Ei, Ei, Ei, ....
Es sei, wie es sei.
So eine Henne legt ein Ei.
Doch wie lebt so ein Huhn?-
Diese Frage lässt uns nun
gewisslich nicht mehr ruh’n.
Drei Hühner und ein Hahn
es bei Witwe Bolte war’n.
Als Freilandhühner ganz gewiß
kamen sie bei ihr dann auf den Tisch.
Ja, damals waren das noch Zeiten,
da konnte Hühner frei man halten.
Und täglich morgens früh
krähte es „Kikeriki“.
Im Stall saßen sie des Nachts auf Stangen.
Auch der Fuchs hatte ab und zu Verlangen.
Täglich legten sie ins Nest ein Ei,
und liefen frei, meist mit einem Hahn dabei.
Auf Hühnerfarmen man sie heute hält.
In Käfigen wurden sie da einst zu Fünft gequält.
In Kleingruppen waren es bis sechzig gar.
Das ist nun aber wirklich nicht mehr wahr.
Boden- oder Freilandhaltung ist modern.
Von Artgerechtigkeit spricht man da gern.
Doch ob den Hühnern das gefällt?
Es ist das Ei, das hier nur zählt.
Wo aber noch ein Hahn stolziert
und Platz zum Scharren garantiert,
wird ökologisch richtig produziert
und das auch mit Biostempel deklariert.
Ein solches Ei bei Ilse Aigner* auf dem Tisch
ist ganz bestimmt doch Bio und auch frisch?
Wer aber das in Zukunft glaubt,
dem hat sie den Verstand geraubt.
In ihrem neuesten nun Vierzehn-Punkte-Plan
ist ja kein Platz für auch nur einen stolzen Hahn!
HJR, 25. Februar 2013
* Mitglied der CSU, geb. 07. Dez. 1964, von 1994 bis 1998 Mitglied des Bayerischen Landtages, seit 1998 MdB und
seit 2008 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Nach der Mittleren Reife 1981 in Bad Aibling absolvierte Aigner bis 1985 eine betriebliche Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin und arbeitete danach im elterlichen Elektrohandwerksbetrieb. Von 1988 bis 1990 besuchte sie eine Fachschule, die sie als staatlich geprüfte Technikerin für Elektrotechnik beendete. Anschließend war sie bis 1994 bei der Eurocopter Group in der Entwicklung von Systemelektrik für Hubschrauber tätig.