Backhaus – Beliebter Treffpunkt am Donnerstag
07. August 2014
Rosemarie und Ernst Wagner aus Zürich waren an ihrem letzten Urlaubstag in St. Peter-Ording in diesem Jahr um die Mittagszeit beim Backhaus eingetroffen. Zum dritten Mal seit 2012 aufeinander folgend waren sie hier für eine Woche an der Nordsee. Am morgigen Tag sollte es in der ersten Etappe bis Göttingen gehen und von dort dann weiter nach Hause. Aber Franz Schön vom Backhaus-Team blieb hart: Kuchen und Brot gibt es erst ab 14:00 Uhr. Da machte er als „Diensthabender“ auch an diesem Backtag, in der Saison wöchentlich donnerstags, keine Ausnahme. Die Schweizer nahmen das im Gegensatz zu manch anderen gelassen und wollten dann rechtzeitig wieder kommen.
Lang war die Schlange vorm Kuchenpavillon. Die Brote waren gegen 14:30 Uhr schon fast alle verkauft. Auf der Bank in der Nähe des Verkaufsstandes für Kuchen saß ein Ehepaar aus Altenholz (bei Kiel). Seit 20 Jahren campen sie in St. Peter-Ording, inzwischen zum 6. Mal hintereinander als „Jahrescamper“ auf dem Rosencamp Kniese in Böhl. „Wenn wir das einrichten können, sind wir jede Woche hier (Anm.: Beim Backhaus) zum Kaffeetrinken. Das Schmalzbrot ist so lecker, und der Käsekuchen schmeckt super!“ Ihre Nachbarin aus Oberthulba in Franken (Autobahnabfahrt) in der Nähe von Bad Kissingen wartete auf den Kuchen. Ihr Mann stand noch in der Schlange. Sie sagte: “Ich habe noch keine Ahnung. Wir sind das erste Mal hier. Wir testen!“ Und ihr Mann, das Gespräch mit bekommend: „Ich finde die Initiative so toll!“
Fast alle Besucher waren informiert über die AG Ortschronik und die Historische Insel mit Backhaus, Eiskeller, Schipperhus, Schüttkoben, Duckdalben und mehr sowie das „Backhaus-Team“ um Walter Petersen. Dass man das Areal um das Backhaus auch schon mal „Klein Molfsee“ genannt hatte, fanden Schleswig-Holsteiner zum Schmunzeln. Aus Bargstedt bei Nortorf waren welche da, sogar aus St. Peter ein paar, auch aus Garding, ansonsten aber überall her aus Deutschland wie Heidelberg, Bad Schwalbach, Rothenburg/Wümme, Abenberg bei Nürnberg, Koblenz, Zornheim bei Mainz, Nürnberg, Baunach bei Bamberg, Bad Soden im Taunus, Kassel, Osterholz-Scharmbeck, Salzgitter, Friedberg in Hessen und Essen, natürlich auch mehrfach Hamburger. Bereitwillig gaben alle Auskunft über ihr „Woher“, ob in der Schlange wartend oder an den Tischen bei Kaffee und Kuchen oder Schmalzbroten sitzend und sich unterhaltend.
Prima fanden sie alle, dass es das in St. Peter-Ording gibt und dass Menschen ehrenamtlich so engagiert sind. Man bedenke: Der Backofen muss in aller Herrgottsfrühe - so zwischen vier und fünf Uhr - angeheizt werden, damit erst die Brote und danach die Kuchen gebacken werden können. Brennholz muss auch immer genügend da sein. Die Teige müssen vorher zubereitet werden. Vor dem Verkaufsstart ist dann außer Kaffee zu brühen, und das nicht wenig, vieles zu tun. Da werden eben Hände gebraucht. Die sind seit 2006 durch das Backhaus-Team mit acht bis zwölf Helfern immer da. Dazu gehören : Franz Jörgensen, Hans Siercks, Dora und Ernst Lütjens, Edith Hansen, Ursel Schön, Inge und Karl Heinz Peters, Waltraud Schreiber, Helga Claußen, Franz Schön, Walter Petersen (Sprecher) und Claus Heitmann (Vorsitz AG Ortschronik).
Glück hatten übrigens die Wagners aus Zürich. Obwohl nicht gerade pünktlich zum Verkaufsstart beim Backhaus auf ihren Fahrrädern wieder angekommen, bekamen sie jeder ihr Stück Kuchen und er dazu seinen Pott Kaffee. Es waren die letzten beiden Stücke gewesen. Glück gehabt! Sie freuten sich über die Maßen.
Siehe auch
2014 Juni / Ab jetzt: Wöchentlicher Backtag
2013 März / Feldstein am Backhaus
2013 März / AG Ortschronik
und z.B.2006 / Das ganze Jahrbuch als pdf-Datei, ab Seite 110 „Dat Backhus“