe es nicht. Der Verein stehe gesund da. Das habe der Kassenbericht deutlich gemacht. Weil das so sei, argumentierte Wolfgang Belz für den Erhalt des Platzes für den TSV. „Wenn weg, dann ist er weg. Noch ist Zeit. Erst zwei Jahre vorher sollten wir das neu bewerten.“ Jürgen Niehus vom Boßelverein sah schwärzer, da die Mitgliederzahlen in den Vereinen schrumpfen und die kleinen Vereine wegsterben. Daniela Hohl-Wrage wies auf die Beanspruchung der Jugendlichen durch die Schule hin. Der Wandel der Zeit und fehlende Trainer waren zusätzliche Argumente.

„Keiner will den Platz dicht machen. Wir sind noch gar nicht so weit, aber wir gehen mit dem Thema offen um. Von den Mitgliedern wollten wir heute die Meinung hören“, schloss Kiepke die Aussprache. Einig war man sich, dass der Meinungsaustausch notwendig war. Wenn es dazu kommen sollte, dass eine Abstimmung erforderlich wird, dann geschähe das auf einer Jahreshauptversammlung.-

Carlos Carstensen ist froh, dass dort weiterhin Fußball gespielt werden kann. Er wird mit seinen Leuten den Platz ein Auge auf den Platz haben und ihn erst einmal vom Maulwurf befreien. Ein Gemeindearbeiter mäht und auch alles andere bleibt. Die Gemeinde wird die Arbeit des TSV weiterhin unterstützen, ist man sich ganz sicher.