JB-2013: Concerto Classico mit Offener Kantorei
Bach-Erlebnis mit „Offener Kantorei“, Solisten und „Concerto Classico“
18. August 2012, Hans Jörg Rickert (hjr)
Seit Jahren schon ist jeweils das zweite August-Wochenende von Freitag bis Sonntag ein Ereignis, das Sängerinnen und Sänger mit Chorerfahrung nach St. Peter-Ording kommen lässt. Unter dem Motto „Bach-Kantaten zum Mitsingen“ hatte die ev. Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating auch dieses Jahr wieder von Freitag, 09. bis Sonntag, 11. August 2013 zur Offenen Kantorei in Gemeindezentrum und Kirche St. Peter eingeladen.
Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Christoph Jensen wurden am Freitag und Sonnabend die Kantaten „Schmücke dich, o liebe Seele“ BWV 180 und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ BWV 1 mit den 50 Mitgliedern der Offenen Kantorei erarbeitet. Wie jedes Jahr waren unter ihnen einige Mitglieder der Kantorei St. Peter. Zur Aufführung kamen die Choral- und die Kirchenkantate dann am Sonntagabend in der Kirche St. Peter mit den Solisten Sabine Szameit (Sopran), Martin Hundelt (Tenor) und Paul Möllmann (Bass) und dem „concerto classico“.
Sehr gut besetzt war der Kirchenraum. Orchester und Kantorei warteten bereits im Chorraum auf ihren Dirigenten und die Solisten. Da entlud sich draußen ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner, begleitet von starkem Regen. Ganz still war es in der Kirche geworden, so still, als müsste es losgehen.
Wenig später begann dann auch das „Bacherlebnis“ mit dem Brandenburgischen Konzert Nr. 1 F-Dur BWV 1046. Bei der sich anschließenden Kantate stimmte der Chor nach den einleitenden Klängen des Orchesters sanft mit „Schmücke dich, o liebe Seele“ ein. Die Grundstimmung dieser Kantate ist insgesamt heiter und freudig, was Sabine Szameit besonders in der Sopranarie des 5. Satzes stimmlich zum Ausdruck brachte. Klangvoll vermittelten Chor und Orchester im Schlusschoral die frohe Botschaft der Abendmahlskantate. Nach dem Brandenburgischen Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049 ertönte einleitend mit fanfarenähnlichem Hörnerklang, untermalt von den Streichern, die von Bach für das Fest Mariä Verkündigung am 25. März 1725 komponierte Kantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Auch hier ist es die Freude, die Solisten, Kantorei und Instrumentalisten ihrem Publikum im Bach’schen Sinne darboten.
Es war ein Konzert aus einem Guss, und es war ein Erlebnis Bach‘scher Musik der Jahre 1724 und 1725. Bach beschäftigte sich zu dieser Zeit mit neuen aus Italien stammenden Formen der Orchestermusik., in denen eine Gruppe von mehreren Instrumenten dem Orchester gegenüber gestellt wird bzw. ein Instrument besonders hervortritt. Das wurde an diesem Abend auffallend deutlich sowohl bei den Brandenburgischen Konzerten als auch bei den Kantaten. So konnte dabei erlebbar werden, was für ein schönes Instrument die Blockflöte ist.
Das Publikum sparte dann nicht mit Beifall. Mit der Wiederholung „Wie bin ich doch so herzlich froh“, dem Schlusschoral der zweiten Kantate als Zugabe, endete dieser schöne Bach-Abend in der St. Peter-Kirche.
JB-2013: Concerto Classico - kurze Pause
JB-2013: Offene Kantorei - Bachkantaten
JB-2013: Applaus für das Concerto Classico
JB-2013: Applaus für Kantorei und Orchester
JB-2013: KMD Christoph Jensen und Solisten