Offene Kantorei begeisterte mit Werken von W. A. Mozart
24. August 2014 (hjr)

JB-2014: Offene Kantorei 2014

Groß besetzt war in diesem Jahr die „offene Kantorei“. Lag es am nicht optimalen Strandwetter oder an der Tatsache, dass mit den Werken von Wolfgang Amadeus Mozart ein besonderer Anreiz geschaffen worden war, sich an diesem vierten Augustwochenende vom Freitagabend mit dem ersten Übungstreffen im Gemeindezentrum bis zur Aufführung am Sonntagabend in der St. Peter-Kirche musikalisch zu betätigen ?- „So viele Bässe hatten wir noch nie“, war der Kommentar eines Kantoreimitgliedes. Die 60 Sängerinnen und Sänger, die Solisten Sabine Szameit (Sopran), Manuela Mach (Alt), Steffen Wolf (Tenor) und Andreas Kruppa (Bass) sowie das „concerto classico“ unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen erfreuten das Publikum mit einem begeisternden Konzertauftritt.

Die Zusammenstellung des Programms mit der „Litaniae Lauretanae“ KV 109 zu Beginn, ihr vorangestellt die Kirchensonaten in Es – Andantino - und in B - Allegro – KV 67/68, und zum Ende des Konzertes korrespondierend dazu die „Missa in C“ KV 220 (Spatzenmesse), dabei im Mittelteil platziert die getrageneren Werke „Ergo interest“ – Rezitativ und Arie für Sopran, Streicher und Orgel KV 143 – und „Ave verum Corpus“ – Motette für vierstimmigen Chor , Streicher und Orgel KV 618 – sowie davor die Sonate in F –Allegro – KV 244 und danach das Divertimento D-Dur für Streichorchester KV 136 zum Innehalten machten aus diesem Chor- und Orchesterkonzert ein Mozartsches kirchenmusikalisches Gesamtkunstwerk, mit dem ausnahmslos alle Musiker die Zuhörer beschenkten. In der „Spatzenmesse“ sorgte dabei die Kirchensonate in C – Allegro - KV 263 nach dem Kyrie und Gloria noch einmal für ein kurzes Verweilen vor den nachfolgenden Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.

Klangmächtig erfüllte in der Litaniae Lauretanae das „Sancta Maria“ mit dem nach dem Vortrag der Solisten einstimmenden Chor den Kirchenraum, sanft klang es im „Agnus Dei“ aus. Die Anrufungen der Heiligen Mutter Gottes, die erstmals 1561 in Loreto bezeugt ist und 1587 von Papst Sixtus V. approbiert ist, gehen auf eine frühmittelalterliche Reimlitanei (1200) zurück. Immer wieder haben Päpste dieser Litanei Ergänzungen hinzugefügt. So 1854 Pius IX. zur Erklärung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis die Anrufung "Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen" und zuletzt 1995 Johannes Paul II. durch "Königin der Familie".

Kräftig dagegen endete in der Missa das „Agnus Dei“ mit der österlichen Glaubensgewissheit von der „Hinwegnahme der Sünden“. Im „Osanna in Excelsis“ des „Benedictus“ vermeinte man schon das Ende zu hören, aber Mozart hatte das noch zu steigern gewusst und so auf seine Art Weihnachten und Ostern zusammengeführt. Den Beinamen „Spatzenmesse“ verdankt die Messe übrigens den einprägsamen Violin-Figuren im Allegro des Sanctus und des Benedictus.

JB-2014: Offene Kantorei

Der Beifall war groß, aber nicht lange genug. Die Zugabe ließ auf sich warten. Erneuter Applaus hatte Erfolg! Dabei hätte Christoph Jensen es doch wissen müssen, dass Freunde der „Offenen Kantorei“ und „sein“ Publikum das erwarteten. Es hatte ja sogar – für Kirchenkonzerte in der St. Peter-Kirche recht ungewöhnlich – schon Zwischenbeifall gegeben.

Auch dieses Konzert war möglich geworden durch den „Verein zur Förderung und Pflege der Kirchenmusik – Orgelbauverein – St. Peter-Ording e.V.“ Unterstützt wird die Kirchenmusik seit Jahren von der Gemeinde St. Peter-Ording und der Tourismuszentrale sowie der DRK-Nordsee-Reha-Klinik „Goldene Schlüssel“, der Strandklinik, der BG REHA Klinik und der Rehabilitationsklinik „Nordfriesland“, alle in St. Peter-Ording.