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Piet (H D Möller) und Klaus Schnack (Olaf Jensen)

Speeldeel feiert großen Erfolg mit „Wieverregiment“
01. April 2013, Hans Jörg Rickert (hjr)

Mit dem Lustspiel „Wieverregiment“ von Anton Hamik hatte die Speeldeel St. Peter-Ording offensichtlich den Geschmack des Premierenpublikums im Olsdorfer Krug getroffen. Regte schon das Bühnenbild des ersten Aktes zum Schmunzeln an, ließen auch die Lacher nicht lange auf sich warten. Da saßen die beiden Brüder Klaus und Piet Schnack, wunderbar verkörpert von Olaf Jensen und Hans Detlef Möller, in Fischerkluft in ihrer unordentlichen Stube mit Netzen als Gardinen. Zur Arbeit auf ihrem Hof hatten sie nicht so recht Lust. Fischen zu gehen war ja viel schöner. Deswegen hatten sie für das „bisschen Pusselarbeit“ auf dem Hof das Dienstmädchen Antje eingestellt. Mit „De Damper mutt bald kaam“ begann der hintersinnige Dialog der beiden darüber , wie die „Deern“ denn wohl so wäre, die nun gleich mit dem Dampfer eintreffen und ihren Dienst bei ihnen antreten sollte. Schließlich gingen sie dann doch zum Anleger, um sie abzuholen.

Gudrun Martin als mit Hütchen und Mantel ausstaffierte und vortrefflich agierende Antje betritt wenig später gefolgt von den beiden die Bühne. Man weiß sofort, dass sie das Regiment übernehmen wird. Aber wie sie das tut und wie sich das Spiel entwickelt, das ist sehens- und erlebenswert. Unterstützt wird sie dabei von dem gerade abgemusterten Seemann Hinnerk (Hans Thomas Thomsen), den sie als Knecht anstellt. Der ist verliebt in Sanna (Angela Ehlers), Tochter von Male (Brigitte Einsmann), Schwester von Klaus und Piet, die die beiden am liebsten entmündigen möchte und diese Liebe gar nicht gerne sieht. Sein Debüt gibt dazu Jürgen Kathmeyer als wohlsituierter Herr Ruhland aus der Stadt, dem Antje eine zum Hof gehörende Insel verkauft.

Anton Hamik (1887 in Wien geboren, 1943 in Graz gestorben) haben wir diesen lustigen Dreiakter aus dem Jahre 1936 zu verdanken. Seine Stücke wurden in zahlreiche Sprachen und Mundarten übertragen. Richard Ohnsorg war 1939 auf Hamik aufmerksam geworden und feierte u. a. mit diesem Stück als „De Deern is richtig“ einen großen Erfolg. Den hatte nun auch die Speeldeel St. Peter-Ording. Es sind vor allem die Charaktere und die Dialoge, dazu die ausdrucksvolle Mimik und das gekonnte feinsinnige Spiel der Darsteller, die das Publikum immer wieder zum Schmunzeln und Lachen begeisterten.

Heiko Prieg hatte das Stück einstudiert und wirkte als Topuster. Günter Prigge war für die Requisite zuständig und hatte mit ihm und Helmut Walter das Bühnenbild hervorragend gestaltet. Beatrix Prieg sorgte professionell für Schminke und Maske. Die nächste Aufführung ist am Freitag, 05. April um 20:00 Uhr im Olsdorfer Krug. Weitere folgen erst am 05. Juli, 09. August, 20. September, 18. und 19. Oktober 2013.