Bei strahlendem Sonnenschein fanden 94 von 116 Delegierten der Kreisjugendfeuerwehr den Weg zur Mensa auf dem Gelände des Nordseeinternates in St. Peter-Ording. Zahlreiche Gäste waren ebenfalls gekommen, um die Jugendlichen in ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen ihre Wertschätzung zu zeigen. Bürgervorsteher Boy Jöns (CDU) betonte in seiner Begrüßung, dass die Arbeit der Jugendfeuerwehr im Ort angekommen sei. Sie werde von den Eltern anerkannt und die Gemeinde bemühe sich, sie nach allen Kräften zu unterstützen.
Björn Hufsky, Kreisjugendfeuerwehrwart, kennzeichnete die wichtigen Funktionen der Jugendfeuerwehr. Es gelte, „den 136 Freiwilligen Feuerwehren des Kreises genügend junge Kameradinnen und Kameraden aus unseren derzeit 54 Jugendfeuerwehren zu übergeben, um die Zukunft des ehrenamtlichen Brandschutzes in unseren Städten und Gemeinden zu sichern.“ Im Jahr 2010 waren es 1174 Jugendliche, davon 218 Mädchen, die in 54 Jugendwehren im Kreis Nordfriesland ausgebildet wurden. Es sei eine besondere Herausforderung, junge Menschen für ein freiwilliges Engagement zu begeistern. Das sei nicht einfach, denn es habe auch Austritte mit Begründungen wie „keine Lust mehr“ gegeben, während andere Beweggründe wie „Schul- und Berufsausbildung“ nachvollziehbar seien. Sorge mache ihm derzeit die Entwicklung der Ganztagsschulen. Die Betreuer und Ausbilder stehen im Arbeitsleben und hätten kaum Zeit, ihren Übungsdienst auf den Nachmittag zu legen. Um die Jugendwehren attraktiver zu machen, lag ihm die Umsetzung und Anerkennung der Truppmann Teil 2-Ausbildung sehr am Herzen. Weiter wurden 132 Flammen der Stufe eins, 62 der Stufe zwei und 7 der Stufe drei erworben, 112 Leistungsspangen verliehen. Zusammen mit den vielen Übungsstunden, Veranstaltungen, Freizeiten und Fahrten sei dies alles Grund genug, die öffentlichen Zuschüsse nicht zu kürzen.
Dass die bisherige Arbeit des derzeitigen Kreisjugendwartes in den Reihen der Feuerwehr besonders geschätzt wird, unterstrich der stellvertretende Landesfeuerwehrchef und Landesjugendwart Hauke Ohland. Unter dem Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ verbarg sich nämlich ein bis dahin geheim gehaltener Anlass. Kreisjugendwart Björn Hufsky erhielt die Leistungsspange in Bronze. Landrat Harrsen: „Die Auszeichnung bekommt er zu Recht!“
Landrat Dieter Harrsen, der auch in Namen des Kreistagspräsidenten Albert Pahl sprach, hob das allgemein hohe Engagement für das Ehrenamt im Kreis hervor. Die Jugendfeuerwehr sei dabei ein „Nachwuchskader für das Ehrenamt“ und genieße seine volle Anerkennung. Ihr Dienst an der Gemeinschaft finde auch die Unterstützung des Kreistages. Kreiswehrführer Christian Albertsen erinnerte noch einmal daran, dass die Feuerwehr Aufgabe der Gemeinden sei. Es muss daher auch von Vorteil sein, wenn man sich in der Feuerwehr engagiert.
Herbert Lorenzen, Direktor des Amtes Eiderstedt, berichtete von seinen Besuchen bei den Jugendwehren. Diese Arbeit braucht Idealisten. Sie braucht aber auch Unterstützer aus der Politik, der Verwaltung und vor allem der Eltern, die ihren Kindern den Rücken stärken können.
Der Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing (CDU) erinnerte sich gerne an den Parlamentarischen Abend des Feuerwehrverbandes in Berlin und zollte den Jugendwehren Respekt, dass eine so große Zahl nach ihrer Ausbildung bei der Jugendfeuerwehr zu den Wehren wechseln.
Der Landesjugendfeuerwehrwart Hauke Ohland appellierte daran, in allen Jugendfeuerwehren Mädchen und in allen Wehren Frauen aufzunehmen. Überall müsse es einen Jugendfeuerwehrausschuss geben. Wir sind nur so gut, wie unser schwächstes Glied. Wir können nur gemeinsam etwas erreichen!“ Er bestätigte den Nordfriesen, dass sie gut aufgestellt seien.
Frau Marion Sellier, SPD-Landtagsabgeordnete aus Viöl, sprach ihren Dank und Anerkennung aus. „Sie tragen zum Dorfleben bei – Respekt!“
Die CDU-Landtagsabgeordnete Ursula Sassen ermutigte alle, ihre Arbeit fortzusetzen. Jugendliche brauchen Vorbilder und die finden sie in der Jugendfeuerwehr in ihren Betreuern, Jugendwarten. Sie stärken das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, indem sie ihnen sagen, dass sie für die Gemeinschaft gebraucht werden.