Einweihung des neuen Traktes der Nordsseeschule
Georg Panskus, 26.Januar 2012
Nicht zu übersehen ist der neue Trakt der Nordseeschule, denn von der Straße bis zum Eingang geht man an den neuen Fachräumen mit ihren großen Fenstern und den darüber liegenden neuen Klassenräumen für die gesamte Oberstufe vorbei. Modern, aber an die bestehenden Gebäude an- und in sie eingepasst , lichtdurchflutet, so wie der neu gestaltete Eingangsbereich auch. Die noch gar nicht so alte Aula umfängt den Besucher mit ihrem bekannten, unveränderten, manchmal „heimelig“ wirkenden Charakter. Und sie war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Es waren viele gekommen, die den fertigen „Neubau“ sehen wollten: Ehemalige Schulleiter wie Wolfgang Werthen, Dieter Demmler oder Hans Jörg Rickert von der jetzt zur Nordseeschule gehörenden Regionalschule, auch dessen Stellvertreter Konrektor Georg Panskus, amtierende Schulleiter innen und Schulleiter aus Eiderstedt, viele ehemalige Kolleginnen und Kollegen des Gymnasiums, Bürgermeister der Landschaft Eiderstedts, ehemalige und heutige Elternvertreter, Eltern und natürlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Internates mit ihrem pädagogischen Leiter Rüdiger Hoff und ihrem kaufmännischen Leiter Claus Weigandt sowie weitere Vertreter des öffentlichen Lebens.
Oberstudiendirektor Matthias Ramm freute sich denn auch, alle an diesem besonderen Tag begrüßen zu können. Eingeleitet wurde die Feier, wie es sich für eine Europaschule gehört, durch das Klassikorchester mit der Eurovisionshymne, dem Hauptthema aus dem Präludium des Te Deum von Marc-Antoine Charpentier. Christine Melzer dirigierte später auch den Mittel- und Oberstufenchor , der das Lied „Vois sur ton chemin“ aus dem Film „Les Choristes“ von 2004 sang, begleitet von Lou Rühmekorf am Klavier. Kristofer Vio hatte mit der Junior Band ein Medley „Oh when the Saints“ und mit der Combo und ihren Sängerinnen Matilda Bariani und Katharina Siemsen das Stück „Rehab“ einstudiert.
Ralf Wusterbarth, stellv. Schulleiter, erinnerte mit knappen Worten an die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schule, Architekten und Bauaufsicht und dankte den Herren Stöven, Domeyer und Cornils und auch dem Schulverbandsvorsitzenden Balsmeier für ihr Verständnis. In den gebündelten Fachräumen wird unter Mitwirkung der Schüler behutsam eine Lernumgebung geschaffen werden, bei der die Technik problemlos funktionieren soll. Er dankte dem Architekturbüro Johannsen und Fuchs, Husum, für das Konzept der größeren Sammlungs- und Vorbereitungsräume sowie der barrierefreien Erschließung der Fach- und Klassenräume. Zusammen mit der schon vorher fertig gestellten großen Mensa, sei damit ein Zeichen für den Bildungsstandort St. Peter-Ording gesetzt worden. Dreimal ein A in Anlehnung an die Ratingagenturen wolle er dafür aussprechen: aktiv, außergewöhnlich engagiert und ausgezeichnet !
Schulsprecherin Alina Ehrhardt freute sich über die nur für die Oberstufe vorgesehenen oberen Räume des neuen Traktes. So könnten sie enger zusammen arbeiten und sie fühlten sich da jetzt schon „tierisch wohl“. Ruth Thomas, Elternbeiratsvorsitzende, gab in gereimten Zeilen ihre guten Wünsche für Schüler, Lehrer und Eltern zum Ausdruck.
Dass die Schüler auch in die Energieplanung bei der Bauphase einbezogen waren, hörten die Besucher, als Fenja Stratil und Elena Walker die Energie-Arbeitsgemeinschaft „green network“ vorstellten. Diese befasste sich mit der Dreifachverglasung, der modernsten Dämmung, dem intelligenten Beleuchtungssystem, der Belüftungsanlage mit CO2-Sensoren bis zum Blockheizkraftwerk und möchte gerne weiter erfolgreich mitarbeiten bei der Planung einer Photovoltaikanlage und an einem besseren Nutzungsverhalten von Schülern und Lehrern.
Von den ersten Überlegungen bis zur heutigen Einweihungsfeier vergingen fast fünf Jahre, vom angenommenen besten Entwurf des Architektenwettbewerbes heute zweieinhalb Jahre. Rainer Balsmeier, Vorsitzender des 2009 gegründeten Schulverbandes Eiderstedt, erinnerte auch an das Schulgesetz von 2007, das eine Neustrukturierung der Schulträger forderte. Der Kreis, der das sanierungsbedürftige Gymnasium vom Land „geerbt“ hatte, konnte es nun an einen anderen Schulträger abgeben. Davor waren aber noch die grundsätzlichen Entscheidungen zu treffen, ob ein Gymnasium im Raum Eiderstedt erhalten bleiben sollte und wie viel Geld in eine Sanierung bei der klammen Kassenlage des Kreises investiert werden könne.
Uwe Schwalm, stellvertretender Landrat und Lehrer der Nordseeschule, ergänzte in seinem Grußwort: „Blut und Wasser haben wir da im Kreis geschwitzt!“ Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass der „Turm“ mit den Fachräumen baufällig war und abgerissen werden musste. Der Kreis stimmte für den Standort St. Peter-Ording und einen „Neubau“, hatte aber vorher beschlossen, Neubauten nur noch in Passivbauweise zu erstellen, was den Bau noch teurer machte. Daher liege der Neubau, was den Energiestandard betrifft, ganz vorne und sei mit der Energie AG ein Vorzeigeprojekt.
Balsmeier fügte hinzu, dass der neue Schulträger begleitend fast eine Million Euro zusätzlich in die Sanierung der anderen Schulbauten investiert habe. Er wünsche sich, dass alle die bereit gestellten Sachwerte achten. Den obligatorischen Schlüssel überreichte er dem Leiter der Nordseeschule, Oberstudiendirektor Matthias Ramm, mit den Worten:“Passen Sie gut auf die Schule auf!“
Hans Wolff, Amtsvorsteher, hob hervor, dass die Nordseeschule in der Landschaft Eiderstedt einen guten Ruf habe und wünschte der Schule in den nächsten Jahren keine neuen Konzepte von neuen Ministern, sondern Ruhe, damit die Arbeit für alle erträglich sei.
Im Anschluss zeigten sich die Gäste von den neuen Räumlichkeiten beeindruckt und ließen sich höchst interessiert von den Lehrkräften die Anlage der Räume und deren Technik erklären. Anschließend genoss man den wieder einmal vortrefflich angerichteten Imbiss in der Mensa.